Pixelzähler
JCIA setzt Auflösungs-Angabe offiziell fest
2001-08-10 Die JCIA (Japan Camera Industry Association), sozusagen der "Dachverband" der japanischen Kamerahersteller, hat neue Richtlinien zur die Angabe der Auflösung bei Digitalkameras festgelegt. Damit werden wir uns an neue Auflösungsklassen gewöhnen müssen. (Yvan Boeres)
In letzter Zeit sorgte die Auflösungszahl vereinzelt für Verunsicherungen bei
Konsumenten und sogar für Rivalitäten bei den Herstellern. Denn die meisten
Hersteller geben die native Auflösung des Bildwandlers an (die gesamte Anzahl
der lichtempfindlichen Pixelelemente auf dem CCD oder CMOS), andere jedoch eine
interpolierte Auflösung oder – wie bei Fujifilm aufgrund der speziellen
SuperCCD-Architektur – die höhere Endauflösung der digitalen Bilder als
Kenngröße für die Auflösungsklasse ihren Kameras an.
Doch keine dieser Auflösungsangaben entsprach der tatsächlich aufgenommenen
Pixelzahl. Zum Beispiel benutzen zahlreiche 3,34 Megapixel-Kameras Sonys ICX 252
Bildwandler, der insgesamt 2.140 x 1.560 Pixelelemente aufweist. Da aber nicht
all diese lichtempfindlichen Elemente genutzt werden und am Ende gebräuchliche
Seitenverhältnisse herauskommen sollen, nehmen die meisten dieser Kameras
Bilder in einer Auflösung von 2.048 x 1.536 Bildpunkten auf. Das ergibt
insgesamt 3.145.728 Pixel oder 3,15 Megapixel. Ein Bild aus einer Kamera der
neuen 4,1-Megapixel-Klasse besitzt tatsächlich 3,9 Millionen Punkte und eine
5,2 Megapixel-Kamera (insgesamt 2.658 x 1.970 Pixel), die ihre Bilder in einer
Höchstauflösung von 2.560 x 1.920 Pixeln aufnimmt, wird auf diese Weise zur
4,9 Megapixel-Kamera.
Ab 1. September, wenn die neuen JCIA-Richtlinien in Kraft treten, müssen
Digitalkameras die den Richtlinien gerecht werden wollen, ein Kennzeichen
(Etikett, Eingravierung, Aufdruck) tragen, der die effektiv genutzte Auflösung
der Kamera bzw. des CCDs angibt. Besonders die Unterschreitung der jeweiligen
Millonen-Schwelle wird den Herstellern sicherlich nicht schmecken – aus
Verbrauchersicht ist diese Einigung jedoch zu begrüßen. Zumindest in der
Übergangszeit wird es allerdings sicherlich die eine oder andere Verwirrung
geben, wenn ein neues Modell neben einem älteren Modell zunächst scheinbar mit
weniger Auflösung auskommen muss.