Blitz-Offensive
Metz mit neuen Blitzgeräten und SCA-Adaptern auf der Photokina
2002-09-23 Man kann nicht sagen, dass die Firma Metz dieses Jahr nichts auf der Photokina auszustellen hat. Zur weltweit größten Messe für die Photo- und Imaging-Branche startet der fränkische Blitz-Spezialist eine regelrechte "Blitz-Offensive" mit neun neuen Blitzgeräten und einem äußerst interessanten neuen SCA-Adapter. (Yvan Boeres)
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Streng genommen sind es "nur" drei neue Blitzgeräte, da zwei davon in
verschiedenen Ausführungen existieren. Wie zum Beispiel das
Mecablitz-Einstiegsmodell. Als Mecablitz 36 AF-3 verrichtet es seinen Dienst als
so genanntes "dedicated"-Modell mit AF-Hilfslicht, jeweils an Kameras der Marke
Canon, Nikon oder Minolta. Das bedeutet, dass das Blitzgerät ausschließlich im
vollautomatischen TTL-Betrieb mit der Kamera der jeweiligen Marke funktioniert.
So gibt es ein Modell 36 AF-3C für Canon, ein Modell 36 AF-3N für Nikon und ein
Modell 36 AF-3M für Minolta. Da Digitalkameras oftmals von den
TTL-Grundspezifikationen abweichen bzw. einige Eigenheiten aufweisen, sind die
AF-3 Modelle eher für analoge Kameras gedacht. Im Gegensatz dazu ist die
Modell-Variante 36 C-2 mit einer Vielzahl von Digitalkameras kompatibel.
Insbesondere den Kameras, die keine TTL-Funktion besitzen und/oder über einen
Standard-Blitzschuh mit Mittenkontakt verfügen (z. B. die neue Sony DSC-F717
oder die Fujifilm FinePix S602 Zoom). Das "C" in der Produktbezeichnung deutet
an, dass dieses Automatikblitzgerät verschiedene so genannte Computerblenden
besitzt; in diesem Fall stehen drei Stück zur Auswahl. Das Blitzgerät ist also
in der Lage, mittels eines eingebauten Sensors sich selbst (ohne entsprechenden
Befehl von der Kamera) zu regulieren und den Lichtstrom abzuschalten, sobald
genügend (Blitz-)Licht auf das Motiv gefallen ist. Automatikblitzgeräte
funktionieren halb-automatisch. Am Blitzgerät wählt man eine für einen
vorgegebenen Entfernungsbereich entsprechende Arbeitsblende aus, die man per
Hand auf die Kamera überträgt (oder umgekehrt). An der Kamera stellt man
zusätzlich die Blitzsynchronzeit ein (z. B. 1/60stel Sekunde) und vergewissert
sich noch, dass die eingestellte ISO-Empfindlichkeit an Kamera und Blitzgerät
übereinstimmen. Anschließend sorgt das Blitzgerät für die korrekte Belichtung;
die Kamera hat – bis auf den Zündbefehl für den Blitz – auch keinen Einfluss auf
den Blitz. Die letzte Modellvariante des 36er-Blitzes heißt 36 M-1. Das M steht
für manuell und so arbeitet das Blitzgerät auch. Hier ermittelt weder die Kamera
(wie bei TTL), noch das Blitzgerät (wie beim Automatik/Computerblenden-Betrieb)
die korrekte Belichtung; diese muss im Kopf errechnet oder mit einem externen
Blitzbelichtungsmesser ausgemessen werden. Das neue 36er-Modell in all seinen
Ausführungen (36 AF-3, 36 C-2, 36 M-1) besitzt eine Leitzahl von 36 (bezogen auf
ISO 100 und 85 mm-Brennweite) und einen von Hand einstellbaren
Zoomreflektor-Kopf (28-85 mm), der sich zum indirekten Blitzen oder zur Platz
sparenden Aufbewahrung um 90 Grad nach oben schwenken lässt. Das 36 AF-3 kostet
rund 100 EUR, das 36 C-2 rund 70 EUR; der Preis des 36 M-1 ist noch nicht
bekannt.
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Ebenfalls in verschiedenen Ausführungen gibt es ein neues Blitzgerät mit
Leitzahl 44 (bei ISO 100 und 105 mm-Brennweite). Das Gerät ist zunächst in zwei
Grundausführungen erhältlich: als Mecablitz 44 AF-3 und als Mecablitz 44 MZ-2.
Der Mecablitz 44 AF-3 ist wie der Mecablitz 36 AF-3 ein "dedicated"-TTL-Blitzgerät,
das es in Versionen jeweils für Canon-, Nikon- und Minolta-Kameras gibt. Der
Mecablitz 44 MZ-2 ist diesbezüglich flexibler, da er im Gegensatz zum 44 AF-3
nicht nur im TTL-Betrieb arbeitet, sondern auch im Automatik-Betrieb und ganz
manuell. Der Mecablitz 44 MZ-2 braucht auch nicht in verschiedenen Versionen für
bestimmte Kameramarken ausgelegt zu sein, da der Blitz mit dem SCA-Adaptersystem
an viele verschiedene Kamerasysteme angepasst werden kann. So gibt es nicht nur
Adapter für Canon, Minolta und Nikon (analog oder digital), sondern auch für
Digitalkameras von Olympus und Sony. Damit wird gewährleistet, dass auch
erweiterte Funktionen, wie die ADI-Blitzmessung der Minolta Dimage-Kameras oder
der E-TTL-Blitzbetrieb von Canon, unterstützt werden. Gemeinsam haben der
Mecablitz 44 AF-3 und der Mecablitz 44 MZ-2 die Leitzahl, den Zoomreflektor
(28-105 mm), die mitgelieferte Streuscheibe zur Ausbreitung des Leuchtwinkels
(entspr. 20 mm Brennweite bei Kleinbild) und die Grundfunktion zur
Blitz-Langzeitsynchronisation (auf dem 1. oder 2. Verschlussvorhang). Der
Mecablitz 44 AF-3 kostet rund 180 EUR; der Mecablitz 44 MZ-2 kostet 190 EUR mit
Adapter für einen Standard-Mittenkontakt-Blitzschuh (die speziellen SCA-Adapter
für diverse Hersteller- bzw. Kameramodelle kosten jeweils knapp 50 EUR).
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Last but not least präsentiert Metz auf der Photokina den neuen "SCA-3083
digital"-Adapter. Dieser neue Adapter ist besonders interessant, da er aus jedem
SCA-kompatiblen Blitzgerät einen entfesselten Servoblitz macht. Der
SCA-3083-Adapter bringt dem jeweiligen Blitz die Funktionen bei, die im
Mecablitz 34 CS-2 digital integriert sind (siehe unterstehender Link). Besitzer
von Digitalkameras, die keinen Anschluss für einen externen Blitz bieten, sind
also jetzt nicht mehr allein auf den Mecablitz 34 CS-2 digital angewiesen,
sondern können in der Produktlinie von Metz auf zahlreiche Blitzgeräte mit den
unterschiedlichsten Funktionen und Leitzahlen zurückgreifen – in Verbindung mit
dem Verbindungskabel SCA-3000C auch auf Stabblitzgeräte. Wie beim 34 CS-2
digital kennt der SCA-3083 digital-Adapter drei Betriebszustände. Im normalen
Servoblitz-Betrieb wird der am Adapter angeschlossene Blitz vom Lichtimpuls
eines beliebigen Blitzgerätes an der Kamera (entweder der eingebaute Blitz oder
ein am Blitzschuh/Blitzstecker angebrachter Blitz) ausgelöst. Da in diesem Fall
von der Kamera aus keine Regulierung der abzugebenden Lichtmenge erfolgt, muss
der entfesselte Blitz entweder im Automatik-Betrieb oder im manuellen Betrieb
benutzt werden. Gleiches gilt auch für den zweiten Betriebszustand des SCA-3083,
der sich vom ersten Betriebszustand nur dadurch unterscheidet, dass der bei
manchen Kameras vom eingebauten Blitz abgegebene Vor-/Messblitz ignoriert wird.
Besonders komfortabel geht es mit dem dritten Betriebsmodus des SCA-3083 zu. In
diesem Fall braucht an den verwendeten Blitzgeräten nichts mehr eingestellt zu
werden. Ein Controller/Master-Blitzgerät an der Kamera (z. B. 54 MZ-3, 70 MZ-5,
70 MZ-4) löst ein oder mehrere externe Slave-Blitzgeräte (z. B. 54 MZ-3,
70 MZ-5, 70 MZ-4) drahtlos aus – ohne dass der Anwender irgendwelche
Einstellungen an der Kamera und/oder am Blitzgerät vornehmen muss. Der SCA-3082
digital-Adapter kostet rund 50 EUR.