FinePix-Armada
Fujifilms neue FinePix-Modelle F810, S5500, S3500, E550/510/500
2004-07-28 Heute in aller Frühe fiel die Sperrfrist für zahlreiche Neuankündigungen von Fujifilm, auf die wir mit einer Sondermeldung hingewiesen hatten. Hier folgt die ausführliche Vorstellung der neuen FinePix-Digitalkameramodelle F810, S5500, S3500, E550, E510 und E500. (Yvan Boeres)
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Die Frühaufsteher unter unseren Lesern hatten jetzt Zeit genug, die
pünktlich um 6 Uhr veröffentlichten digitalkamera.de-Datenblätter zu
studieren und sich so einen Überblick über die Merkmale der neuen
FinePix-Modelle zu verschaffen. Manchem werden dabei einige der Neuigkeiten
bekannt vorgekommen sein, beispielsweise die FinePix F810. Tatsächlich
hatten wir bereits im Februar über eine FinePix F710 berichtet (siehe
weiterführende Links), die allerdings nie offiziell den Weg nach Deutschland
fand. Die heute vorgestellte FinePix F810 besitzt weitgehende Ähnlichkeit
mit dieser Kamera und auch die gleichen Unterschiede zum bekannten
Vorgängermodell FinePix F700. Das sind im Wesentlichen das leicht veränderte
Design, der Aufklapp-Blitz, die serienmäßige PictBridge-Unterstützung (diese
kann bei der F700 nachgerüstet werden), der LC-Bildschirm im
16:9-Widescreen-Format (Bildschirmdiagonale 2,1") und der etwas vergrößerte
Brennweitenbereich (4-fach- statt 3-fach-Zoom). Verrichtet allerdings ein –
auf einen erweiterten Dynamikumfang getrimmten – SuperCCD-SR-Sensor im
Inneren der FinePix F700 und F710 seinen Dienst, kommt bei der neuen FinePix F810
ein weiterentwickelter SuperCCD HR zum Einsatz. Ist der HR-Sensor
normalerweise auf hohe Auflösungen ausgelegt (6,3 Megapixel effektiv für
Bildgrößen von bis zu 4.048 x 3.040 Pixel), ist beim SuperCCD HR-Sensor der
FinePix F810 die Lichtaufnahme der einzelnen Pixel im Zusammenhang mit einer
neuen Prozessor-Technik optimiert worden. So bietet die FinePix F810
Lichtempfindlichkeitsstufen von ISO 80-640 im automatischen Betrieb und
ISO 80-800 bei manueller Auswahl an, wobei die ISO-800-Stufe nur im
3-Megapixel-Modus zur Verfügung steht. Im Vergleich: Die FinePix F610, die
einen gleich großen (6,3 Megapixel bei einem Formfaktor von 1/1,7") SuperCCD
HR früherer Generation enthält, muss sich mit Empfindlichkeitsstufen von
ISO 125-400 in der Automatik und ISO 160-800 beim manuellen Aufruf begnügen
(ISO-800-Einstellung ebenfalls mit 3 Megapixeln). Im Vergleich zu der von
uns getesteten FinePix F700 (siehe weiterführende Links) ist die FinePix F810
sogar noch ein bisschen schneller geworden: Fujifilm gibt die Einschaltzeit
mit 1,2 Sekunden an (F700: 1,9 s laut unseren Messungen). Die Speicherung
erfolgt wie gehabt auf xD-Picture Cards und Stromversorgung erfolgt
weiterhin serienmäßig über einen Lithiumionenakku; weitere Einzelheiten zu
Technik und Ausstattung der neuen FinePix 810 gibt es im entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblatt nachzulesen. Die Kamera kommt voraussichtlich im
September in den Handel.
Auch die neue FinePix S5500 erzeugt einen Déjà-vu-Effekt. Sie ist die
Nachfolgerin der von uns getesteten FinePix S5000 (siehe weiterführende
Links) und bietet als wesentlichstes Novum eine höhere Auflösung und die
Unterstützung des PictBridge-Direktdruckstandards an. Interessanterweise
besitzt die S5500 einen konventionellen 4-Megapixel-CCD, während die S5000
noch von einem SuperCCD Gebrauch machte (3,1 Megapixel effektiv bei
Bildgrößen von bis zu 2.816 x 2.120 Bildpunkten). Dadurch ändert sich auch
der Empfindlichkeitsbereich; im großen Ganzen bleibt die FinePix S5500 aber
eine Superzoom-Kamera im Mini-SLR-Design mit zahlreichen
Ausstattungsmerkmalen und Einstellungsmöglichkeiten. Neben der Brennweite
(37-370 mm entspr. KB) kann man so auch die Verschlusszeit und/oder die
Blende einstellen – diverse Automatiken und Voreinstellungen (z. B. für
Weißabgleich, Belichtung und Blitzfunktionen) runden die Ausstattung der
mit einem elektronischen Videosucher versehenen All-in-One- bzw.
Bridge-Kamera ab. Zu den herausragenden Features der S5500 und des
Vorgängermodells S5000 gehören dann u. a. noch die Histogrammanzeige, das
eingebaute AF-Hilfslicht, die Final-3- und Top-3-Serienbildmodi, die
Stromversorgung über 4 handelsübliche AA/Mignon-Zellen und die
Erweiterungsmöglichkeiten mit optischem Zubehör; selbstverständlich
zeichnet die S5500/5000 auch Video mit Ton auf, wobei die S5500 endlich
auch die VGA-Videoauflösung erlernt. Weitere Unterschiede erwähnenswerter
Art zwischen dem aktuellen Modell und seinem Vorgänger scheint es nicht zu
geben, so dass wir an dieser Stelle auf die sehr ausführliche Beschreibung
der S5000 in unserem Test verweisen.
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Auch die FinePix S3000 wurde zu einer FinePix S3500 weitererentwickelt
und bekommt den gleichen 4-Megapixel-CCD mit auf dem Weg, der auch in der
FinePix S5500 eingebaut ist und hebt so die Auflösung von 3,3 Megapixeln
(S3000) auf rund 4 Megapixel (S3500) an. Auch hier kommt die
PictBridge-Unterstützung als weitere Neuerung hinzu. Die S3500 ist eine
Superzoom-Kamera (6-fach-Zoom entspr. 39-234 mm/F2,8-3,2 bei KB) der
unteren Preisklasse (unter 300 EUR), die mit AA/Mignon-Zellen und
xD-Picture Cards betrieben wird. Ihr Stammbaum geht auf die FinePix 2800
von 2001 zurück, die zu den ersten Digitalkameras mit attraktivem
Verhältnis zwischen Zoomfaktor und Preis gehörte. In der jüngsten
Ausbaustufe verfügt die Kamera über einen PAL/NTSC-Videoausgang, über eine
Mehrfeldmessung (64 Felder), über einen 1,5"-LC-Farbbildschirm und über
einen elektronischen Videosucher mit 110.000 Bildpunkten; Videos nimmt sie
seit jeher in QVGA-Auflösung und mit einer Bildwiederholrate von 10 Bildern
pro Sekunde auf.
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Ganz neu ist die gemeinsam mit der F810, S5500 und S3500 vorgestellte
E-Serie von Fujifilm. Die E500, E510 und E550 repräsentieren eine völlig
neue Klasse innerhalb der FinePix-Produktfamilie mit ganz eigenem Design.
Top-Modell der neuen "E-Klasse" ist die FinePix E550, die mit dem gleichen
SuperCCD-HR-Sensor (6,3 Megapixel bei einem Formfaktor von 1/1,7") wie bei
der FinePix F810 ausgestattet ist und ebenfalls über einen Ausklapp-Blitz
verfügt. Sie bietet auch den gleichen Empfindlichkeitsstufenbereich an wie
ihre große Schwester und ähnlich großen LC-Farbbildschirm (2,0" vs. 2,1").
Selbst der Brennweitenbereich ist identisch (32,5 bis 130 mm entspr. KB);
PictBridge via USB 2.0 wird selbstverständlich auch von der E550
unterstützt. Die Speicherung erfolgt Fujifilm-typisch natürlich auch auf xD-Picture
Cards. Die E550 "ernährt" sich allerdings von zwei handelsüblichen
AA/Mignon-Zellen und kann im Gegensatz zur F810 sogar optisches Zubehör
verwenden, denn der optional erhältliche Objektivadapter AR-FXE02 gestattet
den Anschluss von optischem Zubehör mit 43 mm-Filtergewinde wie z. B. dem
Weitwinkel-Konverter WL-FEX01 und dem Telekonverter TL-FXE01.
Damit stößt
die E550 in Brennweitenbereiche vor, die z. T. bei den kleineren
Schwestermodellen E510 und E500 ohne Adapter und Konverter erreicht werden.
Die E510 und E500 sind zwar ebenfalls mit dem optischen Zubehör kompatibel,
verfügen aber standardmäßig über ein Objektiv mit einer Anfangsbrennweite
von 28 mm (KB-äquivalent). Das tun sie allerdings zu Lasten des Zoomfaktors
(3-fach); ihr Telebereich endet dadurch bereits bei einer Brennweite von
91 mm (KB-äquivalent). Auch müssen die E510 und E500 im Vergleich zur E550
auf einen SuperCCD verzichten. Der konventionell aufgebaute CCD-Sensor der
E510 besitzt rund 5,2 Millionen Pixel; die E500 bringt es noch auf
4,1-Megapixel. Etwas "abgespeckt" ist auch die Videofunktion der kleineren
Modelle im Vergleich zur E550: Während letztere hoch auflösende und
ruckelfreie (640 x 480 Pixel bei 30 Bildern/s) Videos mit Ton und ohne feste
Zeitbegrenzung (maßgebend ist die Speicherkapazität) aufnehmen kann, ist bei
den kleineren Modellen sowohl die Auflösung (320 x 240 Pixel) als auch die
Bildwiederholrate (10 Bilder/s) und die Aufnahmedauer (max. 60 s)
eingeschränkt. Ansonsten überzeugt die E-Klasse mit umfangreichen
Einstellmöglichkeiten (u. a. semi-automatische und manuelle
Belichtungssteuerung, manueller Weißabgleich) und gutem
Preis-/Ausstattungsverhältnis; ob die E510 und E500 genauso schnell sind wie
die E550 (Auslöseverzögerung: 0,05 s), gibt Fujifilm nicht an.
Zu den Preisen aller Neuvorstellungen sei anzumerken, dass Fujifilm
Deutschland/Europa den Preis der neuen Kameras, wie in letzter Zeit üblich,
erst kurz vor Markteinführung festlegt, so dass wir keine offiziellen
Euro-Preise nennen können. Eine andere Strategie verfolgt Fujifilm in den
USA, wo man bereits Preise für die neuen Kameramodelle mitteilt. So lauten
die US-Preise wie folgt: E550 rund 500 USD, E510 rund 350 USD, E500 rund
300 USD, S5500 rund 500 USD (die Kamera heißt dort S5100), S3500 rund
350 USD (kommt dort als S3100 auf den Markt). Aufgrund des annähernd
1:1-Verhältnisses zwischen Dollar und Euro ist es ein leichtes sich
auszurechnen, was die FinePix-Neuigkeiten hier in Europa kosten könnten;
eine endgültige Gewissheit gibt es hier erst ab September wenn die o. g.
Kameras auf den hiesigen Markt kommen. Zu guter Letzt sei dann noch darauf
hingewiesen, dass Fujifilm auch weitere Einzelheiten über die FinePix S3 Pro
bekannt gegeben hat und wir demnach unser entsprechendes
digitalkamera.de-Datenblatt auf den neuesten Stand gebracht haben.