Neuauflage eines Klassikers
Leica Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. wieder erhältlich
2021-01-28 Mit dem Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. legt Leica einen alten Klassiker der 1960er- und 70er Jahre wieder auf. Damals war die verbaute asphärisch geschliffene Linse noch eine kleine Sensation, schließlich kam sie in diesem Objektiv erstmals zum Einsatz. Heutzutage kommt kaum ein Objektiv noch ohne aus. Die Lichtstärke ist hingegen auch heute noch etwas Besonderes und besonders dürfte auch die Bildwirkung sein, denn bei Offenblende soll das Noctilux-M eher weich zeichnen und erst ab F2,8 scharf sein – ganz wie das analoge Vorbild. (Benjamin Kirchheim)
Das Leica Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. soll wie das Original ein weiches Bokeh und bei Offenblende einen weich-verträumten Bildlook haben, ab F2,8 aber knackscharf sein, wie man es von einem modernen, für digitale Sensoren gerechneten Objektiv erwartet. [Foto: Leica]
Die Gegenlichtblende gehört beim Leica Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. zum Lieferumfang. [Foto: Leica]
Lieferumfang der unlimitierten schwarzen Version des Leica Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. [Foto: Leica]
Das Leica Noctilux-M 1:1.2/50 Asph. ist die dritte Neuauflage in der Klassik-Linie der M-Objektive, zu der bisher das Summaron-M 1:5.6/28 von 1955 und das Thambar-M 1:2.2/90 von 1935 gehören (siehe weiterführende Links).
Die optische Rechnung der Neuauflage basiert auf dem Original, wurde aber durchaus sanft an die digitalen Bedürfnisse angepasst. Leica wollte aber bewusst die Bildwirkung von damals, die dem Objektiv zum Legenden-Status verhalf, auch ins neue Objektiv transferieren. So sollen die Aufnahmen bei offener Blende weich und verträumt wirken. Die Blende besteht aus 16 Lamellen – was auch heutzutage noch eine Besonderheit ist. Auch das soll dem Objektiv, neben der hohen Lichtstärke, zu einem besonderen Bokeh verhelfen.
Vom silbernen Original des Leica Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. gab es nur fünf Prototypen, die heute begehrte Sammlerstücke sind. Auch die silberne Neuauflage ist eine Sonderedition und auf 100 Exemplare begrenzt. [Foto: Leica]
Die Gegenlichtblende gehört auch bei der silbernen Sonderedition des Leica Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. zum Lieferumfang. [Foto: Leica]
Lieferumfang der auf 100 Stück limitierten silbernen Sonderedition des Leica Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. [Foto: Leica]
Der optische Aufbau des Leica Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. besteht aus lediglich sechs Linsen, die in vier Gruppen angeordnet sind. Mit einer Länge von nur 5,2 Zentimetern und einem Durchmesser von 6,1 Zentimetern fällt das lichtstarke Objektiv äußerst kompakt aus, zum Gewicht macht Leica leider keine Angabe. Die Naheinstellgrenze von einem Meter ist für ein 50mm-Objektiv sehr groß, entsprechend beträgt der maximale Abbildungsmaßstab lediglich 1:17,7. Ab sofort soll das schwarz eloxierte, in Aluminium gefasste Leica Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. zu einem Preis von 6.950 Euro erhältlich sein. Es wird in einem vom Original inspirierten Karton geliefert. Eine so genannte "Objektiv-Büchse" gehört zum Lieferumfang. Dieser spezielle Behälter hat schon das Original begleitet, man könnte ihn auch als "Mini-Vitrine" bezeichnen.
Darüber hinaus gibt es eine silber verchromte Sonderedition mit Messingfassung, bei der zudem die "LEICA"-Gravur auf dem Frontring durch "LEITZ WETZLAR" ersetzt wurde. Die Auflage beträgt lediglich 100 Stück, bei der zudem der Karton noch mehr dem Original ähnelt. Das Ganze hat einen geschichtlichen Hintergrund: Zu damaliger Zeit waren die "normalen" Leica-Kameras silber und nur die Ausführungen für Reporter schwarz. Gleiches galt für die Objektive. Das originale Noctilux-M 1:1,2/50 Asph. hingegen wurde als erstes Objektiv regulär in Schwarz auf den Markt gebracht. In Silber gab es nur fünf Prototypen, die heutzutage als gesuchte Sammlerstücke gelten und daher deutlich teurer gehandelt werden als die schwarzen Objektive, von denen immerhin 1.757 Stück produziert wurden.