Trio Deluxe
Leica bringt "Kooperationskameras" Digilux 3, V-LUX 1 und D-LUX 3
2006-09-15 Neben einem ganz eigenen Digitalkameramodell in Form der prestigeträchtigen M8 hat die Firma Leica heute auch noch drei weitere Digitalkameras vorgestellt, die man als "Alter Egos" der Lumix-Modelle DMC-L1, DMC-FZ50 und DMC-LX2 vom Kooperationspartner Panasonic bezeichnen kann. Die Digilux 3, die V-LUX 1 und die D-LUX 3 besitzen nichtsdestotrotz ein paar markenspezifische Eigenheiten, so dass es – salopp formuliert – nicht unbedingt "gehopst wie gesprungen" ist, ob man sich für die Panasonic- oder Leica-Ausführung entscheidet. (Yvan Boeres)
Wie sich in unseren letzten Labortests herausgestellt hat, ist es nicht nur eine Sache des Aussehens, ob man sich für eine Leica oder eine baugleiche Panasonic entscheidet, sondern auch eine Sache der "inneren Werte". Die Leica AG betont wortwörtlich in ihren offiziellen Pressemitteilungen, dass sie in Bezug auf die Abstimmung der Farben, des Kontrasts und der Bildschärfung für die eigenen Kameras ein an den Ansprüchen der Leica-Kundschaft angepasstes Profil entwickelt hat – und das bestätigen die z. T. unterschiedlichen Messwerte in früheren DCTau-Tests (wie z. B. bei der Leica C-LUX 1 und der Panasonic-Zwillingsschwester Lumix DMC-FX01) in gewisser Weise auch. Die Messwerte für die Panasonic-Kameras sind zwar nicht unbedingt schlechter als für die baugleichen Leica-Modelle, und die Bilder welcher Ausführung man als schöner empfindet, ist Ansichtssache, aber es gibt tatsächlich leichte Unterschiede in der Bildabstimmung. Berücksichtigt man dann noch die Detailunterschiede im Design (Gehäusefarben und kleinere kosmetische Änderungen), im Einstellungsumfang (Auflösungsstufen, Lichtempfindlichkeitsstufen und andere Optionen) und im Lieferumfang (allen Leica-Kameras liegen serienmäßig Adobe Photoshop Elements und z. T. auch deutlich größere Speicherkarten bei), gibt es durchaus auch rationelle Gründe, die für Leica sprechen…
Im Bezug auf die Eckdaten und die Grundausstattung sind die neuen Leica-Kameras Digilux 3, V-LUX 1 und D-LUX 3 allerdings identisch mit ihren Panasonic-Schwestern Lumix DMC-L1, Lumix DMC-FZ50 und Lumix DMC-LX2. Das Top-Modell stellt dabei die Digilux 3 alias DMC-L1 mit ihrem Wechselobjektivanschluss dar. Charakteristisch für die 7,5-Megapixel-Kamera ist u. a. die Kompatibilität mit den Objektiven (und weiterem Systemzubehör) des herstellerübergreifenden FourThirds-Standards; aber auch der so genannte LiveMOS-Sensor (mit dem sie – ähnlich wie bei der Olympus E-330 – eine Bildvorschau auf dem 2,5"-Bildschirm "zaubern" kann), die automatische Sensorreinigung (SSWF-System) und die semi-professionellen bis professionellen bzw. DSLR-typischen Ausstattungsmerkmale und Einstellmöglichkeiten. Eine ausführliche Beschreibung der Features und Möglichkeiten dieser Kamera finden interessierte Leser in der digitalkamera.de-Meldung zur Panasonic Lumix DMC-L1, wobei natürlich auch ein eigenes digitalkamera.de-Datenblatt für die Leica Digilux 3 existiert.
In der "Person" der Leica V-LUX 1 erkennt man ihrerseits die Panasonic Lumix DMC-FZ50 wieder. Demnach handelt es sich auch bei der V-LUX 1 um eine 10,1-Megapixel-Kamera mit fest eingebauter 12-fach-Zoomoptik (35-420 mm/F2,8-3,7 entspr. KB), optischem Bildstabilisator (Mega-O.I.S-System), dreh- und schwenkbarem 2"-Bildschirm, elektronischem Videosucher, erweiterten Einstell- und Erweiterungsmöglichkeiten (Rohdatenaufzeichnung, weit reichende manuelle Einstellungen, TTL-Systemblitzschuh, Anschlussmöglichkeit für optisches Zubehör usw.), Steckplatz für SD-Karten, Lithiumionenakku und Bildaufnahme in verschiedenen Formaten (z. B. 16:9-Modus bei Fotos und Videos). Auch hier verweisen wir bei der ausführlichen Beschreibung auf die Präsentation der Panasonic-Schwester (siehe weiterführenden Link auf die digitalkamera.de-Meldung vom 19.07.2006). Weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung der Leica V-LUX 1 kann man sonst in gewohnter Weise im ausführlichen digitalkamera.de-Datenblatt finden.
Bleibt noch die D-LUX 3. Sie ist das Leica-"Pendant" zur Panasonic Lumix DMC-LX2 und ist wie diese durch eine speziell angepasste Optik (28-112 mm/F2,8-4,9 entspr. KB), einen extra-breiten Bildsensor (1/1,65"-CCD mit 10,2 Millionen Pixeln) und ein Widescreen-Display (2,8"-Farbbildschirm mit 207.000 Pixeln) in der Grundkonfiguration eine 16:9-kompatible Kamera, die aber – durch Verkleinerung des Bildausschnittes – auch in der Lage ist, je nach Schalterstellung Bilder bzw. Fotos und Videos im 3:2- oder 4:3-Seitenformat aufzunehmen. Zur Beschreibung kann man u. a. noch den eingebauten optischen Bildstabilisator (Mega-O.I.S.-System), die mögliche Rohdatenaufzeichnung, den Steckplatz für SD-Karten, die manuellen Einstellmöglichkeiten und die Stromversorgung per Lithiumionenakku hinzufügen. Als "ergänzende Lektüre" möchten wir im Falle der D-LUX 3 wieder das entsprechende digitalkamera.de-Datenblatt und frühere Panasonic-Meldungen (siehe weiterführende Links) empfehlen, die einem einen guten Überblick über die Grundeigenschaften der Leica-Neuheit verschaffen.
Bei den Preisen hält sich Leica übrigens einigermaßen zurück. Die Digilux 3, V-LUX 1 und D-LUX 3 sind zwar mit offiziellen Listenpreisen von rund 2.500 EUR (Digilux 3 inkl. Leica D VARIO–ELMARIT 2,8-3,5/14-50 ASPH.), rund 800 EUR (V-LUX1) und rund 600 EUR (D-LUX 3) etwas teurer als ihre Panasonic-Pendants, bieten aber ja auch für manche Personen einen echten Mehrwert – vom Prestigefaktor einmal ganz abgesehen. Erhältlich sind alle drei Kameras ab Ende Oktober, und wer einen Photokina-Besuch plant, kann das Trio (wie auch die M8) natürlich auch "live" auf dem Messestand von Leica erleben.