(Semi-)Profi Nachschlag
Konica Minolta Dynax 7D und Dimage A200 geben sich die Ehre
2004-09-15 Einen ersten "Schub" an Photokina-Neuankündigungen lieferte Konica Minolta schon letzten Monat mit der Vorstellung diverser Einsteigermodelle (Dimage Z3, Z10, X50, G530). Eine Photokina ohne Digitalkameramodelle der gehobeneren Preis-/Ausstattungsklasse kann sich aber kaum jemand vorstellen, und so folgt nun die zweite "Ankündigungswelle" von Konica Minolta. Auf dieser Welle reiten die lang erwartete digitale Spiegelreflexkamera Dynax 7D mit eingebautem Anti-Shake-System und ein neues Modell der Dimage-A-Serie, die Dimage A200. Heute – einen Tag vor der eigentlichen Europa-Premiere – hat Konica Minolta USA die neuen Kameras offiziell angekündigt, was es uns ermöglicht bereits jetzt darüber zu berichten. (Yvan Boeres)
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Highlight der Photokina wird auf dem Konica Minolta-Stand sicherlich die
digitale Spiegelreflexkamera Dynax 7D sein. Ein zirka 100 Mann starkes Team
hat in den letzten zwei Jahren an der Entwicklung dieser DSLR gearbeitet.
Mindestens genauso lange warten markentreue Kunden und Besitzer zahlreicher
Minolta-AF-Objektive auf das fertige Produkt – so lange schon, dass einige
Leute nicht mehr daran glauben wollten und zur Konkurrenz (vor allem zu
Canon und Nikon) übergelaufen sind. Doch die Warterei hat bald ein Ende. Nun
sind sämtliche technischen Details zur Dynax 7D bekannt, und die Neue nimmt
somit konkrete Züge an. Demnach wird die Dynax 7D – wie von vielen erwartet
bzw. spekuliert – eine 6,1-Megapixel-Kamera mit eingebautem
Anti-Shake-System und (Konica-)Minolta-AF-Bajonett sein. Der CCD-Chip im
APS-C-Format (23,7 x 15,7 mm) gleicht von den technischen Daten her so sehr
dem CCD der Nikon D100, dass man von der Vermutung ausgehen kann, dass
auch hier Sony als Zulieferer in Frage kommt.
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Überhaupt strebt die Dynax 7D dieselbe Kameraklasse wie die Nikon D100
und die Canon EOS 10D an – auf eine Einsteiger-DSLR von Konica Minolta wird
man vorerst noch warten müssen. Wie die beiden Konkurrentinnen ist auch die
Dynax 7D noch robuster als eine Einsteiger-DSLR. Die Kameravorderseite und
der Boden bestehen aus einer Magnesiumlegierung; der für das übrige
Kameragehäuse verwendete Kunststoff macht ebenfalls einen gepflegten
Eindruck. Keine Kompromisse gibt es auch beim Pentaprisma: Hier wird das vom
Objektiv eingefangene Bild nicht – wie bei manchen Einsteiger-DSLRs – über
kleine Spiegel in den Sucher umgeleitet, sondern – wie bei der 10D und D100
– über ein hochwertiges Glasprisma. Das verhilft der Dynax 7D zu einem
besonders klaren bzw. hellen und feinen Sucherbild; der voll vergütete
Sucher und die "Spherical Acute Matte"-Suchermattscheibe tragen zusätzlich
dazu bei. Der Sucher selbst deckt das tatsächliche Bildfeld zu 95 Prozent ab
und bietet eine 0,9-fache Suchervergrößerung. Auf der Einstellscheibe
eingraviert sind dann auch die neun Autofokus-Felder/Markierungen, auf die die Dynax 7D scharf stellen kann. Und damit die im Sucher anvisierten Motive
später auf dem Bild ruhig bleiben, integriert die Dynax 7D eine
weiterentwickelte Version des bereits bei einigen Modellen der Dimage-Serie
zum Einsatz gekommenen Anti-Shake-Systems. Im Gegensatz zu optischen
Bildstabilisationssystemen (IS bei Canon, VR bei Nikon, Mega O.I.S bei
Panasonic/Leica), bei denen bewegliche Linsenelemente innerhalb des
Objektivs zum Einsatz kommen, ist beim AS-System von Konica Minolta der CCD
beweglich aufgehängt. Der CCD "wackelt" sozusagen in die entgegengesetzte
Richtung der Zitterbewegungen des Benutzers und kompensiert auf diese Weise
größtenteils die Verwacklungen. Diese Herausforderung war für Konica Minolta
umso größer, als bei der Dynax 7D ein weitaus größerer CCD – und demnach
auch eine größere Masse als in den Dimage-Kameras – bewegt werden muss. Doch
die Entwicklungsabteilung bei Konica Minolta hat diese Herausforderung
offenbar gemeistert, und der CCD der Kamera lässt sich mit einem
Bewegungsspielraum von bis zu 10 mm bewegen.
Damit wird grundsätzlich jedes angesetzte Objektiv zur Stabilizer-Optik.
Die Dynax 7D arbeitet mit einem Großteil aller (Konica-)Minolta-AF-Objektive
bzw. kompatiblen Objektiven von Drittanbietern bei einem
Brennweitenverlängerungsfaktor von 1,5 zusammen. So auch mit dem
einzigartigen Autofokus-Spiegeltele AF-Reflex 8/500mm – leider aber nicht
mit dem nicht minder einzigartigen Makro-Zoom AF-Macro-Zoom 3x-1x/1,7-2,8,
dessen Funktion nur bei ausgeschaltetem Anti-Shake gewährleistet ist.
Fotografiert wird bei der Dynax 7D mit Verschlusszeiten von 1/4.000 bis 30 s
(eine BULB-Langzeitbelichtungsfunktion ist auch vorhanden); die
Blitzsynchronzeit von 1/160 s (1/125 s bei eingeschaltetem AS) kann durch
die HSS-Kurzzeitsynchronisationsfunktion einiger Systemblitzgeräte unter
mehr oder weniger großem Verlust von Blitzleistung verkürzt werden. Zu den
weiterhin von Konica Minolta kommunizierten Ausstattungsmerkmalen der Dynax 7D
gehören u. a. noch der schnelle Serienbildmodus mit bis zu 9 Bildern in
Folge bei einer Bildfolgerate von max. 3 Bildern/s (unabhängig vom
Dateiformat), die Unterstützung der Dateiformate RAW und JPEG, das
Vorhandensein von drei Benutzerspeichern und einer PC-Synchronbuchse zum
Anschluss von Studioblitzgeräten, die USB 2.0-Highspeed-Schnittstelle, die
Einschaltzeit von unter 2 Sekunden (sie liegt über 2 s bei der Canon EOS 10D
und 300D) sowie die Akkulaufzeit von über 400 Bildern. Die Dynax 7D bedient
sich dabei desselben Akkutyps wie die Dimage-A-Serie (NP-400); bei Bedarf
lassen sich die Energiekapazität und die Handlage der Kamera durch den
optional erhältlichen Batteriegriff VC-7D verbessern. Der erleichtert dank
zusätzlichem Auslöser auch die Haltung und Auslösung der Kamera bei
Hochformat-Aufnahmen; interessant ist dabei die Tatsache, dass der große
(2,5"/6,3 cm) und hoch auflösende (207.000 Bildpunkte) LC-Farbbildschirm der Dynax 7D die Bildschirmausgabe (z. B. Menüs) auch ohne angesetzten
Batteriegriff VC-7D bei vertikaler Haltung der Kamera automatisch
ausrichtet. Weiterhin zu erwähnen sind der Eye-Start-Sensor (der bei der Dynax 7D lediglich den CCD-Sensor an- und abschaltet, um Strom zu sparen),
der eingebaute Miniaturblitz (Leitzahl 12), die zuschaltbare automatische
Vergrößerung des zur Zeit der Aufnahme anfokussierten Bereichs im
Wiedergabemodus sowie der Empfindlichkeitsbereich von ISO 100 bis 3.200 und
die Abblendtaste.
Rechtzeitig zum Verkaufsstart der Dynax 7D Mitte November ergänzen
diverse neue Produkte das Zubehörangebot der Kamera. Zu dem bereits
erwähnten Batteriegriff VC-7D, den Systemblitzgeräten (5600 HS D, 3600 HS D,
2500) und den unzähligen AF-Objektiven gesellen sich noch zwei neue
Objektive (AF 2,8-4/17-35 mm D und AF 2,8/28-75 mm D) und zwei
Ersatz-Mattscheiben (Type-M mit Super-Spherical Acute Matte und
Type-L-Gitternetz-Mattscheibe). Im Lieferumfang der Dynax 7D werden zudem
die Dimage Transfer-Software (zum Ansteuern der Kamera über einen
Windows-Rechner) und eine verbesserte Version der Dimage-Viewer-Software
(hier mit dem Namenszusatz "Pro") enthalten sein. Weitere Einzelheiten zu
Technik, Funktions- bzw. Einstellungsumfang und Ausstattung (serienmäßiger
und optionaler) gibt es in unserem zur Kamera gehörenden
digitalkamera.de-Datenblatt. Offen steht dabei noch der Preis, den Konica
Minolta erst auf der Photokina bekannt geben will, der sich aber in einer
Preisspanne zwischen 1.000 und 2.000 EUR bewegen dürfte.
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Ein klares Zeichen dafür, dass Konica Minolta trotz (Wieder-)Einstiegs
ins DSLR-Geschäft die Prosumer- bzw. Bridge-Kamera-Zielgruppe nicht
vernachlässigt, ist die gleichzeitige Ankündigung der Dimage A200. Die
Konica Minolta Dimage A200 ist nicht als Nachfolgemodell der Dimage A2 zu
verstehen, sondern als Modellvariante. Wie die A2 gehört die A200 der
8-Megapixel-Klasse an; bei gleichem CCD sind jedoch der
LSI-Signalverarbeitungsprozessor und die Cx-Prozess-III-Signalverarbeitung
neu im Vergleich zum Cx-Prozess II bei der Dimage A2. Geblieben bzw. mit von
der A2 übernommen wurden das 7-fach-Zoomobjektiv (28-200 mm/F2,8-3,5 entspr.
Kleinbild), das Anti-Shake-System und der 11-Punkt-Autofokus; letzterer
allerdings mit neuer Anordnung der AF-Felder. Zu den eindeutigen
Verbesserungen im Vergleich zur Dimage A2 gehören die neuen
Leistungsmerkmale der Videofunktion. Die Dimage A200 filmt in VGA-Auflösung
mit einer Bildwiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde (544 x 408 Pixel bei
30 Bildern/s oder ein Zeitraffer-Modus mit 640 x 480 Pixel bei 4 Bildern/s
bei der Dimage A2) – bei
Bedarf sogar in SVGA-Auflösung (800 x 600 Pixel mit 15 Bildern/s). Neu ist
auch der Umstand, dass der Nachtfilm-Modus jetzt Videosequenzen nicht mehr
monochrom, sondern in Farbe aufzeichnet.
Der wesentlichste Unterschied der Dimage A200 zur Dimage A2 ist aber
wortwörtlich augenfällig. Der elektronische Videosucher der Dimage A200 ist
nämlich starr bzw. fest eingebaut und verzichtet auch auf die hohe Auflösung
des Schwestermodells. Dafür verfügt die A200 aber über einen dreh- und
schwenkbaren LC-Farbbildschirm – ganz nach Canon- und Nikon-Vorbild (um nur
die bekanntesten Vertreter der Dreh & Schwenk-LCD-Fraktion zu nennen). Die
Dimage A200 ist auch kompakter als die anderen Modelle der Dimage-A-Serie –
bei weitgehend gleichem Funktions- und Ausstattungsumfang. Das wurde u. a.
durch eine radikale Umordnung der Bedienelemente möglich gemacht. Viele der
Einstellungen (z. B. Filtereffekte, Farbeinstellungen, Belichtungsmessart),
die zuvor über die zwei Einstellräder an der linken Kameraseite vorgenommen
wurden, sind jetzt in einem so genannten "Express-Menü" zusammengefasst, das
per Tastendruck (FUNC-Taste) aufgerufen wird. Konnten die Kameras der
Dimage-A-Produktlinie per elektrischem Kabelfernauslöser (RC-1000L/S) aus
einiger Distanz ausgelöst werden, liegt der Dimage A200 nunmehr eine kleine
Infrarot-Fernbedienung namens RC-D1 bei, die nicht nur die kabellose
Fernauslösung der Kamera ermöglicht, sondern auch die Fernsteuerung des
Digitalzooms und das "Durchzappen" der Bilder im Wiedergabemodus (ganz
bequem, wenn die Kamera an einem Fernseher angeschlossen ist). Auch für die
Dimage A200 gibt es neues Zubehör: Zu dem Weitwinkel-Konverter ATW-100 und
dem Telekonverter ATC-100 gesellt sich ein so genannter Achromat, der vorne
am Objektiv aufgeschraubt wird und formatfüllendere Nahaufnahmen gestattet.
Zum serienmäßigen Lieferumfang der Kamera gehört übrigens ein neuer
Lithiumionenakku mit der Typenbezeichnung NP-800, der zum Vorgängermodell
NP-400 kompatibel sein soll und eine etwas höhere Kapazität mitbringt. Der
Dimage A200 liegt darüber hinaus noch die Anwendung ULead VideoStudio 8 SE
bei, welche die Bearbeitung der aufgezeichneten Videos ermöglicht. Da auch
für die Dimage A200 noch kein fester Preis (man spricht lediglich von "unter
900 EUR") von Konica Minolta genannt wurde, müssen sich unsere Leser vorerst
mit einem unvollständigen digitalkamera.de-Datenblatt begnügen, das – sobald
der endgültige Listenpreis bekannt ist – aktualisiert wird. Die Konica
Minolta Dimage A200 kommt, wie die Dynax 7D, Mitte November auf den Markt.
Selbstverständlich wird sie neben allen anderen Neuheiten von Konica Minolta
auf der Photokina zu sehen sein.