CeBIT 2003
Lexar Media setzt auf Tempo
2003-03-21 Wären da nicht die Zubehöranbieter wie u. a. die Speicherkarten- und die Drucker-Hersteller, würde die diesjährige CeBIT in Sachen Digitalfotografie vollständig im Schatten der PMA stehen. Lexar Media ist neben SanDisk der zweite große Speicherkarten-Hersteller, der einige Asse im Ärmel gehalten und die (Speicher-)Karten auf den Tisch gelegt hat. Der CeBIT-Auftritt von Lexar stand voll im Zeichen optimierter Geschwindigkeit. (Yvan Boeres)
So erreichen die von Lexar vorgestellten 2- und
4-GByte-CompactFlash-Karten nicht nur neue Kapazitäts-, sondern auch neue
Geschwindigkeitsgrenzen. Für die beiden neuen Karten gibt Lexar einen
Geschwindigkeitsfaktor von 32 an, wobei der Referenzfaktor von 1 für eine
Datentransferrate von 150 KByte pro Sekunde gilt. Demnach ist das Kartenduo
in der Lage, Daten mit bis zu 4,8 MByte pro Sekunde zu beschreiben und zu
lesen. Doch die Karten sind unter Umständen noch zu mehr fähig, da sie
darüber hinaus Lexars Write Acceleration-Technologie unterstützen. Indem
Lexar zusammen mit einigen Herstellern das Datenübertragungsprotokoll
zwischen Kamera und Speicherkarte durch Reduzierung des Befehlssatzes
vereinfacht hat, können einige Kameras (wie z. B. die DSC-Kameras von Kodak
oder Nikons D-Serie) im Zusammenspiel mit den WA-kompatiblen Speicherkarten
von Lexar noch etwas mehr Tempo aus den Karten herauskitzeln. Im Gegensatz
zum Mitbewerber SanDisk (siehe unsere Meldung vom 17. März), der ebenfalls
CompactFlash-Karten mit 2 und 4 GByte auf der CeBIT angekündigt hat, besitzt
nur die 2-GByte-Lexar-Karte den Typ I-Formfaktor mit 3,3 Millimeter Bauhöhe.
Die 4-GByte-Karte entspricht mit ihrer Bauhöhe von 5 Millimetern dem Typ
II-Standard. Das ist offenbar dadurch zu erklären, dass Lexar
Flash-Speicherbausteine von Samsung benutzt (4-GBit-Vierergruppe) wovon
mehrere Bausteine aufeinander gestapelt werden müssen, um eine Kapazität von
4 GByte zu erreichen. Die Markteinführung der beiden neuen Speicherkarten
findet noch diesen Monat (für die 2-GByte-Karte) bzw. im zweiten Quartal
dieses Jahres (für die 4-GByte-Karte) statt;
beide Karten werden mit einer
kostenlosen Version von Lexars Datenrettungssoftware Image Rescue
ausgeliefert.
Ebenso schnell wie die neuen CompactFlash-Karten soll eine neue Linie von
SecureDigital-Speicherkarten sein. Die neue High Speed-SD-Kartenserie setzt
sich für den Anfang aus SD-Speicherkarten mit 256 und 512 MByte mit einem
Geschwindigkeitsfaktor von 32 zusammen. Auch hier ist eine Datentransferrate
von maximal 4,8 MByte pro Sekunde möglich; einen Preis oder einen
Markteinführungstermin hat Lexar für die schnellen SD-Karten nicht
mitgeteilt.
Doch nicht nur die Speicherkarten werden bei Lexar schneller. Zu den
CeBIT-Neuvorstellungen von Lexar gehört auch ein neues
Multislot-Kartenlaufwerk mit schnellem USB 2.0-Anschluss. Das Gerät verfügt
über Steckplätze für Karten im CompactFlash- (Typ I und II), Memory Stick-
(einschl. PRO), SD/MMC- und SmartMedia-Format sowie xD-Picture Card. Damit
ist dieser Reader das erste uns bekannte Multislot-Lesegerät, das bereits
mit den neuen Speicherkarten von Fujifilm und Olympus zurecht kommt. In einer USB 2.0-kompatiblen Umgebung
ist das Laufwerk dank High Speed-Konformität rund 40 Mal schneller als bei
einer USB 1.0-Verbindung, die natürlich mit gedrosselter Geschwindigkeit
ebenfalls funktioniert. Weder ein Netzteil noch eine Treiberinstallation ist
zum Betrieb des Gerätes erforderlich, da das sich das neue
Lexar-Kartenlaufwerk über die USB-Schnittstelle mit Strom versorgt und auf
die vorinstallierten Mass Storage Class-Treibern aktueller Betriebssysteme
zurückgreifen kann. Durchdacht ist auch das Design des Gerätes, da es u. a.
über eine Klappe verfügt, die die Steckplätze beim Transport bzw. im
Ruhezustand vor Staub schützt. Im Betrieb wird die Klappe heruntergeschwenkt
und dient dann als Standfuß. Der Multi-Card Reader soll im April auf den
Markt kommen und rund 40 EUR kosten.