Aus dem digitalkamera.de-Labor

Labortest der Panasonic Lumix DMC-GF5 mit 14-42 PZ und Leica 25mm

2012-06-29 Die Panasonic Lumix DMC-GF5 will vor allem mit ihren kompakten Abmessungen überzeugen und gibt sich mit zwölf Megapixeln Auflösung vergleichsweise bescheiden, setzen sich doch auch bei Micro Four Thirds die 16 Megapixel immer mehr durch. Die GF5 ist eben mehr nach dem Motto gebaut, dass sie das bietet, was man unbedingt braucht, aber auch nicht mehr. Der Verzicht auf höhere Auflösung kann andererseits auch Vorteile beim Rauschen und der Dynamik bringen. Wir haben die GF5 zusammen mit dem äußerst kompakten 14-42 Millimeter PZ im Labor auf ihre Bildqualität getestet. Dazu gesellte sich das lichtstarke Leica DG Summilux 25 mm 1.4 Asph., das endlich den Weg in unser Testlabor fand.  (Benjamin Kirchheim)

Panasonic Lumix DMC-GF5 [Foto: Panasonic]Trotz der bescheidenen Auflösung von zwölf Megapixel liegt der Signal-Rauschabstand von ISO 160 bis 400 nur im akzeptablen Bereich von 35 bis 40 dB, bei höheren Empfindlichkeiten sinkt er in den schlechten Bereich ab. Besonders schlecht ist er bei ISO 6.400 und 12.800 mit weniger als 30 dB. Dabei ist das Rauschen je nach Farbkanal mal etwas feiner, mal etwas gröber. Grün und die Helligkeit sind feiner, Rot und Blau etwas grobkörniger. Helligkeitsrauschen ist bis ISO 400 kaum sichtbar, darüber wird es aber immer stärker. Besonders hoch steigt der Wert wiederum ab ISO 6.400 und darüber. Interessant ist der Verlauf der Farbrauschkurve. Dieses ist bei ISO 160 schwach sichtbar, bei ISO 200 etwas mehr. Dann sinkt es ab und erst bei ISO 12.800 wird wieder der leicht sichtbare Wert wie bei ISO 200 erreicht. Ein Indiz dafür, dass das Farbrauschen über ISO 200 deutlich stärker unterdrückt wird und bis ISO 200 schwach oder gar nicht. Die insgesamt etwas schwache Rauschunterdrückung der GF5 hat aber auch einen positiven Effekt: Feinste Texturen werden bis ISO 800 sehr gut und bei ISO 1.600 gut wieder gegeben, Panasonic Lumix DMC-GF5 [Foto: Panasonic]selbst bei ISO 3.200 sind die Texturverluste noch gering. Erst darüber sinkt die Wiedergabe feinster Details in den leicht unscharfen Bereich ab. Die Messung der Eingangsdynamik (siehe Diagramm unten) zeigt wieder, was bereits beim Farbrauschen beobachtet werden konnte: Bei ISO 100 und 200 ist die Kamera sehr ehrlich und schafft nur befriedigende neun Blenden Stufen Eingangsdynamik. Bei ISO 400 und 800 sind es hingegen gute zehn Blendenstufen, darüber beginnt der Wert wieder leicht zu sinken. Besonders bei ISO 6.400 und 12.800 ist die Eingangsdynamik mit unter acht Blendenstufen allerdings gering. Auch die Tonwertkurve zeigt einen eher flachen als knackigen Verlauf.

Während der manuelle Weißabgleich tadellos arbeitet, sind die Farben zumeist gegen den Uhrzeigersinn im Diagramm mal mehr mal weniger stark verschoben. Gelb tendiert leicht ins Grünliche, Cyan in Richtung Blau, Panasonic Lumix DMC-GF5 [Foto: Panasonic]Blau-Violetttöne sind stärker gesättigt und Lila tendiert deutlich Richtung Rot, während Rot schon fast ins Orange läuft. Die Feinheit der Farbabstufungen ist hingegen bis ISO 3.200 sehr gut, hier werden jeweils über zwei Millionen Tönungen unterschieden. ISO 6.400 und 12.800 fallen mit unter einer Million Farben wieder etwas aus dem Rahmen. Insgesamt ist die GF5 also recht konservativ abgestimmt, zuweilen allerdings wenig präzise. Vor allem bei ISO 160 und 200 erhält man sehr wenig bearbeitete Fotos, während darüber zumindest die Rauschunterdrückung aktiver wird, aber bis ISO 800 gute Ergebnisse zulässt. Bei ISO 1.600 und 3.200 sind die Messergebnisse durchwachsen, ISO 6.400 und 12.800 hingegen sollte man meiden. Kritikwürdig ist der integrierte Blitz. Nicht nur, dass er recht leistungsschwach ist, sondern er schafft es auch nicht, die Ecken bei 28 Millimeter entsprechend Kleinbild vernünftig auszuleuchten. Hier kommen weniger als 30 Prozent der Lichtmenge im Vergleich zum Bildzentrum an, was einer Randabdunklung von fast zwei Blendenstufen entspricht.

Das getestete Setobjektiv G X Vario PZ 14-42 mm F3.5-5.6 musste bei uns in den vergangenen beiden Labortests heftige Kritik einstecken, vor allem bei der Schärfe am Bildrand. Entweder hat Panasonic die GF5 besser an das Objektiv angepasst oder aber das dieses Mal getestete Exemplar war leicht besser als die anderen beiden. So gibt es bezogen auf ein 20 x 30 Zentimeter großes Bild keine großartigen Unschärfen zu beklagen. Die Verzeichnung ist wie gewohnt recht gering, bei mittlerer und langer Brennweite nahe Panasonic Lumix DMC-GF5 [Foto: Panasonic]Null, im Weitwinkel etwa ein Prozent und damit schwach tonnenförmig. Die Randabdunklung wurde ebenfalls gut korrigiert und liegt stets unter einer Blendenstufe. Farbsäume sind bei mittlerer Brennweite äußerst gering, bei langer und kurzer können sie etwas stärker auftreten und sichtbar werden. Der Blick auf die MTF-Auflösungen bei 50 Prozent Motivkontrast offenbart dann aber doch, dass das Objektiv am Bildrand durchaus einiges schlechter als im Zentrum ist. Im Maximum erreicht das Objektiv bis zu knapp 36 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm), am Bildrand verliert es bei Offenblende gut ein Drittel. Am gleichmäßigsten ist die Auflösung bei mittlerer Brennweite und etwas abgeblendet in Telestellung. Die Autofokusgeschwindigkeit ist mit 0,2 bis 0,23 Sekunden sehr schnell, vor allem wenn man die reine Auslöseverzögerung von 0,08 bis 0,09 Sekunden berücksichtigt. Die reine Verzögerung ohne Fokussierung könnte gerne noch etwas schneller vonstattengehen. Hier spielt noch die Mechanik eine Rolle, denn der Verschluss muss vor der Belichtung erst noch wieder geschlossen werden, bevor er sich erneut zum Beginn der Belichtung öffnet.

Panasonic Leica DG Summilux 25 mm F1.4 ASPH [Foto: Panasonic]Das Leica DG Summilux 25 mm 1.4 Asph. schafft in allen Parametern eine sehr gute, ausgewogene Leistung. Bezogen auf ein 20 x 30 Zentimeter großes Papierbild ist die Schärfe bei allen Blenden von der Bildmitte bis zum Bildrand hoch. Farbfehler treten allenfalls bei Offenblende minimal auf, nehmen aber mit dem Schließen der Blende auf kaum sichtbares Maß ab. Die Verzeichnung liegt nahezu bei Null. Bei F1,4 sind die Bildecken rund eine Blendenstufe dunkler als das Bildzentrum, bereits bei F2 ist es nur noch eine halbe Blendenstufe und darüber nur noch eine Viertel, was zu vernachlässigen ist. Die MTF-Auflösung bei 50 Prozent Motivkontrast ist bereits bei Offenblende im Bildzentrum sehr hoch und nimmt mit dem Abblenden nur noch um ca. zehn Prozent zu. Bei Offenblende nimmt die Auflösung am Bildrand um fast 30 Prozent ab. Schließt man die Blende, nimmt der Randabfall ab, etwa 20 Prozent bei Blende 2,8 und 15 Prozent bei Blende F8. Dass das Objektiv insgesamt die 40 Linienpaare pro Millimeter nicht knackt, liegt eher an den nur 12 Megapixeln der GF5 und der etwas zurückhaltenden Bildabstimmung, bei der sich aus den JPEGs noch eine knackigere Schärfe heraus hohlen lässt. Insgesamt kann man dem Leica eine Offenblendtauglichkeit zugestehen, was längst nicht auf alle, vor allem lichtstarke Objektive zutrifft.

Panasonic Lumix DMC-GF5 mit Panasonic Lumix G X Vario PZ 14-42 mm 3.5-5.6 Asph. (H-PS14042E-K)

Eingangsdynamik

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.


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