photokina 2008

MWG stellt erste Richtlinie zur Metadaten-Kompatibilität vor

2008-09-25 Auf der photokina 2008 stellte die 2007 gegründete Metadata Working Group (MWG) ihre erste Spezifikation vor, die Richtlinien zur Steigerung der Kompatibilität und Erhaltung von Metadaten beinhaltet. Basierend auf einem Vorschlag von Microsoft aus dem Jahr 2006 schlossen sich im vergangenen Jahr die branchenführenden Unternehmen Adobe, Apple, Canon, Microsoft, Nokia und Sony zusammen, um Kompatibilitätsprobleme bei Metadaten von digitalen Bildern zu lösen. Metadaten, auch als "Daten über Daten" bezeichnet, sind in der digitalen Fotografie von großer Bedeutung, da sie Digitalfotos mit Informationen versehen. Diese sind äußerst nützlich beim Publizieren von Bildergalerien und helfen beim Sortieren von Bildern oder dabei, aus einer großen Anzahl von Fotos eine bestimmte Aufnahme herauszufiltern. Die digitale Fotoindustrie hat zwar bereits verschiedene Metadatenstandards hervorgebracht, doch es fehlt an Kompatibilitätsrichtlinien; zudem lassen sich die bisherigen Standards nicht trennscharf voneinander abgrenzen.  (Jan-Gert Hagemeyer)

Josh Weisberg, Gründer und Vorsitzender Metadata Working Group [Foto: Microsoft]"Das Fehlen der Zusammenarbeitsfähigkeit von Metadaten", so stellt Josh Weisberg, Gründer und Vorsitzender der MWG und im Hauptberuf Direktor bei Microsofts Rich Media Group, fest, "hat zur Frustration bei Amateur- und Profifotografen geführt, und unsere Unternehmen haben daher erhebliche Mittel eingesetzt, um mit dem Problem fertig zu werden." Das Ziel ist, die Zusammenarbeit zwischen Geräten, Anwendungen und Diensten nach klar definierten Regeln möglich zu machen. In einem 42-seitigen, englischsprachigen Papier mit dem Titel "Guidelines for Handling Image Metadata, Version 1.0" hat die Metadata Working Group dazu auf der photokina in Köln erste Vorschläge zur Vereinheitlichung veröffentlicht. Diese Spezifikation der Gruppe beschäftigt sich zunächst mit alltäglich genutzten Funktionen von Metadaten digitaler Standbilder. Zudem zeigt sie Überschneidungen verschiedener Standards und Datenbankschemata auf. Die Richtlinie ist als PDF-Datei auch im Internet verfügbar (siehe weiterführenden Link). "Die Branchenführer zusammenzubringen, um sich gemeinsam über die Kompatibilität von Metadaten Gedanken zu machen, ist ein echter Wendepunkt“, meinte Josh Weisberg dazu auf der gestrigen Pressekonferenz in Köln.

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