Aus dem digitalkamera.de-Testlabor
Fujifilm FinePix X10 mit beachtenswerter Bildqualität im Testlabor
2011-11-12 Mit einem Formfaktor von 2/3 Zoll besitzt die Fujifilm FinePix X10 den größten unter den Minisensoren der Edelkompaktkameras. Zudem ist er als CMOS aufgebaut und löst vernünftige 12 Megapixel auf. Gepaart mit dem lichtstarken Objektiv, dessen Anfangsblende je nach Brennweite F2,0 bis F2,8 beträgt, sind das gute Voraussetzungen für eine Bildqualität, wie man sie sonst von Kompaktkameras nicht gewohnt ist – vor allem bei hoher Empfindlichkeit beziehungsweise wenig Licht. Ob die Fujifilm FinePix X10 diese theoretische Vorteile in praktische umzumünzen vermag, haben wir im Testlabor von digitalkamera.de untersucht. (Benjamin Kirchheim)
Der Labortest zeigt, dass man das lichtstarke Objektiv leicht abblenden sollte, damit die Bildschärfe steigt. Insbesondere die Randschärfe lässt sich durch weiteres Abblenden noch steigern. Farbsäume hingegen steigen mit dem Abblenden immer weiter an. Verzeichnung und Vignettierung hingegen werden elektronisch ausgemerzt, auch beim Rauschen zeigen die Messwerte unverkennbar, dass mit steigender Empfindlichkeit die Rauschunterdrückung in gleichem Maße steigt. Bis ISO 800 aber bleibt die Bildschärfe noch gut, bis ISO 400 sogar sehr gut. Dennoch ist der Signal-Rauschabstand (siehe Labordiagramm unten) selbst bei ISO 100 nicht hoch, aber noch akzeptabel. Jedoch schon bei ISO 400 wird dieser Wert kritisch, so dass sich das Bildsignal nicht mehr deutlich genug vom Rauschsignal absetzen kann. Ein Problem, das mittlerweile praktisch alle Kompaktkameras plagt.
Die Fujifilm FinePix X10 bietet mit ihrem EXR-Sensor zwei spezielle Modi an, einen um das Rauschen zu reduzieren und einen um den Dynamikumfang zu erhöhen. Im EXR-Modus für hohe Dynamik ist jedoch noch nicht einmal die Empfindlichkeit manuell einstellbar, so dass wir im Labor nur bei einer ISO-Zahl messen konnten. Das Bild konnte allerdings nicht vernünftig von der Analyzer-Software ausgewertet werden, da die verschieden hellen Leuchtpunkte nicht den erwarteten Helligkeitsverlauf zeigten. Der Modus für geringes Rauschen (SN) erlaubte hingegen eine Auswertung; nicht nur weil die Empfindlichkeit im vollen Bereich manuell einstellbar ist, sondern auch weil die Software DxO Analyzer die Aufnahmen auswerten konnte.
Es wurde dabei nur eine Rausch- und Dynamikmessung vorgenommen, deren Diagramme wir nicht veröffentlichen, sie sind im Folgenden kurz zusammen gefasst: Bei einer von 12 auf etwa 6 Megapixel reduzierten Auflösung ergibt sich durchgehend ein besserer Signal-Rauschabstand von etwa 2-3 dB. Damit ist dieser Wert um rund eine ISO-Stufe verschoben. Der Signal-Rauschabstand im Modus SN bei ISO 800 entspricht also dem von ISO 400 im Modus für hohe Auflösung. Das Luminanzrauschen ist einen ganz kleinen Hauch geringer, das Farbrauschen auf dem gleichen Niveau wie im Normalmodus. Der Dynamikumfang wiederum nimmt bei höheren Empfindlichkeiten um etwa 0,3 Blendenstufen zu, ein Resultat des größeren Signal-Rauschabstands. Die Korngröße des Rauschen hingegen steigt im Modus SN bezogen auf einen Abzug in 30 mal 20 Zentimeter Größe leicht an, was aber in der geringeren Auflösung begründet liegt. Auf Pixelebene ist die Korngröße im Modus SN minimal geringer als im Modus hohe Auflösung. Insgesamt gewinnt man im Modus SN also kleine Nuancen, verliert aber die Hälfte der Pixel.
Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.