Der Name ist Programm
Manfrottos Rig-System Sympla erleichtert HDSLR-Videoaufnahmen
2012-07-16 Mit der Sympla-Serie stellt Manfrotto ein neuartiges Rig-System für Videofilmer vor, bei dem der Name Programm ist. Sympla ist einfach, intuitiv und schnell zu bedienen, kommt ohne Werkzeug aus und passt für jede gängige HDfähige SLR-Kamera. Je nach Ausstattung und Aufnahmesituation können die einzelnen Komponenten des Sympla-Systems nach dem Baukastenprinzip zusammengestellt werden. Speziell für die Anforderungen von Videofilmern, die SLR-Kameras benutzen, bietet Manfrotto eine Fernbedienung an, die direkt mit der Firmware der Kamera verbunden ist und so eine Steuerung über die kamerainternen Systeme ermöglicht. (Daniela Schmid)
Das Herzstück des Sympla-Systems stellt die aus Aluminiumdruckguss und Stahlkomponenten gefertigte justierbare Grundplatte dar. Darauf befestigt, kann die Kamera auf drei Achsen präzise positioniert werden, denn die Platte ist längen-, seiten- und höhenverstellbar. Die Ausrichtung kann mit nur einer Hand erfolgen. Die Plattenposition wird gehalten, selbst wenn die Platte noch nicht fixiert wurde. Zur weiteren Ausstattung gehören ein re-positionierbarer Klinkenverschluss, eine laut Manfrotto intuitiv bedienbare Feineinstellung der vertikalen und horizontalen Positionierung, zwei 3/8"-Gewinde und Easy-Link-Gewinde an den Seiten für die Montage von Zubehör. Für die Montage der einzelnen Komponenten ist kein Werkzeug erforderlich. Die einfache Grundplatte kostet 315 Euro, die justierbare Ausführung 400 Euro.
Besonders interessant für Videofilmer mit HDfähigen SLR-Kameras dürfte die Sympla Fernsteuerung sein. Bei der laut Manfrotto ersten wahren elektronischen HDSLR-Fernsteuerung führt das Kabel direkt ins Kameragehäuse. Sie ist damit über USB direkt an das Kameraprotokoll angebunden und kontrolliert so beispielsweise die Einstellung der Fokuspunkte, die Fokussiergeschwindigkeit, die Verwendung des Autofokus, das Starten und Stoppen der Filmaufnahmen oder die Aufnahme von Standbildern. Das macht eine physikalische Schnittstelle zwischen Schärfezieheinrichtung und Objektiv überflüssig. Objektive lassen sich leicht wechseln, versehentliche Kamerabewegungen können minimiert werden und die Kameraführung im Ein-Mann-Betrieb kann leichter und präziser von Statten gehen. Wesentliche Kamerafunktionen werden per Drucktasten und Wippe am Sympla-Griff selbst gesteuert. Von der Fernbedienung gibt es zwei Versionen: die kompakte Variante mit Schraubklemme und die Deluxe-Variante mit Joystick und eingebauter LCD-Anzeige. Dafür werden dann beispielsweise für das Canon-System gute 800 Euro fällig – 400 mehr als bei der Kompaktausgabe.
Als universellen Lichtschutz bietet Manfrotto die Sympla flexible Mattebox an. Sie schützt vor Blendlicht und Reflexionen und ermöglicht die Kontrolle und Steuerung des einfallenden Lichts. Der weiche Spezialgummi hat die Form einer Ziehharmonika, wodurch auch mit komplett oder nur teilweise geöffneter oder geschlossener Blende gefilmt werden kann. Mit ihrem 90°-Gelenkt lässt sich die Mattebox wegdrehen und erleichtert so den Objektivwechsel. Das komplette Gewicht der Mattebox wird von den Rohren des Sympla-Systems getragen, damit die Objektivfassung der Kamera nicht belastet wird. Die flexible Mattebox kostet 805 Euro.
Komfort beim Tragen sollen die Sympla einstellbaren Handgriffe bieten. Sie sind auf Kugelgelenken montiert und lassen sich so unabhängig voneinander in jedem möglichen Winkel einstellen. Die Universalhalterung sorgt für leichtes Abnehmen oder Fixieren – egal ob senkrecht, horizontal oder umgekehrt eingesetzt. Die Handgriffe sind PVC-frei und werden mit zwei Verlängerungselementen aus Metall geliefert. Die Kosten dafür belaufen sich auf 315 Euro. Mit Stützen für Objektiv und Kamera, einer Schulterauflage, Horizontal- oder Vertikalversatz, diversen Rohren, Universalhalterung und einem Gegengewicht kann das System beliebig erweitert werden. Außerdem bietet Manfrotto verschiedene Sets an, wodurch die darin enthaltenen Einzelkomponenten billiger zu haben sind.