Neuzugang im MPEG-4-Lager

Kyocera Finecam L30 nun offiziell

2003-11-10 Länger als ursprünglich vorgesehen hat es gedauert, bis Kyocera Deutschland die MPEG-4-Digitalkamera Finecam L30 offiziell vorgestellt hat, aber nun ist es endlich so weit. Knapp drei Wochen nach unserer Vorankündigung der Finecam L30 (die entsprechende Sondermeldung wurde schon längst von anderen Meldungen ins Daten-Nirvana verdrängt) sind wir nun endlich im Besitz der auch letzten Informationen (wie z. B. Preis und Markteinführungstermin) zu dieser Kyocera-Neuheit und können nun in voller Länge darüber berichten.  (Yvan Boeres)

Kyocera FineCam L30 [Foto: Kyocera]
  
  

Wie schon in unserer digitalkamera.de-Sondermeldung vom 20.10.2003 beschrieben, handelt es sich bei der neuen Kyocera Finecam L30 um eine weitere Variante in der L3-Kameraserie. Diese Serie besteht derzeit aus dem – bereits von uns getesteten – Basismodell L3v und dem "abgespecktem" Modell L3 (wesentlicher Unterschied ist das kleinere Farb-LCD). Jetzt wird die Baureihe mit der Finecam L30 um ein MPEG-4-taugliches Modell erweitert. Das MPEG-4-Videokompressionsformat betrifft nicht die Fotoqualität, sondern die Videoqualität und zeichnet sich durch eine effizientere Kodierung aus als bei sonst von digitalen Fotokameras verwendeten Video-Aufzeichnungsformaten (z. B. Open DML Motion JPEG, MPEG-2 oder QuickTime-Movie). Das Resultat sind kleinere Dateigrößen bei verbesserter Bildqualität. Allerdings wird man bei der Kyocera Finecam L30 die bessere Bildqualität nur bei verhältnismäßig geringer QVGA-Auflösung (320 x 240 Pixel) auskosten können, da die L30 die Videoaufnahme in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) nicht beherrscht. Enttäuschend ist auch die Tatsache, dass die QVGA-Videoaufnahme mit einer Bildwiederholrate von nur 15 Bildern pro Sekunde erfolgt; trotz besserer Bildqualität wird man wohl keine flüssigen Videosequenzen erwarten können. Zumindest ist bei der L30 die Länge der Videoclips allein durch die Speicherkapazität der eingesetzten Speicherkarte (SD oder MMC) abhängig; eine Speicherkarte ist aber nicht zwingend notwendig, da die L30 über einen eingebauten 16 MByte großen Speicher verfügt.

Gemeinsam mit der L3v und L3 hat die Finecam L30 die Fotoauflösung von max. 2.048 x 1.536 Bildpunkten (geliefert von einem 3,2-Megapixel-CCD) und das Zoomobjektiv (38-115 mm/F2,8-4,7 entspr. Kleinbild). Mit einer Bildschirmdiagonale von 1,5 Zoll (= 3,8 cm) hat sie das kleinste Farb-LCD von allen drei L3-Varianten (1,6" bei der L3 und 2,5" bei der L3v). Neu ist an der L30 die Möglichkeit, die Foto-Auflösung bis auf 2.560 x 1.920 Pixel zu interpolieren. Weiterhin ist sie mit einer USB-Schnittstelle, einem Audio/Video-Ausgang (Signal umschaltbar von PAL auf NTSC), einem eingebauten Multifunktionsblitz und zahlreichen Funktionen (u. a. Makro-Modus, mehrsprachige Menüführung, Autofokus, Digitalzoom und Mehrfeld-Belichtungsmessung) ausgestattet; die Stromversorgung erfolgt wahlweise über zwei AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) oder über eine CR-V3-Lithium-Einwegzelle. Weitere Infos gibt es im digitalkamera.de-Datenblatt zur Finecam L30 sowie in unseren Meldungen und Testberichten (siehe weiterführende Links) zu den anderen L3-Modellen. Die Kyocera Finecam L30 soll in den nächsten Tagen zu einem Preis von rund 280 EUR im Handel verfügbar sein.

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