Ehre den Sabbat
Leica D-LUX 2 vorgestellt
2005-10-05 Leica hat den "Sabbat" bzw. das Wochenende genutzt, um sein neuestes Kompaktdigitalkameramodell vorzustellen. Die D-LUX 2 ist – wie die meisten digitalen Leica-Kameras jüngsten Datums – ein Produkt aus der Zusammenarbeit von Leica und Panasonic und besitzt somit ein "Alter Ego", der bei Panasonic unter der Bezeichnung Lumix DMC-LX1 auftritt. Die Leica D-LUX 2 wäre somit auch eine Kamera mit CCD und Bildformat im Seitenverhältnis von 16:9, die per Drehschalter auch auf andere Bildformate (4:3 und 3:2) umgestellt werden kann. (Yvan Boeres)
Da
der 1/1,65"-CCD der D-LUX 2 alias DMC-LX1 seine rund 8 Millionen Pixel auf
einer Fläche verteilt, die das HDTV-Format mit seinem Seitenverhältnis von
16:9 abdeckt, wird die volle Pixelzahl bei der entsprechenden Einstellung
ausgeschöpft. Es entstehen dann "Breitbilder" mit einer ungewöhnlichen Größe
von max. 3.840 x 2.160 Pixeln, und das als Leica DC Vario-Elmarit
ausgezeichnete Zoomobjektiv weist dann einen Brennweitenbereich von 28 bis
112 Millimeter (entspr. KB) bei einer variablen Lichtstärke von F2,8 bis
F4,9 auf. Im 3:2-Format sinkt die Auflösung auf 7 Megapixel, während sich
die Brennweiten-Äquivalenzen auf 32 bis 128 Millimeter verschieben. Im
4:3-Format bleiben immerhin noch ganze 6 Megapixel übrig; der vom Objektiv
erfasste Bildwinkel entspricht dann umgerechnet 34 bis 136 mm.
"Extrabreit" sehen auch die Videos der D-LUX 2 bzw.
DMC-LX1 aus. Im W-VGA-Modus werden 16:9-taugliche Videos mit einer
Auflösung von 848 x 480 Pixeln aufgenommen. Und das ohne Einbußen bei
der Bildwiederholrate, die mit max. 30 Bildern pro Sekunde flüssig
bleibt. Videos in der gewöhnlichen VGA-Auflösung von 640 x 480 Pixeln
bekommt man, wenn man auf das 4:3-Format umschaltet. Der ganze
Videospaß erfolgt – wie man es von einem Leica-Panasonic-Produkt
erwarten darf – mit Ton und ohne feste Zeitbegrenzung. Folglich fällt
erst bei voller Speicherkarte die Klappe – sofern man die Aufnahme
nicht vorher beendet. Weitere Ausstattungsmerkmale der D-LUX 2 und der
weitgehend baugleichen DMC-LX1 sind u. a. der optische Bildstabilisator
O.I.S., ein dem 16:9-Format ebenbürtiger 2,5"-LC-Farbbildschirm mit
207.000 Bildpunkten, ein Pop-Up-Blitz, ein schneller 9/3/1-Punkt
Autofokus mit automatischer oder manueller Messfeldwahl, die
Menüführung und AF-Steuerung per Mini-Joystick, die Speicherung auf
SD/MMC-Karten sowie die Stromversorgung über einen Lithiumionenakku
(bei Leica mit der Bezeichnung BP-DC4). Auch wenn die offiziellen Daten
von Leica nicht so ausführlich sind wie die von Panasonic und einige
Angaben zu diversen Sonderfunktionen (z. B. Power-LCD-Modus, "Extra
Optical Zoom"-Funktion, AF-Highspeed-Funktion, Endlos-Serienbildmodus,
elektronische Vignettierungskorrektur usw.) fehlen, sollte man davon
ausgehen können, dass auch die D-LUX 2 diese Funktionen beherrscht. Wer
aber auf Nummer Sicher gehen will, sollte vor dem Kauf deren
Vorhandensein prüfen oder sich die Sache in Foren von D-LUX-2-Besitzern
bestätigen lassen. In unserem digitalkamera.de-Datenblatt zur Leica
D-LUX 2 haben wir alle Daten zusammengefasst, die Leica auch offiziell
preisgibt.
Unterschiede
zwischen der Leica D-LUX 2 und der Panasonic Lumix DMC-LX1 gibt es auf
den ersten Blick nur in der Gehäusefarbe und beim Oberflächenmaterial,
dem Prestigefaktor (das Leica-Logo löst bei manchen Leuten immer noch
eine gewisse Faszination aus), der Größe der mitgelieferten
Speicherkarte (64- statt 32-MByte-Karte) und der beiliegenden Software.
So wird die D-LUX 2 zum Beispiel von Adobes Photoshop Elements (in der
Version 3.0) begleitet, die noch kürzlich mit rund 100 EUR bei Adobe
aufgelistet war. Wenn es überhaupt Differenzen in der Bildqualität geben
sollte, dürften diese nur auf unterschiedliche Grundeinstellungen (z. B.
JPEG-Kompressionsfaktoren, Farbsättigung, Scharfzeichnung) sowie auf
Schwankungen innerhalb der Fertigungstoleranzen (Objektiv-Zentrierung,
Anzahl der toten/defekten Pixel usw.) zurückzuführen und von geringstem
Maße sein. Hier wird zu gegebener Zeit ein DCTau-Protokoll unseres
Messlabors Gewissheit schaffen. Sonst wäre noch zu erwähnen, dass Leica
im Zubehörprogramm einen Adapter (Digital Adapter 2) anbietet, um die
D-LUX 2 an ein Spektiv (Leica Televid oder kompatible Fernrohre)
anzuschließen. Die Leica D-LUX 2 ist ab Ende November zu einem Preis von
695 EUR (knapp 100 EUR mehr als die Panasonic Lumix DMC-LX1, aber eben
mit den o. g. Unterschieden von z. T. kompensatorischer Natur) im Handel
erhältlich.