EOS-1D, die Zweite ihres Namens
Leistungsoptimierte EOS-1D Mark II löst EOS-1D ab
2004-01-29 Alte Schale, neuer Kern: Mit einem neuen Bildwandler, aktualisierter Technik und doppelter Auflösung sowie mit neuen Ausstattungsmerkmalen erlebt Canons Profi-DSLR EOS-1D ihren zweiten Frühling. Die EOS-1D römisch Zwei bzw. EOS-1D Mark II verbindet dabei hohe Auflösung und schnelle Bildfolgen. (Yvan Boeres)
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Kam im EOS-1D "Urmodell" noch ein CCD-Sensor mit einer Netto-Auflösung
von rund 4 Millionen Pixeln zum Einsatz, macht dieser bei der EOS-1D II
Platz für einen CMOS-Sensor nach Art des Hauses mit effektiv, d. h.
genutzten 8,2 Millionen Bildelementen. Profis bzw. ehemalige EOS-1D-Besitzer
profitieren also nun von der doppelten Auflösung, ohne etwas an ihren
Gewohnheiten zu ändern. Denn der neue CMOS-Chip ist genauso groß
(28,7 x 19,1 mm) wie der CCD-Vorgänger, so dass man weiterhin mit einer
1,3-fachen Brennweitenverlängerung (genau genommen eine Bildwinkelverengung)
beim Anschluss der EF-Optiken rechnen muss. Für Zähneknirschen bei Nikon
wird wohl die Tatsache sorgen, dass die EOS-1D II diese hohe Auflösung mit
sehr schnellen Bildfolgen von 8,5 Bildern pro Sekunde in Einklang gebracht
hat, bietet doch Nikons Highspeed-DSLR D2H "nur" 4 Megapixel bei einer
Bildfolgerate von 8 Bildern pro Sekunde im Serienbildmodus. Bis zu 40 JPEG-
oder bis zu 20 RAW-Bilder in Folge lassen sich bei dem Tempo mit der
EOS-1D II aufnehmen, bevor eine Zwangspause eingelegt werden muss; im
Einzelbildbetrieb kann die EOS-1D II auch RAW- und JPEG-Aufnahmen
gleichzeitig speichern.
Ganz neu bei einer digitalen Spiegelreflexkamera von Canon und
ungewöhnlich (nur die Kodak DCS Pro 14n bietet die gleiche Kombination) ist
der zum CompactFlash-Steckplatz (für Karten des Typs I + II inkl. Microdrive)
hinzugekommene Steckplatz für SecureDigital-Speicherkarten. Das kommt u. a.
wohl auch deswegen, weil viele Pressefotografen gerne leicht reisen und ihre
Bilder nicht mehr vom Notebook, sondern nun auch gleich vom wesentlich
handlicheren PDA/Organizer aus in die große weite Welt bzw. an die Redaktion
schicken können. Kommunikations- bzw. verbindungsfreudig zeigt sie die
EOS-1D II allemal, da sie sowohl den USB-Direktdruckstandard PictBridge (und
auch den hauseigenen Standard BubbleJet Direct Print) als auch das
Bildübertragungsprotokoll PTP (Picture Transfer Protocol) unterstützt. Damit
der USB-Direktdruck auch überhaupt erst möglich wird, wurde die
Firewire-Schnittstelle um eine USB 1.1-Schnittstelle ergänzt. Weitere
Neuerungen im Vergleich zum Vorgängermodell EOS-1D gibt es u. a. in Form
eines noch leistungsfähigeren Signalprozessors zweiter Generation (DIGIC
II), einer weiterentwickelten Form der E-TTL-Blizsteuerung (E-TTL II), eines
höher auflösenden LC-Farbbildschirmes (230.000 Bildpunkte), einer Aufrüstung
der Weißabgleichs-Funktionen sowie einer Ausdehnung des
Empfindlichkeitsbereiches (ISO 50 bis 3.200). Leider scheint Canon es nicht
für nötig gehalten zu haben, den NiMH-Akku NP-E3 gegen einen Akku moderner
Technik (evtl. mit Lithiumionen- oder Lithium-Polymer-Technik)
auszutauschen. So wichtig war das allerdings auch nicht, da bereits der
NP-E3-Akku der EOS-1D II zu ca. 1.200 Aufnahmen verhilft.
Bleibt noch zu bemerken bzw. anzumerken, dass der Verschluss der
EOS-1D II nicht mehr so schnell ist wie bei der Vorgängerin (1/8.000 vs.
1/16.000 s); die Blitzsynchronzeit sinkt von 1/500 s auf 1/250 s. Sowohl die
EOS-1D als auch die EOS-1D II verfügen über einen Autofokus mit 45
Messfeldern; bei beiden Kameramodellen kann man die Anzahl der Messfelder
auf 11 oder 9 Felder begrenzen. Weitere Infos zur EOS-1D und EOS-1D II
finden unsere Besucher in den entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern.
Die heutige offizielle Ankündigung der EOS-1D II von Canon wird übrigens
begleitet von zwei Objektivankündigungen; näheres zum EF 28-300/3,5-5,6 L
S USM und zum EF 70-300/4,5-5,6 C IS USM, die
beide über einen Ultraschallmotor zur Fokussierung und über einen optischen
Bildstabilisator verfügen, gibt es auf den offiziellen Seiten von Canon. Die
Canon EOS-1D II kostet rund 4.600 EUR und ist ab April 2004 im
profiorientierten Fachhandel erhältlich.