Superzoom-Trend von Preiswert bis High-End
Fujifilm HS10, S1600, S1800, S2500HD, F80EXR, JZ300 und JZ500
2010-02-02 Fujifilm schüttelt ein Dutzend neue Digitalkameras aus dem Ärmel, von denen sieben dem Superzoomsegment angehören. Dabei reicht der Zoomfaktor von 10fach (bei den FinePix JZ300, JZ500 und F80EXR) über 15fach (bei der S1600) und 18fach (bei den S1800 und S2500HD) bis hin zu 30fach (bei der HS10). Damit stellt Letztere den erst heute erreichten Superzoom-Rekord der Olympus SP-800 UZ ein, wobei die FinePix mit einem Brennweitenbereich von 24-720 mm (KB) mehr Weitwinkel und weniger (aber immer noch genügend) Tele hat. Überraschend ist, dass im Topmodell HS10 ein BSI-CMOS-Sensor von Sony zum Einsatz kommt. Offensichtlich ist dieser Sensor leistungsfähiger als der hauseigene Super CCD EXR. (Benjamin Kirchheim)
Die FinePix HS10 setzt die Fujifilm-Tradition der Bridge-Kameras fort, die einen hohen Ausstattungsumfang ähnlich einer DSLR in einem relativ kompakten Superzoom-Kameragehäuse unterbringen. So verfügt das 30fach-Zoom über einen manuellen Zoomring mit Brennweitenmarkierung (auch im KB-Äquivalent). Die Bildstabilisierung wird über den beweglich gelagerten Bildsensor realisiert. Zusätzlich sind aber auch hohe Empfindlichkeiten bis zu ISO 3.200 bei voller Auflösung möglich; die niedrigste Empfindlichkeit beträgt ISO 100. Die höchste Empfindlichkeit von ISO 6.400 hingegen ist nur bei einer reduzierten Auflösung von 5 oder 3 Megapixeln möglich.
Der neue Sensor bringt Highspeed- und High-Definition-Optionen mit. Serienbilder sind bei voller Auflösung mit 10 Bildern/s möglich, wobei allerdings bereits nach 7 Bildern, also weniger als einer Sekunde, die Aufnahmeserie beendet wird. Um den richtigen Moment nicht zu verpassen, werden die ersten drei Bilder bereits vor dem Drücken des Auslösers aufgezeichnet, die letzten Vier ab dem Auslösen. Die Videoaufzeichnung ist in FullHD-Qualität bei 1.920 x 1.080 Pixeln und 30 Bildern/s mit Stereoton möglich, aber auch geringere Auflösungen wie 720p, VGA und QVGA sind wählbar. Mit der Highspeed-Videofunktion hingegen sind bis zu 1.000 Bilder/s für Zeitlupenaufnahmen möglich, wobei Fujifilm die Auflösung (noch) nicht angegeben hat. Die Bild-/Videowiedergabe ist mittels HDMI-Anschluss auch auf HD-Fernsehern möglich.
Weitere Funktionen, die durch den rückwärtig belichteten (BSI) CMOS-Sensor mit 10,3 Megapixeln Auflösung möglich sind, hat man ebenfalls woanders schon mal gesehen – kein Kunststück, es handelt sich um den bekannten Sensor Exmor-R von Sony (siehe weiterführende Links). So etwa auch eine "Motion-Panorama"-Funktion (bei Sony Sweep-Panorama), mit der Panoramaaufnahmen durch einfache Schwenks möglich sind. Oder den "Pro Low-Light"-Modus, der vier Aufnahmen macht und sie zwecks Rauschunterdrückung miteinander verrechnet. Interessant sind Funktionen wie "Motion Remover", bei der bis zu fünf Bilder mit 3 oder 5 Megapixeln miteinander verrechnet werden, um sich bewegende Objektive komplett aus der Aufnahme zu entfernen. "Multi Motion Capture" hingegen nimmt fünf Bilder eines bewegten Objekts in schneller Folge auf und kombiniert diese zu einer Aufnahme, die die Bewegungsabläufe sichtbar macht.
Der Bildschirm der HS10 ist 3" (7,6 cm) groß und löst 230.000 Bildpunkte auf. Er ist nach oben/unten klappbar und zeigt im LiveView-Modus etwa 97 % des späteren Bildes. Der elektronische Sucher wird per Augsensor aktiviert, so dass eine manuelle Umschaltung nicht notwenig ist. Er löst allerdings nur 200.000 Bildpunkte auf. Die Aufnahmesteuerung kann automatisch mit Gesichtserkennung und Rote-Augen-Retusche oder auch manuell erfolgen. Ein Wahlrad soll das Einstellen von wichtigen Funktionen per Knopfdruck ermöglichen. Gespeichert werden die Bilder/Videos auf einer SD/SDHC-Speicherkarte, zur Stromversorgung kommen vier AA/Mignon-Rundzellen zum Einsatz, wobei mit NiMH-Akkus bis zu 700 Aufnahmen (nach CIPA-Standard) möglich sind. Ab April 2010 soll die Fujifilm FinePix HS10 für rund 430 EUR bei den Händlern stehen.
In der FinePix F80EXR, die die F70EXR ablöst, kommt dagegen weiterhin der Super CCD EXR von Fujifilm zum Einsatz. Der Sensor ermöglicht wahlweise mit 12 Megapixeln eine hohe Auflösung oder bei 6 Megapixeln eine erhöhte Dynamik oder verringertes Rauschen (bis zu ISO 12.800). Das Objektiv zoomt optisch 10fach von 27-270 mm (KB), auch ein Bildstabilisator (CCD-Shift) gehört zum Ausstattungsumfang – dabei ist das Gehäuse mit 99,3 x 58,9 x 28,4 mm recht kompakt. Neu gegenüber der F70EXR sind eine Gesichtswiedererkennung, eine Haustiererkennung, ein HD-Videomodus (720p) und HDMI-Ausgang sowie der auf 3" (7,6 cm) Diagonale gewachsene Bildschirm, der weiterhin 230.000 Bildpunkte auflöst. Der Autofokus der F80EXR kann nicht nur einmalig fokussieren, sondern auch Objektive verfolgen und den Fokus entsprechend nachjustieren. Rote Augen in erkannten Gesichtern kann die F80 automatisch retuschieren, auch die Bildausrichtung wird dank Orientierungssensor erkannt. Im Lieferumfang der Digitalkamera befindet sich ein Lithium-Ionen-Akku (NP-50), der ca. 230 Aufnahmen nach CIPA-Standard ermöglicht. Ab Mitte März 2010 soll die Fujifilm FinePix F80EXR in den Farben Schwarz, Silber und Rot für etwa 250 EUR erhältlich sein.
Ebenfalls ein 10fach-Zoom, aber von 28-280 mm (KB) einstellbar, haben die FinePix JZ300 und JZ500. Der CCD-Bildsensor dieser Einsteiger-Superzoomkameras hingegen ist ein Herkömmlicher, die Auflösung das wichtigste Unterscheidungsmerkmal dieser beiden Modelle: Die JZ300 löst 12,1 Megapixel auf, die JZ500 hingegen 14,1. Zum ansehnlichen Ausstattungsumfang gehören ein CCD-Shift-Bildstabilisator, ein 2,7"- (6,9 cm) Bildschirm mit 230.000 Bildpunkten Auflösung, ein Tracking-Autofokus sowie eine HD-Videofunktion. Das Motiv wird automatisch erkannt, so dass der Fotograf nicht einmal mehr das Motivprogramm aussuchen muss, eine Gesichtserkennung mit digitaler Rote-Augen-Retusche gehört ebenfalls zur Ausstattung; die JZ500 hat darüber hinaus eine Haustiererkennung sowie eine Gesichtswiedererkennung. Gesichter von Hunden und Katzen werden erkannt, die Kamera kann sogar automatisch auslösen, wenn das Tier in die Kamera blickt. Die Bildwiedergabe kann auf die Anzeige von Haustierfotos beschränkt werden. Die Gesichtswiedererkennung hingegen dient dazu, bestimmte Personen zu priorisieren; maximal acht Gesichter kann sich die JZ500 merken. Ab Mitte März 2010 sollen die beiden Digitalkameras in den Farben Schwarz und Silber (jeweils mit Metallgehäuse) zu Preisen von 180 (JZ300) bzw. 200 EUR (JZ500) auf den Markt kommen.
Die Fujifilm FinePix S1600, S1800 und S2500HD sind weitgehend identische Superzoomkameras mit höheren Zoomfaktoren. Sie besitzen ein identisches Gehäuse im DSLR-Look und teilen sich die meisten Ausstattungsmerkmale. Die Auflösung der CCD-Bildsensoren beträgt 12,2 Megapixel, wobei die CCDs zwecks Bildstabilisierung beweglich gelagert sind (CCD-Shift). Während die S1600 über ein optisches 15fach-Zoom von 28-420 mm (KB) verfügt, zoomen die S1800 und S2500HD optisch 18fach von 28 bis 504 mm (KB). Alle drei Digitalkameras können auch HD-Videos (720p) aufzeichnen, wobei jedoch nur die S2500HD über einen HDMI-Ausgang verfügt. Die Empfindlichkeit reicht bis maximal 3.200 ISO, dann allerdings bei nur 3 Megapixeln Auflösung. Motiv-, Gesichts-, Lächel- und Blinzelerkennung gehören genauso zur Ausstattung wie die automatische Rote-Augen-Retusche, der Tracking-Autofokus, eine automatische Bilddrehung und ein Panorama-Modus, bei dem bis zu drei Aufnahmen direkt in der Kamera zusammengefügt werden können. Wer gerne manuell oder halbautomatisch belichten möchte, kann auch das tun. Ein 3" (7,6 cm) großer und 230.000 Bildpunkte auflösender Bildschirm dient zur Bildkontrolle sowie -wiedergabe. Die Energieversorgung erfolgt mit vier AA/Mignon-Batterien, wobei mit NiMH-Akkus 300 und Lithiumbatterien sogar 700 Aufnahmen (nach CIPA) möglich sind. Ab Mitte März 2010 sollen die Digitalkameras lieferbar sein, wobei die Fujifilm FinePix S1600 200 EUR, die S1800 220 EUR und die S2500HD 230 EUR kosten sollen.