MOnumental
Fujitsu DynaMO 640 Photo brennt MO-Disks von Speicherkartendaten
2003-04-28 Wer seinen Digitalfotos ein "Denkmal" setzen will, kann sie zwar auf CD-R(W) – oder neuerdings auch auf DVD – brennen, doch in puncto Archivbeständigkeit ist die magneto-optische Diskette (kurz: MO-Disk) diesen Lösungen immer noch überlegen. Mit dem DynaMO 640 Photo der Firma Fujitsu kann man nun MO-Disks von seinen Fotos auch ohne PC beschreiben. (Yvan Boeres, Public Relations)
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Vor kurzem hatten wir den Disc Steno CP 100 von Apacer vorgestellt (siehe
digitalkamera.de-Meldung vom 3. April dieses Jahres), der als tragbares
Gerät den Inhalt von Speicherkarten direkt auf handelsübliche CD-R(W)s
brennt. Doch nagt auch an selbst gebrannten CDs der Zahn der Zeit.
Mechanische Beschädigungen ("Kratzer"), hohe Luftfeuchtigkeit, Sonnenlicht
bzw. hohe Temperaturen sind nur einige der Ursachen, die das
"Mindesthaltbarkeitsdatum" einer CD-R(W) oder wieder beschreibbaren DVD
herabsetzen. Magneto-optische Medien sind zwar auch nicht ewig haltbar, aber
gegen äußere Einflüsse viel besser geschützt und werden so bei der
Langzeit-Archivierung von Daten bevorzugt eingesetzt.
Das hatte Olympus bereits vor Jahren (siehe digitalkamera.de-Meldung vom
03.01.2000) erkannt und bot damals mit dem DIMO-Adapter ein kleines Gerät
an, mit dem man ein MO-Laufwerk direkt an die damaligen
Olympus-Digitalkameras anschließen konnte, um die Daten von der Kamera auf
eine MO-Disk zu übertragen. Seitdem ist viel Zeit vergangen und der
DIMO-Adapter sowie die Olympus MO-Laufwerke in die "ewigen Jagdgründe"
verschwunden. Doch mit dem DynaMO 640 Photo von Fujitsu kündigt die
MO-Diskette ihr Comeback im Bereich der digitalen Fotografie an und
erschließt die MO-Technik herstellerübergreifend allen Digitalkameras. Der
neue DynaMO 640 PHOTO ist die Kombination aus tragbarem MO-Laufwerk und
Speicherkarten-Lesegerät und erlaubt den direkten Transfer der Inhalte einer
Speicherkarte auf eine MO-Diskette. Das blau-silberfarbene Gerät verfügt
über einen PC-Card-Steckplatz und gewährleistet dadurch über entsprechende
(nicht mitgelieferte) Adapter die Kompatibilität mit allen gängigen
Speichermedien wie CompactFlash, SmartMedia, Memory Stick, SD/MMC,
xD-Picture Card usw. Ein Bedienfeld mit wenigen Funktionstasten, ein
integriertes monochromes LC-Display und die Menüsteuerung erlauben laut
Fujitsu einfachste und schnellste Handhabung.
Die vom DynaMO 640 Photo verwendeten MO-Disketten fassen 640 MByte und
bieten demnach genauso viel Speicherplatz wie ursprünglich die CD-ROM bzw.
selbst beschreibbare CD-Rs und CD-RWs. Mittlerweile gibt es zwar MO-Medien
und (auch externe) Laufwerke mit 1,3 und 2,3 GByte Kapazität, doch beim
DynaMO 640 Photo muss man sich mit der kleineren Kapazität begnügen.
MO-Disks dieser Größe sind im Computerzubehör-Handel zu Stückpreisen von
rund 4 bis 5 EUR zu beziehen. Zum Anschluss an einen Computer (PC
oder Mac), an dem der DynaMO 640 Photo auch als externes MO-Laufwerk
"zweckentfremdet" werden kann, besitzt das Gerät eine USB 2.0-Schnittstelle,
die auch die volle Datentransferrate von 480 MBit/s unterstützten soll.
Intern arbeitet das Laufwerk mit einer Datentransferrate von bis zu 2,55 MByte/s; sonstige technische Daten gibt Fujitsu in Form eines 2 MByte großen
R/W Pufferspeichers und einer mittleren Zugriffszeit von 45 ms an. Der DynaMO 640 Photo kann übrigens Dateien bidirektional kopieren, d. h. von MO-Disk
auf die Speicherkarte und umgekehrt. Ganz autonom funktioniert der DynaMO 640 Photo allerdings nicht. Auch wenn der Name es vermuten lassen
könnte, ist kein Dynamo eingebaut – und leider auch kein Akku. Ein Netzgerät
gehört zum Lieferumfang des DynaMO 640 Photo; genauso wie ein USB-Kabel,
Treiber und eine MO-Disk. Der DynaMO 640 Photo soll bereits im Fachhandel
erhältlich sein und kostet rund 300 EUR.