Erfahrungsbericht Fotobücher

Fujifilm – Fotobuch brillant

Der Editor ist auf der Website "FUJIDirekt" von Fujifilm zum Herunterladen verfügbar (siehe weiterführende Links) und hat eine Größe von knapp 40 Megabytes. Er ist übersichtlich strukturiert und funktional aufgebaut. So sind auf der linken Seite die Reiter für Fotos, Hintergründe, Effekte (Rahmen) und Layoutvorschläge vorhanden. Die Fotos lassen sich mit Sortierfunktion in Gruppen aufteilen um sie einfach platzieren zu können. Die Fotos selber kann man entweder per Drag-and-Drop in die Seite plumpsen lassen, oder man benutzt die "einfügen"-Schaltfläche. Ist nun die Smart-Page-Funktion aktiv, werden die Bilder gleich mit Layout und evtl. einem feinen weißen Rahmen versehen; gefällt dem Nutzer der Vorschlag nicht, reicht ein Doppelklick auf die Smart-Page-Schaltfläche, und das Programm versucht einen neuen Vorschlag für die Bildanzahl zu finden. Alternativ kann man, während man das Bild auf die Seite zieht (aber noch nicht losgelassen hat), mit den Pfeiltasten das Layout ändern. Das funktioniert am besten, wenn schon Bilder auf der Seite liegen. Möchte man einen Vorschlag modifizieren, dann reicht das Anklicken eines Bildes, und schon hat man das Ruder wieder selber in der Hand. Die Smart-Page-Funktion fügt allerdings keine Textfelder ein, kommt jedoch mit manuell eingesetzten Textfeldern zurecht und löscht diese nicht einfach raus.

Der zweite Reiter bietet Zugang zu den Hintergründen, und diese lassen sich individuell auf einzelne Seiten platzieren, auf eine Doppelseite oder aber auf alle Seiten des Buches. Auch ist es möglich, eigene Bilder als Hintergrund anzulegen, allerdings fehlt die Funktion, den Ausschnitt selber zu bestimmen, so dass man immer vor Einsatz eines eigenen Fotos den Beschnitt selber vornehmen muss.

Die Effekte versorgen Bilder mit ein wenig mehr Pfiff. So können Polaroidrahmen, Trennbildfilmrahmen oder ein dezenter Rahmen um die Bilder gelegt werden. Gut gelöst ist hier, dass die Effekte schnell via Drag-and-Drop zu ändern sind und so Bilder flott und simpel in verschiedenen Versionen anzusehen sind. Die vorhandenen Layouts beinhalten Seiten-Templates mit Textfeldern und Bildplatzierung, wenn man nicht den vollautomatischen Assistenten für sein Fotobuchlayout benutzen möchte.

Das Platzieren der Bilder ist per Bedienoberfläche machbar, hier ist auch das Hineinzoomen in Bilder und das Vergrößern zu erledigen, dies kann auch mit den Anfasspunkten an den Ecken der Bilder direkt vorgenommen werden. Hierbei werden dann auch Hilfslinien zum nächsten Bild angezeigt, so dass man leicht die Größe an die Nachbarbilder anpassen kann. Diese Skalierung ist getrennt von Foto und Rahmen per Schaltfläche vorzunehmen. So kann man in das Foto hineinzoomen, um einen bestimmten Ausschnitt zu benutzen, und das gesamte Bild dann mit dem gewählten Ausschnitt vergrößern oder verkleinern. Um ein Bild präziser zu platzieren, benutzt man einfach die Pfeiltasten der Tastatur. Auch zeigt der Editor vorbildlich die Beschnittränder an, die man möglichst nicht überschreiten sollte. Bilder können selbstverständlich auch übereinander gelegt werden, und zusätzlich kann bestimmt werden, welches Bild oben liegt und welches unten.

Selbstverständlich kann der Editor auch grundlegende Bildbearbeitungen ausführen, z. B. Rote-Augen-Korrektur, Beschnitt, Helligkeits- und Kontrastanpassungen. Man kann aber auch per Automatik alle Bilder im Buch bearbeiten lassen; natürlich ist dies auch wieder individuell für jedes Bild wählbar. Auch kann man wählen, ob die Änderungen auf das Originalfoto übertragen werden oder ob sie nur für die Bestellung gelten sollen. Leider wird die Bestellsoftware bei großen Bildern sehr träge, stürzt jedoch nicht ab. Die automatische Speicherung macht hingegen eine gute Figur, da man die Zeitabstände wählen kann; in der Voreinstellung sind dies 15 Minuten.

Der Editor im Ganzen punktet durch seine sehr pfiffige Smart-Page-Funktion, die nicht nur die Bilder platziert, sondern auch noch Rahmen und Winkel der Bildanordnung variiert. Auch die Möglichkeit, jederzeit und bequem selber eingreifen zu können, spricht für eine schnelle und anfängergerechte Bedienbarkeit, mit genügend Potential, auch erfahrene Nutzer mit Anspruch auf totale Kontrolle zufrieden zu stellen.

Die Lieferung des Fotobuch brilliant erfolgte vier Tage nach dem Upload. Leider hat der Versanddienstleister das Paket nicht pfleglich behandelt, und so kam der Buchrücken unseres Testobjekts, eines 56-seitiges Hardcovers im Format 285 x 195 mm, beschädigt an. Die Druckqualität des Hardcovers ist mit "einwandfrei" noch zu niedrig angesetzt. Leider ist die innere Bindung nicht so solide verklebt, wie es möglich ist. So hat sich bei unserem  "Dehnungstest" (270° aufklappen) ein Teil der hinteren Verklebung verabschiedet, was bei einem Buch mit 56 Seiten nicht verwunderlich ist. Die Seiten des Buches sind wesentlich dünner als die Seiten des von uns Anfang 2009 getesteten Fotobuchs auf echtem Fotopapier von CeWe Color (siehe weiterführende Links). Dadurch macht es eher den Eindruck eines auf solidem, "echtem" Papier gedruckten Buches, wenn da nicht die deutlich bessere Bildqualität wäre.

Die Farbbrillanz kann sich sehen lassen, und die automatische Bildanpassung ist extrem subtil und greift nicht zu stark in das Ausbelichten ein. Selbst eindeutig und absichtlich unterbelichtete Fotos wurden nicht aufgehellt, so dass der Bildeindruck beibehalten wurde. Schärfe wird ein wenig nachgeführt, ohne aufdringlich zu werden. Die Tiefen werden deutlich wiedergegeben und die Lichter differenziert dargestellt. Absolute Schwarzwerte bleiben bestehen.