Liebe auf den zweiten Blitz
Metz 34 CS-2 digital ignoriert Mess-Vorblitz zahlreicher Kameras
2001-08-28 Was tun, wenn die Blitzpower des eingebauten Kamerablitzes nicht ausreicht und die Kamera keinen externen Blitzanschluss besitzt? In diesem Fall kann man sich mit einem per Fernauslösezelle gezündeten Blitz behelfen. Der Metz Mecablitz 34 CS-2 digital besitzt eine solche Servo-Zelle und ignoriert sogar den Mess-Vorblitz zahlreicher Digitalkameras. (Yvan Boeres)
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Im Slave-Betrieb 1 verhält sich der Mecablitz 34 CS-2 wie ein
Blitzgerät mit Servo-Fernauslösezelle; nur dass hier die Servozelle im
Blitzgerät integriert ist. Die Servozelle ist ein optischer Sensor, der den
Lichtimpuls des Kamerablitzes oder eines Hauptblitzes ("Master"-Blitz)
erkennt und den Zweitblitz ("Slave"-Blitz) zeitgleich – bzw. mit
einer minimalen, nicht wahrnehmbaren Verzögerung – auslöst. Die
Belichtungsmessung übernimmt dann die Blitzautomatik (sogenannter
Computerblenden oder Automatikblitz-Betrieb) des Slave-Blitzes. Dabei
"schaltet" sich der fernausgelöste Blitz praktisch von selbst ab,
sobald seine Messelektronik glaubt, dem Motiv genug Licht zugeführt zu haben.
Das funktioniert in der Praxis recht gut, setzt aber voraus, dass die Kamera
über eine semi-automatische oder manuelle Belichtungssteuerung verfügt, da
eine feste Verschlusszeit (sogenannte Blitz-Synchronzeit) vorgegeben werden muss
und die Blende manuell vom Blitzgerät auf die Kamera übertragen werden muss.
Belässt man die Kamera in der Programmautomatik, erhält man meist trotzdem
ansprechende Resultate, aber gelegentlich kann es – wegen Überforderung der
Kameraautomatik – zu Fehlbelichtungen kommen.
Das Hauptproblem mit dem ursprünglichen Mecablitz 34 CS-2 war,
dass dieser nicht zwischen dem Mess-Vorblitz einiger Kameras und dem Hauptblitz
unterscheiden konnte. Dadurch wurde der Blitz bei solchen Kameras immer bereits
mit dem Vorblitz gezündet und beim kurz darauf folgenden Hauptblitz war der
Slave-Blitz noch nicht wieder bereit. Das Resultat ist dann immer ein völlig
unterbelichtetes Foto. Das will der neue Mecablitz 34 CS-2 mit dem
Namenszusatz "digital" beheben: im sogenannten Slave Betrieb 2
löst der Blitz erst beim zweiten Blitz aus, so dass der Mess-Vorblitz praktisch
ignoriert wird. Diese nützliche Funktion besaßen bisher nur die Blitzgeräte
des US-Herstellers SR-Electronics.
Doch der Mecablitz 34 CS-2 kann noch mehr: stellt man den
Betriebswahlschalter auf Slave-2-Betrieb um und hält beim Einschalten des
Blitzgerätes den Blitzauslöseknopf gedrückt, gelangt man in den Slave-Betrieb 2.2.
Hier findet eine "echte" Kommunikation zwischen Kamera bzw. Hauptblitz
und Zweitblitz statt, so dass man keine Einstellungen mehr an der Kamera
vorzunehmen braucht und in allen Automatik-Modi der Kamera blitzen kann. Diese
"intelligente" Art der Blitzsteuerung kann auf zwei Weisen erfolgen:
Entweder kann die Lichtregelung von der Kamera (vorausgesetzt die Kamera
verfügt über eine echte TTL-Blitzsteuerung) oder von dem Automatiksensor des
"Master"-Blitzgerätes vorgenommen werden (bei Kameras mit
"einfachem" Mittenkontakt oder Kameras die keine
Standard-TTL-Steuerung besitzen). In solchen Fällen wird ein
Metz-"Master"-Blitzgerät (40 MZ.., 50 MZ-5, 54 MZ-3,
70 MZ..) benötigt. Der Blitz auf der Kamera kommuniziert dann mit den im
Raum verteilten Slave-Blitzgeräten (34 CS-2 / 34 CS-2 digital und
alle Metz SCA-Blitzgeräte die mit einem Adapter SCA 3080 oder SCA 3082
ausgerüstet werden können) und steuert die jeweils abgegebene Lichtmenge. Die
Metz-eigene Methode der drahtlosen Blitzsteuerung hat auch den Vorteil, dass sie
kameraseitig Hersteller-unabhängig funktioniert.
Der Mecablitz 34 CS-2 digital und seine bauähnlichen Brüder
aus der 34er-Serie besitzen eine Leitzahl von 34 bei ISO 100 und
aufgesetzter Tele-Streuscheibe. Ohne Streuscheibe wird immerhin noch die
Leitzahl 28 erreicht, was angesichts der winzigen Gehäuseabmessungen ein
wirklich ordentlicher Wert ist. Der 34 CS-2 digital ist etwa so groß
wie ein Stapel Spielkarten und wiegt betriebsbereit lediglich 160 Gramm.
Die Stromversorgung erfolgt durch zwei mitgelieferte CR-2
Lithium-Einwegbatterien. Die Tele-Streuscheibe (Leuchtwinkel ohne Streuscheibe
entspr. 50 mm-Kleinbild-Objektiv; mit Streuscheibe entspr. 85 mm-Kleinbild-Objektiv)
lässt sich wegschwenken und durch die mitgelieferte Weitwinkel-Streuscheibe
(Leuchtwinkel entspr. 24 mm-Kleinbild-Objektiv) ersetzen. Ebenfalls im
Lieferumfang enthalten ist ein Standfuß zum Aufstellen des Blitzgerätes im
Servo-Betrieb, eine Kameraschiene zum Befestigen des Blitzgerätes neben der
Kamera und ein Synchronkabel zum Anschluss von Kameras mit PC-Synchronstecker.
Zur Zeit stehen Preis und Auslieferungsdatum des Metz Mecablitz 34 CS-2
noch nicht fest; die Firma Metz spricht jedoch von einem äußerst interessanten
Set-Preis.