Die "Performance"-Klasse
Kodak EasyShare-Kameras P880 und P850 im Detail
2005-08-03 Nachdem wir gestern in einer digitalkamera.de-Sondermeldung etwas überstürzt über die neuen Kompaktdigitalkameramodelle EasyShare P880 und EasyShare P850 von Kodak berichtet haben bzw. die Veröffentlichung der entsprechenden digitalkamera.de-Datenblätter gemeldet haben, wollen wir uns jetzt die Zeit nehmen, etwas ausführlicher auf die beiden Fortgeschrittenenkameras einzugehen. Denn die zwei Neuvorstellungen sind angesichts ihrer üppigen und z. T. außergewöhnlichen Ausstattung nicht uninteressant. Hier also die P880 und P850 im Detail. (Yvan Boeres)
Mit der P880 und P850 (das "P" steht laut Kodak für "Performance") weitet
Kodak sein EasyShare-Sortiment um zwei Digitalkameras für Fortgeschrittene
aus. Zwar gab es bisher schon den einen oder anderen zaghaften Versuch (z.
B. mit der DC 4800 oder den 7590er-Modellen), auch den Ansprüchen
semi-professioneller Nutzer gerecht zu werden, aber die neue P-Serie ist
eindeutiger denn je den so genannten "Prosumern" gewidmet. Ob das mit der Entscheidung
von Kodak zu tun hat, vorerst keine digitalen Spiegelreflexkameras mehr zu
bauen, ist nicht klar, aber es sieht so aus, als ob die P-Serie die
Nachfolge der ehrwürdigen DCS-Klasse antritt. So verfügen sowohl die P880
als auch die P850 über Ausstattungsmerkmale der gehobenen Art. Das sind
unter anderem ein TTL-Blitzschuh zum Montieren des Systemblitzgerätes P20,
die Mehrfeldmessung mit 25 Punkten für Belichtung und Schärfe, die
Speicherung im RAW-Format (alternativ zu JPEG und TIFF) oder die
Anschlussmöglichkeit für optisches Zubehör wie Filter, Nahlinsen und
Konverter.
Die P880 richtet sich noch klarer als die P850 an den ambitionierten
Fotografen. So verfügt sie unter anderem über ein Zoomobjektiv mit
weitwinkelstarker Anfangsbrennweite (24-140 mm/F2,8-4,1 entspr. KB) und mit
Drehringen für die bequeme Verstellung von Brennweite und Schärfe per Hand,
neben dem Blitzschuh über eine PC-Synchronbuchse (zum Anschluss von
Studioblitzgeräten o. ä.), über einen Hybrid-Autofokus mit AF-Hilfslicht
sowie über Empfindlichkeitsstufen von bis zu ISO 1.600 (ab ISO 400
allerdings nur in 0,8-Megapixel-Auflösung); ob die – auf einem 1/1,8"-CCD
zusammen gequetschten – 8,3 Millionen Pixel eher ein Segen oder ein Fluch
sind, muss sich erst in Tests herausstellen. Die P850 ist etwas weniger gut
ausgestattet, nicht so weitwinkelfreudig (36-432 mm/F2,8-3,7 entspr. KB),
und zoomt motorisch über Tastensteuerung – verfügt aber im Gegensatz zur
P880 über einen optischen Bildstabilisator. Auch begnügt sich die P850 mit
rund 5 Megapixeln und einer Höchstempfindlichkeit von ISO 800, wobei diese
wiederum nur bei verringerter Auflösung (1,2 Megapixel) zur Verfügung steht.
Gemeinsam haben die P880 und P850 u. a. den eingebauten 32-MByte-Speicher
(dem Benutzer stehen davon 30 MByte für die Speicherung von Bildern frei),
den Steckplatz für SD/MMC-Karten, den großflächigen (2,5")
Hybrid-Farbbildschirm (mit 115.000 Bildpunkten), den elektronischen
Videosucher (EVF, 237.000 Pixel), die Stromversorgung über denselben Lithiumionenakku (KLIC-5001 mit 1.700 mAh bei 3,7 V) und etliche Funktionen.
So kann man mit beiden Kameras Videos in hoher oder mittlerer Auflösung (640
x 480 bzw. 320 x 240 Pixel) bei einer Bildwiederholrate von 30 Bildern pro
Sekunde und mit Ton aufzeichnen, bis der Speicher bzw. die Speicherkarte
voll ist, Belichtungsreihen anfertigen, Serienbilder aufnehmen (wahlweise
mit Speicherung der ersten oder letzten geschossenen Aufnahmen), einen
Makro-Modus einschalten, die Einstellungen speichern und einen
Intervallmodus abrufen. Bei der Belichtung und dem Weißabgleich kann man auf
Automatiken, Voreinstellungen oder eigene Einstellungen zurückgreifen; die
Parametrierung von Scharfzeichnung, Farbsättigung und Bildkontrast ist
ebenfalls möglich. Ein eingebauter Miniaturblitz (mit Korrekturmöglichkeit
und wählbarer Synchronisation auf den 1. oder 2. Verschlussvorhang), eine
USB-2.0-Schnittstelle mit PictBridge-Kompatibilität, ein Audio/Video-Ausgang
(PAL/NTSC umschaltbar) und diverse Wiedergabeoptionen (z. B. Histogramm- und
Schatten-/Lichteranzeige, nachträgliche Konvertierung von RAW-Aufnahmen in
andere Formate) runden das Funktions- und Ausstattungsangebot ab.
Trotz semi-professioneller Ausrichtung bleiben die neuen P-Modelle dem
EasyShare-Konzept treu. So kann man weiterhin auf Knopfdruck Bilder für den
späteren Versand (zum Computer, zum Drucker oder als E-Mail) vormarkieren,
Aufnahmen in einem Favoriten-Ordner speichern und auf eine Vielzahl von
Kamera- und Druckerdocks zurückgreifen. Natürlich können die P880 und die
P850 noch Einiges mehr; weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung
der beiden Kameramodelle gibt es in den entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblättern (siehe weiterführende Links) nachzulesen.
Attraktiv ist auch der Preis der zwei EasyShare-Modelle: Während die P880
mit rund 600 EUR zu Buche schlägt, sind knapp 500 EUR kein schlechter Preis
für eine 12-fach-Zoom-Kamera mit TTL-Blitzschuh und hoch auflösendem
Videosucher wie die P850. Die Markteinführung findet in beiden Fällen Ende
September statt.