Aus dem digitalkamera.de-Testlabor
Labortest der Pentax Q mit vier Objektiven
2011-11-14 Mit der Q wagte Pentax sich auf Neuland, ist sie doch eine der kompaktesten Systemkameras überhaupt auf dem Markt. Allerdings mit dem Handicap des recht kleinen 1/2,3-Zoll-Sensors, wie er üblicherweise in Kompaktkameras Verwendung findet. Doch Pentax war schon immer für Ideen gut, die zwar dem Profi eher ein Lächeln entlocken, aber die Marke doch irgendwie liebenswert machen. Wir haben die Pentax Q mit vier der aktuell fünf erhältlichen Objektive im Labor von digitalkamera.de auf ihre Bildqualität getestet. (Benjamin Kirchheim)
Im Testlabor zeigt die kleine Q, was man auch von ihr erwarten konnte – birgt also keine großen Überraschungen, weder im positiven noch im negativen Sinne. Bis ISO 400 ist die Kamera verwendbar, bei ISO 125 zeigen sich die besten Ergebnisse mit klassenbezogen teilweise sogar ziemlich guten Messwerten etwa beim Dynamikumfang von elf Blendenstufen oder einem guten Signal-Rauschabstand (mit Ausnahme des etwas schwächeren Blaukanals). Während der manuelle Weißabgleich ziemlich genau arbeitet, zeigen einige Farbtöne doch recht sichtbare Abweichungen. Im Labor deutlich messbar ist die gute Blitzausleuchtung. Dafür sorgt der ausladende Klappmechanismus des Bordblitzes, der weder durch das Objektiv, noch einem versehentlich falsch platzierten Finger abgeschattet wird.
Das Festbrennweitenobjektiv Standard Prime mit einer kleinbildäquivalenden Brennweite von knapp 50 Millimeter zeigt im Labortest eine hohe Schärfeleistung, vor allem wenn man es von F1,9 auf F2,8 abblendet. Bei weiter abnehmender Blende setzt bereits Beugung ein und sorgt für eine zurückgehende Auflösung. Wie es sich für ein Normalobjkektiv gehört, spielen Verzeichnung und Vignettierung keine Rolle – das verwundert kaum, werden diese doch von der Kameraelektronik kompensiert. Auch das Standard Zoom 5-15 Millimeter zeigt eine ordentliche Auflösung, die Bildschärfe ist bei jeder Blende und Brennweite von der Bildmitte bis zum Bildrand ausreichend für ein Papierbild in 30 x 20 Zentimeter Größe (etwa A4), wie in dem Diagramm aus dem Labortest unten zu sehen ist. Randabdunklung und Verzeichnung sind bei diesem Objektiv, das bezogen auf Kleinbild von 28 bis 83 Millimeter zoomt, vernachlässigbar, da kameraseitig gut auskorrigiert. Vor allem das Standard Prime zeigt sichtbare Farbsäume, besonders Richtung Bildrand, die mit dem Abblenden allerdings abnehmen. Beim Standard Zoom sind die Farbsäume nur im Telebereich deutlich sichtbar.
Getestet haben wir auch zwei der Toy-Lenses, die quasi eine weitere Marotte des Systems darstellen, sind sie doch nicht wirklich für technisch perfekte Fotografie gedacht. Das Fisheye hingegen konnte aufgrund der starken Verzerrungen nicht gemessen werden. Die Erwartungen an die Toy-Lenses waren nicht groß und konnten dementsprechend nicht enttäuscht werden. So zeigt vor allem das Weitwinkel einen enormen Randabfall der Schärfe. Das Tele hingegen war überraschend gut, die insgesamt nicht sonderlich hohe Auflösung kann man Beugungseffekten zuschreiben, die aufgrund der kleinen Blende und der kleinen Sensorpixel unvermeidbar sind. Tatsächlich ist die Auflösung auch nicht schlechter als die des Standard Prime bei Blende F8.