Jetzt auch in kompakt und leistungsstark

Kleinbild-DSLM Panasonic Lumix DC-S5 mit Dual Native ISO vorgestellt

Seite 2 von 2, vom 2020-09-02 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Sogar anamorphe Aufnahmen 4K CinemaScope sind möglich, dabei erfolgt die Aufnahme beispielsweise gestaucht in 4:3 und wird in der Nachbearbeitung auf das korrekte Seitenverhältnis von 2.35:1 entstaucht. Dabei kommen spezielle Objektive zum Einsatz, die das Bild entsprechend optisch stauchen. Unterstützt werden dabei die Faktoren 1.3x, 1.33x, 1.5x, 1.8x und 2.0x. Der während Videoaufnahmen aktive Bildstabilisator kann hierbei ebenfalls verwendet werden.

Für den guten Ton sorgt wahlweise das interne Stereomikrofon oder ein extern per 3,5 mm Klinke oder XLR-Adapter angeschlossenes. Die Kamera bietet sowohl eine Pegelanzeige als auch eine Aussteuerfunktion. Per Kopfhörer kann der Ton kontrolliert werden, wahlweise live oder der aufgenommene.

Sehr flexibel ist die Panasonic S5 auch bei Zeitraffer- und Zeitlupenaufnahmen. Sie bietet nicht nur eine Foto-Intervallaufnahmefunktion für stärkere Zeitraffer (mit Hilfe von PC-Software sogar in 6K-Auflösung), sondern auch Videoaufnahmefrequenzen von 1 bis 60 fps bei 4K und 1 bis 180 fps bei Full-HD. Von 7,5-facher Slow-Motion bis zum 60-fachen Zeitraffer ergibt sich damit eine große Bandbreite. Der Autofokus funktioniert übrigens "nur" bis 120p.

Selbstverständlich sind auch die 4K- und 6K-Foto-Funktionen an Bord der Lumix S5. In 4K sind 60 Bilder pro Sekunde möglich, in 6K sind es 30 Bilder pro Sekunde. Die Kamera nimmt dabei auf Wunsch bereits vor dem Drücken des Auslösers auf, so dass man den richtigen Aufnahmemoment nicht verpasst. Hinterher kann man sich die passenden Fotos aus der Sequenz separat speichern. Zudem kann die Kamera während einer 4K- oder 6K-Aufnahme den Fokusbereich durchfahren. Dadurch kann man sich hinterher die gewünschte Schärfeebene aussuchen oder sogar mittels Verrechnung der Aufnahmen (Fokusstacking) den Schärfebereich erweitern. Für höhere Auflösungen bietet die S5 zudem eine Fokus-Reihenaufnahmefunktion an (Fokus-Bracketing).

Etwas sparsamer als in der S1-Serie ist der elektronische Sucher der Panasonic Lumix S5. Der OLED-Sucher löst "nur" 2,36 Millionen Bildpunkte statt 5,76 Millionen auf und vergrößert nur 0,74- statt 0,78-fach. Mit einer Verzögerung von lediglich 0,005 Sekunden ist er aber sehr schnell. Der Bildschirm bietet dagegen mit seiner Schwenk- und Drehfunktion mehr Flexibilität als in der S1-Serie. Der 7,5 Zentimeter große 3:2-Touchscreen muss sich mit seinen 1,84 Millionen Bildpunkten Auflösung zudem nicht verstecken, kann aber auf Wunsch zum Schutz sogar verkehrt herum an die S5 geklappt werden. Der S5 fehlt das Schulterdisplay der S1-Serie, der Doppelkartenschacht ist aber geblieben, wenn auch etwas abgespeckt. Während Schacht eins mit SD, SDHC, SDXC, UHS I und UHS II kompatibel ist, fehlt dem zweiten Schacht die UHS-II-Unterstützung.

Das Gehäuse der Panasonic Lumix DC-S5 besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet, der Frostschutz der S1-Modelle fehlt jedoch (das heißt bei Frost könnte beispielsweise die Akkulaufzeit deutlicher leiden oder der Bildschirm sowie Sucher nur noch träge reagieren). Trotz des 13,3 mal 9,7 mal 8,2 Zentimeter kompakten, betriebsbereit 712 Gramm leichten Gehäuses ist der Handgriff ordentlich ausgeprägt, so dass die S5 gut in der Hand liegt, wie wir bereits ausprobieren konnten. Erst mit einem großen und schweren Objektiv wie dem Lumix S 70-200 mm F2,8 wird es grenzwertig. Mit dem passenden Batteriegriff BGS5 lässt sich die Ergonomie auf Wunsch verbessern und natürlich die Akkulaufzeit verdoppeln.

Mit dem BLK22 kommt in der Lumix S5 ein neuer Akku zum Einsatz, der dem BLF19 ähnelt, aber mit 2.200 statt 1.860 mAh über eine größere Kapazität verfügt. 470 Bilder nach CIPA-Standard sollen damit möglich sein, im Modus "Power Save LVF Shooting", bei dem sich die Kamera direkt in den Stromsparmodus schaltet, wenn man den Sucher vom Auge entfernt, sollen es sogar 1.500 Bilder sein. Der neue BLK22 passt übrigens in alle Kameras, die den BLF19 verwenden, umgekehrt lässt sich der BLF19 aber nicht in der Lumix S5 einsetzen, da der neue BLK22 eine abgerundete Form besitzt.

Aufgrund der neuen Einschubform kommt auch ein neuer Koppler DCC17 zum Einsatz, der benötigt wird, wenn man die S5 am Netzteil AC10 mit Strom versorgen möchte. Dies ist vor allem im Studio sinnvoll, da eine zur Fernsteuerung per USB-C-Kabel an einem Rechner angeschlossene S5 nicht gleichzeitig per USB mit Strom versorgt werden kann. Grundsätzlich kann die Kamera aber durchaus per USB-Netzteil oder Powerbank mit Strom versorgt und auch der Akku geladen werden, nur ist eben keine gleichzeitige USB-Datenübertragung möglich.

Als weitere Schnittstellen neben den 3,5 mm Anschlüssen für Kopfhörer und Mikrofon, USB-C und Micro-HDMI kann auch ein Kabelfernauslöser angeschlossen werden, ein Systemblitzschuh ist ebenfalls verbaut. Drahtlos stehen Bluetooth LE und WLAN auf 2,4 und 5 GHz zur Verfügung. Damit kann die S5 stromsparend mit einem Smartphone verbunden werden, um dessen Satellitenortungssystem (GPS und andere) anzapfen zu können. Zudem können Fotos per WLAN übertragen werden und auch eine Fernsteuerung der Kamera samt Live-View ist mit kompatiblen Android- und iOS-Geräten möglich.

Ab ca. 22. September 2020 soll die Panasonic Lumix DC-S5 zu einem Preis von knapp 2.000 Euro erhältlich sein. Im Set mit dem Objektiv Lumix S 20-60 mm F3.5-5.6 steigt der Preis auf knapp 2.300 Euro (aufgrund der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung betragen die Preise tatsächlich ca. 1950 bzw. 2.240 Euro). Für Vorbesteller hält Panasonic zusammen mit dem L-Mount-Systempartner Sigma einen besonderen Leckerbissen bereit: Wer die Kamera bis 30. September (Rechnungsdatum) kauft, erhält (nach Registrierung auf einer speziellen Website zwischen dem 1. und 31. Oktober) ein Sigma 45 mm F2.8 DG DN Contemporary (UVP 569 Euro) gratis dazu.

Die 215 Gramm leichte, nur 4,6 Zentimeter lange Festbrennweite macht an der kompakten Panasonic Lumix DC-S5 sicher eine gute Figur. Panasonic hat auf unsere Nachfrage betont, dass zum Marktstart ausreichend Kameras zur Verfügung stehen sollen, schließlich ist der Aktionszeitraum relativ kurz und richtet sich somit nur an die allerersten Käufer der Kamera.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.