Brennweitenflexibler Neuzugang in der X-Serie

Leica X Vario mit APS-C-Sensor und Zoomobjektiv

2013-06-11 Vor gut zwei Wochen schaltete Leica auf seiner Website einen Teaser zu einer neuen Digitalkamera "Mini M". Nun ist sie da und heißt schlicht "X Vario". Im Gegensatz zu den bisherigen Digitalkameras X1 und X2 der X-Serie bietet die X Vario ein Zoomobjektiv, das entsprechend Kleinbild einen Brennweitenbereich von 28 bis 70 Millimeter abdeckt. Wie die X2 besitzt auch die X Vario einen APS-C großen CMOS-Sensor mit rund 16 Megapixeln Auflösung und wartet sogar mit einer Full-HD-Videofunktion auf.  (Benjamin Kirchheim)

Obwohl es auf den ersten Blick so scheint, lässt sich das Objektiv nicht wechseln. Sein 2,5-facher Zoombereich reicht von 18-46 Millimeter, was durch den kleineren Bildwinkel des APS-C-Sensors im Vergleich zum Kleinbildformat im Kleinbildäquivalent einer Brennweite von 28-70 Millimeter entspricht. Dabei punktet das Objektiv weniger mit seiner Lichtstärke, die im Weitwinkel bei F3,5 beginnt und zum Teleende auf F6,4 abnimmt, soll aber dafür laut Leica eine hervorragende beziehungsweise Leica-typisch hohe Bildqualität liefern. Das Vario Elmar setzt sich aus neun Linsen zusammen, die in acht Gruppen angeordnet sind. Dabei kommen zwei asphärische Linsen zum Einsatz, um die Bildqualität zu verbessern. Die minimale Fokusdistanz liegt bei 30 Zentimeter, die kleinste Blende beträgt F16. Außerdem verfügt das Objektiv über einen Autofokus.

Der APS-C-Sensor in CMOS-Bauweise löst 16,5 Megapixel auf, die wahlweise als JPEG oder DNG-Rohdaten gespeichert werden. Als Rohdaten-Bildbearbeitung bietet Leica dem Käufer nach Registrierung der Kamera Adobe Photoshop Lightroom 5 zum Download an. Die X Vario setzt auf die klassischen Belichtungsprogramme P, A, S und M, bei denen Zeit und Blende über Bedienräder an der Kameraoberseite gesteuert werden. Das Objektiv besitzt also keinen Blendenring, wohl aber einen Fokus- und Brennweitenring samt Beschriftungen. Motivprogramme sind bei der Leica nicht zu finden. Die Empfindlichkeits-Einstellung reicht von ISO 100 bis 12.500, wobei auch eine Automatik zur Verfügung steht. Die Belichtung lässt sich um bis zu 3 EV in 1/3-EV-Schritten korrigieren, in diesem Bereich sind darüber hinaus Belichtungsreihen möglich. Die Leica X Vario verfügt über eine Videoaufnahmefunktion in Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln inklusive Tonaufzeichnung mit Windgeräuschfilter. Gespeichert wird im internetfreundlichen MP4-Format.

Auf der Rückseite besitzt die Leica X-Vario einen drei Zoll (etwa 7,5 Zentimeter) großen Bildschirm, der feine 920.000 Bildpunkte auflöst. Ein 400 Euro teurer elektronischer Sucher mit dem Namen "EVF 2" lässt sich über den Blitzschuh optional anschließen. Er löst 1,4 Millionen Bildpunkte auf und lässt sich um 90 Grad nach oben schwenken, ersetzt also auch einen Winkelsucher. Ein gleichzeitiger Betrieb mit einem TTL-Systemblitz ist dabei nicht möglich, die X Vario besitzt aber auch ein eingebautes Miniatur-Blitzgerät. Außerdem bietet Leica als Zubehör einen Handgriff für 115 Euro mit zusätzlichen Fingerschlaufen in drei verschiedenen Größen sowie eine Bereitschaftstasche für 200 Euro an. Die Kamera selbst soll ab sofort bei Leica-Fachhändlern für 2.450 EUR erhältlich sein. Der verwendete Li-Ion-Akku vom Typ BP-DC8 ist derselbe wie in der Leica X2 und soll für rund 350 Aufnahmen reichen.


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