Mehr Upgrade als Update

"Großes" Firmware-Update (auf Version 1.10) für Pentax K10D

2007-01-23 Eine neue Blitzfunktion, ein in sechs Punkten erweitertes Bedienkonzept bzw. sechs neue Einstellmöglichkeiten, eine Korrektur eines Bildfehlers und eine Verbesserung einer Fehlfunktion – das sind die zahlreichen Neuerungen und Veränderungen, die Pentax seinem noch jungen (DSLR-)Erfolgsmodell K10D bzw. dessen Benutzern mit der neuen Firmware 1.10 beschert. Dass ein solches Update kommt, wussten einige K10D-Besitzer dank einer Indiskretion von Pentax Frankreich schon; wie umfangreich es ausfallen würde, hatte aber kaum jemand geahnt.  (Yvan Boeres)

Wie erwartet, erlangt die K10D durch das Update ihrer Firmware die Fähigkeit, im drahtlosen (P-TTL-)Blitzbetrieb externe Blitzgeräte mit dem eingebauten Miniaturblitz ansteuern zu können. Eine entsprechende Option wurde den Blitzeinstellungen im Funktions-Menü beigefügt; wie bei der *istD kann man im Einstellungsmenü (Setup) festlegen, ob der Bordblitz die anderen Blitzgeräte im drahtlosen Verbund nur ansteuert oder auch das Motiv mit beleuchten soll. Darüber hinaus bringt das Firmware-Update noch sechs weitere Neuerungen mit, die vor allem die Bedienung der Kamera betreffen. So lässt sich jetzt u. a. die Einstellung des Empfindlichkeitsstufenäquivalentes (ISO-Wert) in der Zeit- oder Blendenautomatik mit einem der beiden Einstellräder an der Kamera vornehmen. War eins der Einstellräder bisher in diesen Belichtungsmodi (Tv bzw. Av) inaktiv oder diente es der Eingabe einer Belichtungskorrektur, kann man jetzt – über einen entsprechenden Eintrag im Einstellungsmenü – das Verhalten der Einstellräder im Tv- und Av-Modus so programmieren, dass auch die Empfindlichkeit damit verändert werden kann.

Konnte man vor dem Firmware-Update schon durch Drücken der OK-Taste hinten an der Kamera die eingestellte Empfindlichkeit im Sucher anzeigen, kann man sie nach dem Update auch mit einem der zwei Einstellräder regeln. Befindet man sich in der Programmautomatik (P), der Zeitautomatik (Av) oder der Blendenautomatik (Tv), reicht ein Druck auf den grünen Knopf, um augenblicklich zur automatischen Empfindlichkeitseinstellung zurückzukehren. A propos grüner Knopf: Dieser konnte vor dem Erscheinen der neuen Firmware im manuellen Belichtungsmodus (M) dazu gebraucht werden, die eingestellten Belichtungswerte schnell durch die gemessene Verschlusszeit und Blende zu ersetzen – bringt man seine K10D auf den neuesten Firmware-Stand, lässt ein neuer Eintrag im Einstellungsmenü diese Funktion auch im TAv-Modus zu. Erweitert wird das Einstellungsmenü mit der neuen Firmware aber auch um eine zusätzliche Konfigurationsmöglichkeit für das Einstellradverhalten in der Programmautomatik (P). Unter den bisherigen Einstellungen fand man bereits die Möglichkeit, von der Programmautomatik aus mit dem vorderen Einstellrad die Blendenautomatik (Tv) und mit dem hinteren Einstellrad die Zeitautomatik (Av) zu aktivieren; mit einer frisch upgedateten K10D geht es auch umgekehrt.

Was bringt die neue Firmware noch mit sich? Bei der Wahl der Blitzeinstellungen setzt ein Druck auf den grünen Knopf eine ggf. eingegebene Blitzbelichtungskorrektur auf Null zurück und dort, wo man im Einstellungsmenü die Funktion der AF-Taste (Autofokus ein- und ausschalten) bei der manuellen Messfeldwahl (Multifunktionsrad auf Select bzw. "SEL") festlegen konnte, gibt es nach dem Update eine dritte Konfigurationsmöglichkeit (AF-Taste im SEL-Modus schaltet auf zentrales Messfeld um). Streifenförmige Bildstörungen, die in der Vergangenheit gelegentlich bei Langzeitbelichtungsaufnahmen erscheinen konnten, dürften nach dem Einspielen der neuen Firmware auch nicht mehr auftreten. Behoben wurde auch eine Fehlfunktion, welche die K10D manchmal dazu veranlasste, spontan den B- bzw. Bulb-Modus zu verlassen und einen leeren Akku anzuzeigen. Weitere Veränderungen, wie z. B. eine Erhöhung des Lichtempfindlichkeitsstufenbereichs auf ISO 3.200 oder eine Verbesserung der Bildqualität bei JPEG-Aufnahmen, werden von der neuen Firmware nicht herbeigeführt oder sind zumindest nicht von Pentax dokumentiert.

Das Aufspielen der neuen Firmware in Eigenregie ist denkbar einfach: Nachdem man das Update (von der unten angegebenen Seite) herunter geladen und durch Doppelklicken entpackt hat, braucht man die so extrahierte Firmware lediglich in das Hauptverzeichnis einer SD/MMC-Speicherkarte zu kopieren und die Karte in die Kamera einzulegen. Nach Einschalten der Kamera (mit vollem Akku oder im Netzbetrieb) mit niedergehaltener Menü-Taste erscheint ein Fenster, das den Ladevorgang bestätigt und dazu auffordert, den Update-Vorgang zu bestätigen; folgt man dem Aufruf, beginnt die Aktualisierung der Firmware. Nach abgeschlossenem Update-Vorgang und Neustart der Kamera müsste diese mit der neuen Firmware aufgespielt sein, und man kann dann mit einer "taufrischen" Kamera wieder auf Bildfang gehen. Wie immer sei darauf hingewiesen, dass das Updaten der Kamera bzw. der Firmware durch den Anwender selbst auf eigene Verantwortung erfolgt. Wer sich nicht traut, diese – nicht ganz risikofreie – Operation selbst durchzuführen, sollte die Firmware nur dann wechseln, wenn die beschriebenen Probleme an der Kamera auftreten, beziehungsweise das Update von einem Händler bzw. von einer Pentax-Servicestelle vornehmen lassen.

Artikel-Vorschläge der Redaktion