Aus dem digitalkamera.de-Testlabor
Kompakte Superzoom Olympus SZ-20 im Labor getestet
2011-11-17 Wenig bekannt ist vielleicht, dass auch Olympus eine ultrakompakte Superzoomkamera anbietet. Die SZ-20 punktet mit einem optischem 12,5-fach-Zoom von 24-300 Millimeter, Bildstabilisator, einem 16-Megapixel-Sensor und Aufklappblitz in einem drei Zentimeter flachen Gehäuse. Grund genug, dieser Kamera im digitalkamera.de-Testlabor einmal auf den Zahn zu fühlen, um herauszufinden, ob die Bildqualität taugt. (Benjamin Kirchheim)
Dabei zeigt die SZ-20 eher durchwachsene Ergebnisse. So ist die Auflösung (siehe Diagramm unten) im Weitwinkel in der Bildmitte mit 50 Linienpaaren pro Millimeter erstaunlich hoch, fällt aber zum Bildrand hin auf die Hälfte ab. Die Bildschärfe ist also äußerst ungleichmäßig verteilt, was aber auf einem Papierabzug bis A4-Größe noch nicht so deutlich wird. Ungleichmäßig ist aber auch die Leistung des Objektivs über den Brennweitenbereich gesehen, so bricht die Auflösung bei mittlerer Brennweite deutlich ein, erholt sich im Telebereich aber wieder etwas. Verzeichnung und Vignettierung sind elektronisch so gut auskorrigiert, dass sie praktisch keine Rolle spielen. Farbsäume sind immerhin im Weitwinkel kaum auszumachen, bei mittlerer und langer Brennweite hingegen schon. Der Signal-Rauschabstand bleibt bis ISO 400 akzeptabel, bis zu dieser Empfindlichkeitseinstellung ist auch die Detailzeichnung noch ausreichend. Verglichen mit ISO 100 wird jedoch der Detailverlust durch die Rauschunterdrückung bereits ab ISO 200 sichtbar. Ab ISO 800 wirken die Bilder sehr weichgezeichnet und weisen kaum noch Strukturen auf, ab ISO 1.600 wird das Rauschen dann trotz Rauschunterdrückung sichtbar. Den Dynamikumfang aber hält Olympus durch die deutliche Rauschminderung stets auf einem Niveau von guten zehn Blendenstufen, erst bei ISO 3.200 sinkt er auf lediglich noch neun Blendenstufen.
Die Tonwertkurve ist deutlich auf knackige Bildwiedergabe abgestimmt, auch Schärfeartefakte sind zu beobachten. Die SZ-20 ist eine typische Shoot-to-Print-Kamera mit knackiger Abstimmung. Umso erstaunlicher ist die sehr neutrale Farbwiedergabe. Selbst die größten Farbabweichungen sind geringer als bei jeder anderen Kamera, die wir in diesem Jahr getestet haben. Bedauerlicherweise bietet der Weißabglech keine manuelle Einstellung, so dass die Abweichung in der Messung dadurch etwas größer ausfällt als üblich, aber dennoch in ihrer absoluten Höhe nicht zu beanstanden ist. Erstaunlich schnell zeigt sich der Autofokus, was aber auch an der permanenten Schärfenachregelung liegt, die sich nicht abstellen lässt. So vergeht nur rund eine Drittel Sekunde, bis die Kamera ausgelöst hat.
Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.