Spiegellose Vollformat-Systemkamera

Labortest, Testbilder und Ersteindruck der Panasonic Lumix DC-S5II

2023-03-10 Der erstmals in einer Panasonic verbaute Phasen-Autofokus ist sicher das größte Highlight der neuen Lumix DC-S5II. Doch es gibt noch weitere Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell, etwa den größeren und höher auflösenden Sucher. Mit dem neuen, weiterhin 24 Megapixel auflösenden Sensor und Autofokus geht auch eine höhere Serienbildgeschwindigkeit einher. Wir haben die spiegellose Vollformat-Systemkamera im Labor auf ihre Bildqualität getestet und verraten neben ersten Ergebnissen auch unseren Ersteindruck der zweiten Generation.  (Benjamin Kirchheim)

L-Mount

Die Panasonic Lumix DC-S5II spielt in der knapp über 2.000 Euro kostenden Kameraklasse, zusammen mit dem 20-60mm-Setobjektiv ist sie für unter 2.500 Euro zu haben. Dafür bekommt man ein robustes, sehr gut verarbeitetes Gehäuse, das aus einer Magnesium-Legierung besteht. Das ist in dieser Preisklasse wahrlich keine Selbstverständlichkeit, vor allem, wenn man zum Marktführer Canon schielt.

Ebenfalls nicht selbstverständlich ist der Staub- und Spritzwasserschutz, der mit Dichtungen an allen Klappen besser ausgeführt ist als bei so manchem Konkurrenzmodell. Selbst das Setobjektiv verfügt über Dichtungen. Großzügige, genarbte Gummierungen an der Vorderseite, dem ergonomisch ausgeprägten Griff und auf Teilen der Rückseite sorgen für einen guten Halt. Die wichtigsten Bedienelemente befinden sich in Reichweite der rechten Hand.

Die Bedienung der Lumix gestaltet sich sehr einfach, vor allem dank der vielen Direktwahltasten (etwa für ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich, AF-On und Belichtungskorrektur) und Schalter. Dadurch kann man direkt mit der Kamera loslegen. Das Quick-Menü und das Menü offenbaren dann die wahre Funktionsvielfalt. Vor allem das Hauptmenü bietet eine große Fülle an Einstellungen. Es ist zwar gut gegliedert, aber aufgrund der vielen Menüpunkte findet man nicht immer auf Anhieb, was man gerade sucht.

Dank der intelligenten Automatik eignet sich die Panasonic Lumix DC-S5II auch für Einsteiger, denn auf Wunsch stellt diese Automatik samt Motiverkennung alles ein. Dank der klassischen Belichtungsprogramme kann man aber auch alles selbst einstellen, was man möchte, und so seiner Kreativität freien Lauf lassen. Auch Filtereffekte gehören dazu und sogar LUTs zur individuellen Bildabstimmung lassen sich in die Kamera laden und beim Fotografieren verwenden.

Der rückwärtige Touchscreen bietet mit 7,5 Zentimetern Diagonale zwar nur Standardgröße, ist aber schön hell und mit 1,84 Millionen Bildpunkten fein auflösend. Dank der Schwenk- und Drehfunktion lässt sich der Bildschirm aus allen Perspektiven einsehen und auch als Video-Kontrollmonitor beziehungsweise für Selfies einsetzen. Zudem kann er zum Schutz verkehrt herum angeklappt werden.

Dann mutiert die S5II zur reinen Sucherkamera, wobei sich dieser dank des Näherungssensors nur aktiviert, wenn man die Kamera ans Auge nimmt. Das Sucherokular steht angenehm weit nach hinten hinaus, so dass man auch bequem mit dem linken Auge hineinschauen kann, ohne mit der Nase auf dem Bildschirm zu "kleben". Mit einer 0,78-fachen Vergrößerung und 3,68 Millionen Bildpunkten Auflösung sowie 120 Hz Bildwiederholrate bietet der Sucher ein exzellentes Bild, lässt sich mit Brille jedoch nicht komplett überblicken.

Spürbar gegenüber der Konkurrenz aufgeholt hat Panasonic beim Autofokus. Das merkt man sofort, wenn man Motive anvisiert. Zwar war das Vorgängermodell schon schnell, hatte aber Probleme, den Fokus bei sich bewegenden Motiven zielsicher nachzuführen. Selbst mit dem Set-Objektiv fokussiert die S5II laut unseres Labortests innerhalb von 0,1 Sekunden von unendlich auf zwei Meter. Die eigentliche Auslösung erfolgt jedoch erst 0,07 Sekunden später, was für eine spiegellose Systemkamera eine recht lange Auslöseverzögerung ist. Damit kämpfen aber auch andere spiegellose Systemkameras.

Bei Serienbildaufnahmen spielt das keine Rolle. Hier kommt es allerdings darauf an, ob man mit mechanischem oder elektronischem Verschluss arbeitet. Denn der mechanische ist trotz 1/8.000 Sekunde kürzester Belichtungszeit nicht der schnellste. Maximal neun Bilder pro Sekunde soll er laut Panasonic ermöglichen, allerdings nur ohne Autofokus-Nachführung. Der AF-C hingegen arbeitet bei maximal sieben Serienbildern pro Sekunde. Hier kommt der elektronische Verschluss ins Spiel, denn damit sind 30 Bilder pro Sekunde mit Tracking-Autofokus möglich. 200 Bilder am Stück verspricht Panasonic damit. Ob die Geschwindigkeiten und die Ausdauer erreicht werden, klären wir im ausführlichen Test.

Dann wird sich auch herausstellen, wie schnell die Daten auf die Speicherkarten geschrieben werden. Immerhin gibt es zwei SD-Kartensteckplätze, die beide zu SDHC, SDXC, UHS I und dem schnelleren UHS II kompatibel sind. Die Schnittstellen bieten übrigens alles, was man benötigt. Sogar einen Kabelfernauslöseanschluss gibt es, obwohl man das heutzutage auch mit Bluetooth und WLAN abdecken kann, das beides in der S5II verbaut ist.

Videografen dürften der Mikrofoneingang und der Kopfhörerausgang sowie die große HDMI-A-Buchse freuen. Mit Typ C ist auch die USB-Schnittstelle modern. Sie eignet sich auch zum Aufladen des Akkus sowie für die Dauerstromversorgung – nur einen Modus zum USB-Videostreaming hat Panasonic "vergessen". Dabei setzt sich gerade dieses Feature bei der Konkurrenz durch.

Überhaupt zeigt sich die Videofunktion ambivalent. Dank des Lüfters (dazu im ausführlichen Test mehr) sind lange Aufnahmezeiten möglich und die Videoausstattung ist umfangreich, sogar LUTs lassen sich direkt in der Kamera speichern und im Livebild zu Vorschauzwecken verwenden. Auch 4K60 ist möglich, jedoch nur mit deutlichem Crop. Mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde lässt sich hingegen der gesamte Sensor verwenden – auf Wunsch auch im 3:2-Format. Bleibt man bei diesen maximal 30 Bildern pro Sekunde, kann also der gesamte Sensor verwendet werden, was bei 4K-Aufnahmen dank des Oversamplings zu einer besonders guten Qualität führt. Übrigens ist der Bildsensor zur Bildstabilisierung beweglich gelagert. Das funktioniert bei Fotos und Videos äußerst effektiv.

Das Setobjektiv S 20-60 mm F3.5-5.6 hat einen sehr interessanten Brennweitenbereich mit besonders viel Weitwinkel, verzichtet dafür aber auf Tele. Das ist auch für Videoaufnahmen vorteilhaft, reduziert sich dabei doch durch das 16:9-Seitenverhältnis gegenüber dem nativen 3:2-Seitenverhältnis etwas die Bilddiagonale.

Im Labortest zeigt das Set-Objektiv an der Panasonic Lumix DC-S5II mit Ausnahme sichtbarer Farbsäume kaum optische Fehler. Die Auflösung ist im Bildzentrum gut, fällt zum Bildrand allerdings vor allem bei kurzer Brennweite etwas stärker ab. Mit steigender Brennweite nimmt der Randabfall ab.

Es zeigt sich vor allem, dass die JPEGs der S5II knackiger abgestimmt sind als noch beim Vorgängermodell. Das sorgt für deutlich gefälligere Bilder direkt aus der Kamera, ohne dass sie dabei künstlich wirken. Hier hat Panasonic eine deutlich bessere Balance geschaffen als bei der S5, denn auch die gemessene Auflösung schließt nun mit über 60 Linienpaaren pro Millimeter zur Konkurrenz auf.

Bis ISO 400 zeigt die S5II mit hohem Dynamikumfang und geringem Rauschen ihre beste Bildqualität, aber auch bei ISO 800 ist sie kaum schlechter. Darüber fällt die Bildqualität dann langsam ab. Bereits ab ISO 3.200 zeigt sich Helligkeitsrauschen, bis ISO 6.400 ist die Bildqualität aber noch mit ausreichenden Details brauchbar. Die Farben sind gut, könnten aber noch etwas genauer sein.

Weitere Details sind dem für 1,49 € erhältlichen PDF-Labortest zu entnehmen. Außerdem bieten wir ein Testbildpaket mit Raws und JPGs bei allen 13 ISO-Stufen für 0,79 € zum Download an. In digitalkamera.de-Premium ist beides bereits enthalten.

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