Klein, aber oho
Neue 3,34-Megapixel-Digitalkamera GC-X1 von JVC mit Pixel-Shift Technologie
2000-02-17 Pünktlich zum neuen Jahrtausend meldet sich JVC mit der neuen Digitalkamera GC-X1 zurück. Die 3,34-Megapixel-Kamera im kompakten Gehäuse bedient sich modernster Technik um die hohe Anfangsauflösung nochmals zu steigern. (Yvan Boeres)
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Daß ein Interpolationsverfahren nicht der Weisheit letzter Schluß ist, wenn
es darum geht, die Bildauflösung nachträglich zu verbessern, haben fast alle
Digitalkamerahersteller bereits gemerkt. So greift man immer mehr auf
ausgeklügelte Verfahren zurück, um das auf andere Weise zu bewirken. Fujifilm
hat die Architektur seiner CCD-Elemente von Grund auf neu gestaltet, JVC hat
sich aus der Trickkiste der Profi-Digitalkameras bedient. Die neue JVC GC-X1 hat
ungefähr dieselben Ausmaße wie eine Canon PowerShot S20 und die gleiche
physikalische CCD-Auflösung von 3,34-Megapixeln. Doch neben dem normalen
Bildaufnahmemodus kann die GC-X1 auch in drei verschiedenen Sondermodi betrieben
werden, die die Anfangqualität um ein mehrfaches verbessern ohne
Interpolation.
Um die Bildqualität, respektive die Farbwiedergabe einer 6-Megapixel-Kamera
zu erreichen, kommt bei der GC-X1 die sogenannte
"Pixel-Shift"-Technologie zum Einsatz. Diese Technologie kam bisher
nur in teuren, professionellen Digital-Spiegelreflexkameras zum Einsatz. Die
davon abgeleitete "6 Mega Pro-Still"-Technologie der GC-X1
beruht auf einer Doppelbelichtung, gekoppelt mit einer Pixelverschiebung. Dabei
wird das Bild von einem beweglichen optischen Präzisionsrefraktionsplättchen
im Bruchteil einer Sekunde einmal normal auf die CCD-Einheit gelenkt und einmal
um 3,45 Mikrometer verschoben aufbelichtet. Dadurch wird das Bild zweimal mit
verschiedenen Farbfiltern erfasst; es werden also mehr Farbinformationswerte
gesammelt. Im Grünbereich, der für die Bildqualität am wichtigsten ist,
können so 100 Prozent der Bildinformationen wiedergegeben werden. Selbst im
roten und blauen Bereich kann man durch diese Technik auf eine vertikale
Interpolation (eine kamerainterne Farbinterpolation findet bei jeder
Digitalkamera statt) verzichten. Das Resultat ist laut JVC eine Farbwiedergabe
und Klarheit, die einer 6-Megapixel-Digitalkamera das Wasser reichen kann.
Doch damit ist nicht genug: Die JVC GC-X1 verfügt noch über zwei weitere
Modi, um die Bildqualität zu verbessern. Im "DR Pro-Still"-Modus
findet auch eine gewisse Doppelaufnahme statt. Aus den Informationen einer
hellen und einer dunkleren Belichtung rechnet die Kamera ein Gesamtbild, dessen
Dynamikumfang angeblich um ein Dreifaches erhöht werden konnte. Schließlich
gibt es noch den "NR Pro-Still"-Modus. Hier werden wiederum
mehrere CCD-Aufnahmedaten gesammelt um den Signal/Rauschabstand um ca. 18 dB zu
verbessern.
Wie man schon aus dem Namen der drei Modi heraushören kann, sind diese wegen
ihrer Technik nur für Still-Aufnahmen (Landschaften, Stilleben) geeignet.
Bewegte Motive können also nicht damit aufgenommen werden.
Zu den restlichen Merkmalen der JVC GC-X1 gehören ein optischer
2,3-fach-Zoom (37-86/F2.8-3.8 bei Kleinbild), die Fähigkeit Videosequenzen
aufzunehmen, eine Mehrfachbelichtungsfunktion, manuelle Belichtungs- und
Weißabgleichkorrekturen, vier Empfindlichkeitseinstellungen sowie
AE-Programmautomatik mit Blendenpriorität und ein 2"-TFT-Farbmonitor.
Die Speicherung erfolgt im JPEG- oder TIFF-Format auf SmartMedia-Speicherkarten,
der Anschluß zum Rechner geschieht über eine schnelle USB-Schnittstelle.
Die JVC GC-X1 soll voraussichtlich ab März für rund 2.300 DM im Handel
erhältlich sein. Zum Lieferumfang gehören eine aufladbare
3,6-Lithiumionen-Batterie samt Netz/Ladegerät, eine
8-MByte-SmartMedia-Speicherkarte, USB- und Videokabel sowie ein Objektivdeckel,
eine Handschlaufe und ein Softwarepaket (USB-Treiber, Video Player für Windows
bzw. JVC Video Decoder für Macintosh, Bedienungshandbuch) auf CD-ROM. Alle
weiteren technischen Feinheiten zur neuen JVC GC-X1 sind im ausführlichen digitalkamera.de-Datenblatt
zu finden.