Abgespeckt und aufgemotzt

Kardankopf eki Teleschwenker Pro nun als verbesserte MF-Version

2010-03-04 Im vergangenen Dezember 2009 hatte digitalkamera.de die Serie seiner Kardankopf-Praxistests um das aus deutscher Produktion stammende Gerät eki Teleschwenker Pro ergänzt (siehe auch weiterführende Links). Wie der Hersteller, die eki-GmbH aus dem bayerischen Ismaning, nun mitteilt, hat er – u. a. aufgrund dieses Tests und weiterer Vorschläge aus der digitalkamera.de-Redaktion – seinen Teleschwenker weiterentwickelt und der neuen Version die Bezeichnung Teleschwenker PRO MF gegeben; das "MF" steht für "multifunktional" und soll darauf hinweisen, dass man an dem Stativkopf – außer einer zentral zu führenden Kamera – auch zusätzliches optionales Zubehör (etwa Spektiv und/oder eine zweite Kamera) anbringen und parallel verwenden kann. Die neue Serie ist ab sofort (zum alten Preis von 785 EUR) verfügbar.  (Jan-Gert Hagemeyer)

eki Teleschwenker PRO MF-2 [Foto: eki GmbH]Die Verbesserungen der "MF"-Version sind recht umfänglich. Es beginnt mit der nochmaligen Gewichtsreduktion der CNC-gefertigten tragenden Konstruktion aus Luftfahrt-Aluminium 7075 um 100 g; demnach dürfte der eki-Kardankopf (ohne Objektivplatte) nunmehr 1.633 g auf die Waage bzw. das Stativ bringen. Damit steht dieser "Goliath" allerdings immer noch an zweiter Position unserer bisherigen Test-Probanden nach dem Schwergewicht Feisol Carbon Fiber UA-180 mit 1.760 g. Allerdings spielt dieses Eigengewicht – angesichts von Belastungen mit bis zu 15 kg Fotoausrüstung, die bewegt werden sollen – wohl kaum eine Rolle.

Ferner hat Konstrukteur und Produzent Alfred Krappel (durch eine Verkürzung des Mittelstegs und eine Verlängerung des Schraubweges der beiden Rundelemente für die Objektivplatten-Fixierung) dafür gesorgt, dass nunmehr sämtliche, weltweit als "Arca-Swiss-kompatibel" bezeichneten Platten problemlos verwendbar sind. Tatsächlich passten bisher insbesondere aus den USA stammende Arca-Swiss-like Platten (wegen zu großer Dicke) nicht auf die ursprüngliche eki-Schnellspannschiene. Im Zusammenhang damit ergaben sich zwei weitere Vorteile: Einerseits "hakelt" jetzt nichts mehr beim Einführen der Kamera-Objektivplattenkombination (wie wir im Testbericht bemängelt hatten) in die Schnellspannschiene; und zweitens muss die Kamera jetzt nicht mehr nur von vorne oder hinten in die Schiene eingefädelt werden, sondern sie kann (bei gänzlich zurück geschraubten Rundelementen) nun auch von oben eingelegt, dann ausgerichtet und fixiert werden.

eki Teleschwenker Pro im digitalkamera.de-Praxistest (bestückt mit Nikon 400 mm F2,8 an Nikon D2X, Sigma 50-500 mm F5.6 an Pentax K20 und Nikon SpottingScope RAIII 65 A WP) [Foto: MediaNord]Schließlich hat eki bei der Überarbeitung seines Teleschwenkers auch gleich noch die vordere untere Reibungsschraube entfallen lassen. Alle Einstellungen für Reibung und Bremsung bei der Dreh- sprich Schwenkbewegung werden nunmehr von hinten, also von der dem Fotografen zugewandten Seite aus, vorgenommen; dadurch soll die Bedienung einfacher geworden sein. Alfred Krappel meint dazu: "Besonders interessant ist der Unterschied zwischen Reibungseinstellung und Bremsung bei der Drehbewegung; das hat uns viele Stunden des Nachdenkens gekostet, und wir haben eine elegante Lösung gefunden, die man eigentlich patentieren sollte, aber das ist leider zu teuer."

Alles in allem ist der eki Teleschwenker PRO MF, auch nach unserer Einschätzung, derjenige Kardankopf unter den weltweit angebotenen "Affenschaukeln" mit zwei besonderen Alleinstellungsmerkmalen: der doppelten Kugellagerung im Drehgelenk und dem gleichbleibenden Schwerpunkt (nämlich im Bereich des Drehgelenks) auch bei Verwendung von zwei oder drei optischen Systemen.

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