Olympus Europa auf Erfolgskurs
Genauso viel Umsatz mit digitalen wie mit analogen Kameras
2001-06-26 Auf eine erfreuliche Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr kann Olympus in Europa zurückblicken. Neben den bekannten analogen und digitalen Olympus Fotokameras trugen auch Mikroskope, Endoskope und Diagnostika mit zum Wachstum bei. (Jan-Markus Rupprecht)
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Erfolgreich ist nicht nur der Bereich Fotografie/Digitalfotografie, den die
meisten sofort mit Olympus assoziieren. Praktisch genauso wichtige Umsatz- und
Margenträger sind die Bereiche Industrie- und Medizintechnik, in denen Olympus
mit seinen Mikroskopen und seinen starren und flexiblen Endoskopen führend ist.
Gerade weil die minimalinvasive Chirurgie eine immer größere Verbreitung
erlangt, entwickeln sich Endoskope aus dem Hause Olympus zum Umsatzrenner.
Gerade diese Produktgruppen steuerten im vergangenen Jahr einen erheblichen Teil
zum Betriebergebnis bei, denn diese werden in Europa gefertigt und haben im
weltweiten Vertrieb von dem fallenden Euro-Kurs eher profitiert. Die
Consumer-Produkte (analoge und digitale Kameras sowie Diktiergeräte) müssen
hingegen überwiegend bei der japanischen Muttergesellschaft eingekauft werden
und hier drückte der schwache Euro im vergangenen Jahr die Margen. Sorgen
bereitete in dieser Beziehung in der Vergangenheit das französische
Tochterunternehmen, das in den Vorjahren als einziges rote Zahlen schrieb. Da
der Fotomarkt in Frankreich fest in den Händen großer Retail-Ketten liegt,
diktieren diese den Lieferanten die Preise und spielen konkurrierende Hersteller
gegeneinander aus. Olympus hat sich entschiedenen, hier nicht mehr jeden
Preiskampf mitzugehen und dadurch das "Schwarze Schaf" Olympus France S.A. im vergangenen Geschäftsjahr wieder auf den Weg der Tugend
zurückgeführt.
Wichtigste Märkte für den Bereich Fotografie sind in Europa nach wie vor
Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Spannend ist die
Geschäftsentwicklung in Osteuropa, insbesondere Russland und der Ukraine, denn
dieser Absatzmarkt für Fotoprodukte wächst und wächst und hier hat Russland
mittlerweile Italien von Platz vier verdrängt. Auch diese Regionen hat Olympus
längst für sich entdeckt, sieht von eigenen Niederlassungen in diesen Ländern
jedoch vorläufig ab. Die Entwicklung geht dabei in allen Ländern eindeutig in
Richtung Digitalfotografie. Zwar verkauft Olympus mengenmäßig noch deutlich
mehr analoge Kameras, digitale Modelle sind jedoch teurer und machen bereits 50 % des wertmäßigen Umsatzes in der Fotosparte von Olympus aus. Teuffel glaubt
zwar nicht an eine baldige komplette Ablösung der analogen Fotografie, sieht
hier aber eine ähnliche Entwicklung wie bei der Compact Disk, die die Schallplatte
schließlich auch weitgehend ersetzt hat. Um die digitale Fotografie größeren
Käuferschichten zugänglich zu machen, setzt Olympus im neuen Geschäftsjahr
erstmalig verstärkt auf den Einsteigerbereich mit preisgünstigen
Digitalkameras unterhalb von 1.000 DM. In Sachen Wachstum möchte man so
erfolgreich weitermachen wie bisher: zwischen 10 und 20 % Umsatzsteigerung
strebt man in allen Geschäftsbereichen an.