Ohne X-Trans-CMOS-Sensor
Fujifilm bringt mit der X-A3 wieder ein Einsteigermodell
2016-08-25 Mit der X-A3 legt Fujifilm den Fokus im spiegellosen X-System auf Einsteiger, die gerne Selfies anfertigen. Dafür ist die kompakte Systemkamera mit einem für Selbstporträts um 180 Grad schwenkbaren Bildschirm, einem Eye-Detection-Autofokus und einer Porträtoptimierung ausgestattet. Im Gegensatz zu den höherwertigen X-Systemkameras muss der Käufer zudem auf die für Fujifilm typische X-Trans-Technologie verzichten, die X-A3 kommt mit einem gewöhnlichen CMOS-Sensor, vor dessen 24 Megapixeln ein normaler Bayer-Farbfilter hängt. (Benjamin Kirchheim)
Die neue Fujifilm X-A3 kommt mit einem teilweise aus Aluminium gefertigten Gehäuse und hochwertigen Kunstleder-Applikationen. [Foto: Fujifilm]
Die X-A3 soll laut Fujifilm vor allem hilfreiche, unkomplizierte Funktionen mit einem schicken Retrodesign vereinen, wobei man bei der pinken Farbvariante nicht unbedingt von Retro sprechen kann, bei der braunen und schwarzen dagegen schon eher. Der 24 Megapixel auflösende CMOS-Sensor in APS-C-Größe wurde laut Fujifilm neu entwickelt. Dabei habe man hohen Wert auf die Farbwiedergabe vor allem von Hauttönen gelegt, denn laut einer Umfrage unter Nutzern des Vorgängermodells X-A2 stellen Personenaufnahmen ca. 40 Prozent aller typischen Motive dar. Auch das um 180 Grad nach oben schwenkbare LC-Display soll diesem Umstand Rechnung tragen, denn dadurch werden Selbstporträts vereinfacht. Der Bildschirm wird nicht nur nach oben geklappt, er schiebt sich auch nach oben, damit das Bild komplett sichtbar ist. Durch das Hochklappen wird der Eye-Detection-Autofokus, also der Augen-Autofokus, automatisch aktiviert. Die Porträt-Optimierung bietet drei Einstellstufen, die direkt über den Touchscreen ausgewählt werden können. Neu hinzugekommen ist zudem eine Hautton-Aufhellung, die Selbstporträts auf ein neues Level heben soll. Vor allem in Japan und einigen anderen asiatischen Ländern gilt nämlich eine helle "Porzellanhaut" als Schönheitsideal. Für uns Europäer, die eine "gesunde" Bräunung bevorzugen, mag es absurd klingen, aber teilweise wird sogar nachts unter Scheinwerferlicht im Meer gebadet, um sich nicht der bräunenden Wirkung der Sonne aussetzen zu müssen.
Die Touchfunktionen des Bildschirms wurden der von Smartphones bekannten Bedienung nachempfunden. So gibt es neben dem Touch-Autofokus auch einen Touch-Auslöser und mit den vertrauten Gesten kann sogar gezoomt werden. Selbst bei Festbrennweiten soll dies laut Fujifilm möglich sein, wobei das Zoom dann rein digital arbeitet. Das sollte aktuell aber auch bei Zoomobjektiven gelten, denn uns sind bisher keine Motorzoomobjektive von Fujifilm bekannt. Weitere Optimierungen für Selfies betreffen den dafür ergonomisch angepassten Griff sowie die Möglichkeit, über das Steuerrad auf der Kamerarückseite auslösen zu können. Des Weiteren verfügt der Selbstauslöser über eine Lächelerkennung, einen Buddy-Timer sowie einen Gruppen-Timer. Die letzteren beiden lösen erst aus, wenn die entsprechende Anzahl an Personen im Bild erkannt wird.
Das klassische Retro-Design der X-A3 ist laut Fujifilm vor allem bei der jüngeren Generation angesagt, die Retro gerade (oder immer noch, den Trend gibt es schon seit einigen Jahren) modisch findet. Dabei sind sowohl die obere Abdeckung, als auch die Frontplatte sowie die oberen Wahlräder aus Aluminium gefertigt. Das neu entwickelte Kunstleder soll der X-A3 erstklassige Eigenschaften verpassen. Dabei ist die Fujifilm sogar mit zwei Wahlrädern ausgestattet, um Belichtungszeit und Blende jeweils separat einstellen zu können. Mit an Bord sind elf Filmsimulationsmodi von Fujifilm wie etwa Provia, Velvia, Classic Chrome oder Pro Neg-Hi und Pro Neg.Std. Des Weiteren lässt sich der Bild-Look mit zehn Kreativfiltern wie Lochkamera, Miniatur, Dynamische Farbtiefe, Weichzeichner und vielen anderen verfeinern.
Wer die silberne Variante der Fujifilm X-A3 nicht anspricht, die eigentlich Silber-Schwarz ist, kann auch zur braunen Kamera greifen. Technisch ist sie identisch, beispielsweise mit dem 24 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor. [Foto: Fujifilm]
Wer es etwas schriller mag, kann zur pinken Fujifilm X-A3 greifen. Dank WLAN lässt sich die X-A3 fernsteuern und teils Bilder mit Smartphones, Tablets und sogar PCs. [Foto: Fujifilm]
Der rückwärtige Touchscreen der Fujifilm X-A3 lässt sich um 180 Grad nach oben klappen, der Augen-Autofokus wird dann automatisch aktiviert. Zudem gibt es spezielle Selbstporträt-Timer und eine digitale Hautoptimierung. [Foto: Fujifilm]
Erfreulich ist die verbesserte Akkuleistung, die 410 Aufnahmen nach CIPA-Standard möglich macht. Üblich sind in dieser Klasse sonst eher um die 300 Aufnahmen. Zudem erlaubt die USB-Ladefunktion es, den Akku jederzeit, auch unterwegs im Auto oder an der Power-Bank, nachzuladen. Videos nimmt die Fujifilm X-A3 maximal in Full-HD-Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf, dabei steht sogar ein 5-Achsen-Bildstabilisator zur Verfügung. Je nach Modus stehen zudem 49 oder 77 AF-Punkte zur Verfügung, auch einen Nachführautofokus (AF-C) bietet die Fujifilm, selbstverständlich nicht nur für Videos.
Außerdem verfügt die Fujifilm X-A3 über eingebautes WLAN. Damit lassen sich Fotos auf Smartphones oder sogar PCs übertragen, aber auch eine Fernsteuerung via App inklusive Livebildübertragung ist möglich. Die Fujifilm X-A3 soll im September 2016 zu einem Preis von knapp 650 Euro auf den Markt kommen. Das Setobjektiv Fujinon XC 16-50 mm F3.5-5.6 OIS II gehört zum Lieferumfang, egal ob man sich für die silberne (Silber-Schwarz), die braune (Silber-Braun) oder die pinke (Silber-Pink) Kamera entscheidet.