Die dritte Generation
Fujifilm FinePix S602 Zoom, der dritte Streich
2002-02-04 Knapp drei Jahre sind seit der Ankündigung der Fujifilm FinePix 4900 Zoom vergangen. Und jedes Jahr erlebte die Kamera eine "Neugeburt" mit neuem Namen, neuem Bildwandler und neuen Ausstattungsmerkmalen. Nach der FinePix 4900 Zoom und der FinePix 6900 Zoom kommt 2002 nun die FinePix S602 Zoom. (Yvan Boeres)
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Die 2002er-Edition bzw. dritte Generation der FinePix 4900 Zoom
heißt nun FinePix S602 Zoom und wurde gründlich überarbeitet. So
wird die Kamera beispielsweise einen SuperCCD-Bildwandler der dritten Generation
besitzen. Bei der Evolution von der ersten zur zweiten SuperCCD-Generation bzw.
von der FinePix 4900 Zoom zum Nachfolgemodell FinePix 6900 Zoom
stand noch die Auflösung im Mittelpunkt, diesmal ist es die Empfindlichkeit und
die Geschwindigkeit. Die FinePix S602 Zoom ist (mit ihren Schwestern
S2 Pro und F601 Zoom) eine der ersten Consumer-Digitalkameras
überhaupt mit einer Lichtempfindlichkeit, die auf ISO 1.600 gesteigert
werden kann. Dabei wird tief in die elektronische Trickkiste gegriffen: Die
"Pixel Data Coupling"-Technik fügt – vereinfacht ausgedrückt –
vier aneinandergrenzende Pixel zu einem "virtuellen" Pixel zusammen.
Als ob nur ein großer – und demzufolge lichtempfindlicherer – Pixel
existieren würde. Nach diesen paar Worten werden kluge Köpfe bzw. Leute, die
sich mit der Thematik etwas auskennen, schon zum Schluss gekommen sein, dass
dann die Auflösung praktisch durch Vier geteilt wird. Und das ist auch genau
der Fall: Die hohen Empfindlichkeiten von ISO 800 und 1.600 sind nur bei
einer Auflösung von 1.280 x 960 erreichbar. Zusammen mit der "Noise
Reduction Technology", also auf gut Deutsch
"Rauschunterdrückungstechnik", die schon bei den niedrigeren
Empfindlichkeiten (ISO 160, 200 und 400) greift, soll das Bildrauschen
selbst bei ISO 800 und 1.600 laut Fujifilm stark vermindert werden. Die
"Noise Reduction Technology" setzt ihrerseits auf hochentwickelte
LSI-Signalverarbeitungsbausteine, die den Chroma und die Lumineszenz der
aufgenommenen Bilder auswertet, um das Bildrauschen zu unterdrücken.
Der SuperCCD der dritten Generation soll aber noch weitere Vorteile bringen.
So konnte die ohnehin schon vorbildliche Serienbildfähigkeit der FinePix 4900/6900 Zoom
auch bei der S602 Zoom beibehalten und sogar zum Teil noch verbessert
werden. Geblieben ist die Fähigkeit, selbst bei höchster Auflösung fünf
Bilder in Folge bei einer Bildfolgerate von fünf Bildern pro Sekunde zu
schießen. Wem 5er-Bildreihen nicht genug sind, der kann sogar bis zu 40 Bilder
in Folge aufnehmen, allerdings sinkt die Bildfolgerate dann auf 1,8 Bildern pro
Sekunde und die Auflösung auf 1.280 x 960 Pixel. Die wichtigste
Neuerung im Serienbildmodus ist aber der "Ringspeicher": Hier kann man
bei fünf Bildern pro Sekunde unbegrenzt viele Aufnahmen in Folge machen;
gespeichert werden aber nur die fünf letzten Bilder. Dieser
"Ringspeicher" hat die FinePix S602 Zoom mit der
Highspeed-Kamera Olympus E-100RS gemeinsam, bietet aber eine wesentlich höhere
Auflösung als letztere. Gemeinsam haben die E-100RS und die FinePix S602 Zoom
auch noch etwas anderes: Beide Kameras verfügen über zwei
Speicherkarten-Steckplätze, so dass sowohl SmartMedia-Wechselspeicherkarten
(bis 128 MByte) als auch CompactFlash-Karten (Typ I und II inkl.
Microdrive) benutzt werden können. Eine weise Entscheidung von Fujifilm in
Anbetracht der nicht gerade rosigen Zukunftsperspektiven und anhaltenden
Speicherkapazitätsknappheit von SmartMedia-Karten.
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Zurück zum neuen SuperCCD. Dieser ist auch verantwortlich für den
verbesserten Videomodus, der nun endlich auch eine Auflösung von 640 x 480
Pixeln (alternativ zur 320 x 240 Pixel-Auflösung) und eine rasante
Bildfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde bietet. Möglich gemacht wird dies durch
die sogenannte "Pixel Mixing"-Technik (der Ausdruck erinnert stark an
die von Sanyo eingesetzte VPMix-Technik), bei der der SuperCCD zuerst die
Informationen aus den Information zweier Pixel aus der Vertikalen zu einem Pixel
neu zusammenfasst und danach die Information zweier jeweils neu geschaffener
Bildpunkte in horizontaler Richtung zu einem einzigen Pixel zusammenrechnet. Ob
diese Technik zu besseren Videos verhilft als andere Digitalkameras mit
VGA-Videoauflösung, muss sich erst in ersten Tests herausstellen. Ein uns von
Fujifilm übermitteltes, mit dem kleineren Schwestermodell F601 aufgenommenes
VGA-Video, ist jedenfalls qualitativ ausgesprochen überzeugend.
Was ebenfalls in ersten Tests bestätigt werden muss, ist die
Fokussiergeschwindigkeit. Doch die Angaben von Fujifilm sind vielversprechend:
Während andere Consumer-Digitalkameras auf den CCD zurückgreifen, um scharf zu
stellen, ist die FinePix S602 Zoom mit einem zusätzlichen,
eigenständigen Autofokus-Sensor (passiver AF-Sensor mit Phasendetektion)
ausgestattet. So arbeiten SuperCCD und AF-Sensor zusammen ("High Speed Twin
AF") an der automatischen Scharfstellung und die FinePix S602 Zoom
soll auf diese Weise beim Fokussieren fast doppelt so schnell wie die Konkurrenz
sein. Wenn sich das bewahrheitet, wäre das eine echte Sensation. Besser noch:
Wie bei der Minolta Dimage 5/7/S304/S404 soll man bei der Fujifilm FinePix S602 Zoom
den Fokussierpunkt frei wählen können.
Neues und Bewährtes gibt es sonst bei der FinePix S602 Zoom reichlich. Das
neue, überarbeitete Design mag vielleicht nicht allen Benutzern wirklich besser
gefallen als das alte; einstimmigen Beifall wird aber auf alle Fälle der
bessere Videosucher ernten. Der bisherige Videosucher wurde aufgrund seiner
sichtbaren Grobpixeligkeit (110.000 Pixel) kritisiert. Der neue Videosucher mit
180.000 Pixel setzt zwar nicht gerade völlig neue Maßstäbe, dürfte aber
schon deutlich besser sein als sein Vorgänger. Mit der FinePix S602 Zoom
nimmt Fujifilm Abschied (im Vergleich zur FinePix 4900/6900 Zoom) vom
herstellerspezifischen Lithiumionen-Akku NP-80 und kehrt wieder zu
AA/Mignon-Zellen zurück. Treu bleibt die S602 Zoom jedoch dem optischen
6-fach Zoom (35-210 mm/F2,8-3,1 entspr. Kleinbild) sowie dem
Mittenkontakt-Blitzschuh (weiterhin ohne TTL-Übertragung). Bewährt und
weiterhin vorhanden sind auch die Matrixmessung mit 64 Feldern, die zahlreichen
Einstellmöglichkeiten für Belichtung (P/S/A/M) und Weißabgleich sowie die
Motivprogramme (für Porträt-, Sport-, Nacht- und Landschaftsaufnahmen).
Erwähnenswert ist auch die Möglichkeit, Sprachnotizen (bis zu 30 Sekunden pro
Bild) aufzunehmen sowie der hintere LCD-Farbbildschirm, der von 2" auf
1,8" Bildschirmdiagonale schrumpft. Weitere Einzelheiten über die FinePix
S602 sind unserem digitalkamera.de-Datenblatt zu entnehmen. Der dort angegebene
Preis ist nur ein vorläufiger Richtpreis und auch der Lieferumfang steht noch
nicht fest. Die Markteinführung der FinePix S602 ist für Juni geplant.