Schlankheitskur mit Folgen
Neue Cyber-shot-Modelle DSC-W30 und DSC-W50 von Sony vorgestellt
2006-02-13 Sony hat seinen Kompaktdigitalkameras der W-Serie eine "Schlankheitskur" verordnet. Die Folge der Radikalkur: Die DSC-W30 und DSC-W50 sind um bis zu 40 Prozent kleiner als ihre Vorgängerinnen. Doch auch wenn hier kein Jojo-Effekt zu befürchten ist, war der Weg zur Traumfigur für die beiden Sony-Töchter in gewisser Weise auch von Verzicht geprägt. Denn obwohl die DSC-W30 und DSC-W50 vieles besser können als die einstelligen DSC-W-Modelle, gibt es leider auch zwei – von der DSC-W5 und DSC-W7 her bekannte – Dinge, die man an den neuen Modellen eventuell vermissen wird. (Yvan Boeres)
Zuerst
die gute Nachricht: Die neuen Cyber-shot-Modelle DSC-W30 und DSC-W50 sind
deutlich flacher als ihre Vorgängerinnen, beherrschen deutlich mehr
Menüsprachen (15 – statt 6 wie bisher), sind einfacher zu bedienen und
verfügen über einige neue Funktionen. Demnach beschränken sich die
vorgenommenen Modifizierungen nicht nur aufs Gehäuse selbst (moderneres und
schlankeres Design, komplette Neuanordnung der Bedienelemente, neue
Direkttaste für den Wiedergabemodus), sondern auch auf die "inneren Werte".
Animierte Menüs ersetzen das bisherige Menüsystem, ein neues
"Informationssystem" (die Kamera blendet auf Wunsch Erklärungen bzw.
Erläuterungen zu Tastenfunktionen, Kameramodi, Symbolen und
Auflösungseinstellungen ein), eine neue LCD-"Boost"-Funktion (zur
Monitorbildverstärkung auf Knopfdruck) wurde hinzugefügt, der
Lichtempfindlichkeitsstufenbereich wurde um zwei Stufen (entspr. ISO 800 und
1.000) erweitert und der Wirkungsgrad des eingebauten Miniaturblitzgerätes
verbessert. Letzteres ist zwar nicht wirklich leistungsstärker geworden,
kann aber jetzt durch die bessere Empfindlichkeitsausnutzung bei ISO 1.000
Entfernungen von bis zu 7,3 Metern (bei Objektiv in WW-Stellung)
überbrücken. Mit der DSC-W30 und DSC-W50 führt auch Sony einen
empfindlichkeitsgebundenen "Verwacklungsschutz" ein; hier werden wohlgemerkt
keine Verwacklungen ausgeglichen, sondern es werden durch Anhebung der
Signalverstärkung (was allerdings auch zu einer mehr oder weniger starken
Erhöhung des Bildrauschens führt) lediglich die Verschlusszeiten verkürzt.
Nun die weniger gute Nachricht: Die DSC-W30 und DSC-W50 lassen sich nicht
mehr mit handelsüblichen AA/Mignon-Zellen betreiben und bieten offenbar auch
keine manuelle Belichtungssteuerung mehr an. Welche Wichtigkeit man diesen
zwei Ausstattungsmerkmalen beimisst, ist Geschmackssache bzw. eine Frage der
Ansprüche, aber Sony wird mit dem Verzicht auf diese beiden Eigenschaften
wohl nicht jeden glücklich machen.
Die
Stromversorgung wird bei den neuen W-Modellen vom selben Lithiumionenakku
übernommen, wie er in der DSC-N1 (NP-BG1 mit 3,6 V bei 960 mAh) zum Einsatz
kommt und der hier Strom für ca. 390 bis 400 Aufnahmen (je nach
Kameramodell) liefert. Auflösungstechnisch bleibt übrigens die DSC-W7 mit
ihren 7 Megapixeln das "Top-Model" unter den Cyber-shot-Kameras der W-Serie,
da die DSC-W30 und DSC-W50 der 6-Megapixel-Klasse angehören. Ansonsten sind
die Eckdaten aber weitgehend identisch und sehen wie folgt aus:
3-fach-Zoomoptik (38-114 mm/F2,8-5,2 entspr. KB), interner 32-MByte-Speicher
(über Memory Sticks vom Typ Duo/PRO Duo erweiterbar), großflächiger
Bildschirm (2" mit 85.000 Pixeln bei der W30 und 2,5" mit 115.000 Pixeln bei
der W50) und optischer Sucher, VGA-Videoaufnahme (bei max. 30 Bildern/s) mit
Ton und ohne feste Begrenzung der Aufnahmezeit, Anschlussmöglichkeit für
optisches Zubehör (WW- und Tele-Konverter, Filter, Nahlinsen per
Objektivadapter), Real-Imaging-Signalprozessor (neuerdings mit
Clear-RAW-NR-Rauschunterdrückung), schneller 5-Feld-Autofokus
(Auslöseverzögerung inkl. AF/AE von ca. 0,3 s), PictBridge-Kompatibilität
usw. In diesem Zusammenhang empfehlen wir die Lektüre des ausführlichen
digitalkamera.de-Tests zur "Urmutter" aller DSC-W-Modelle, der DSC-W1, um
sich einen Überblick über die ursprünglichen Eigenschaften des Systems zu
verschaffen. Die aktuellen Eigenschaften (bez. Technik, Funktion und
Ausstattung) der DSC-W30 und DSC-W50 lassen sich in den entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblättern nachlesen, die parallel mit dieser Meldung
frei geschaltet wurden und z. B. über die weiterführenden Links unten
aufgerufen werden können.
Noch ein paar Anmerkungen zum Zubehör: Die DSC-W30 und DSC-W50 werden mit
der neuen Software Cyber-shot Viewer Version 1.0 (sozusagen als
"Nachfolgerin" der Picture-Package-Software) geliefert; im Zubehörprogramm
findet man u. a. verschiedene Taschen und ein Unterwassergehäuse (das SPK-WA
ist wegen seiner Wasserdichtheit von nur 3 Metern aber wohl eher als
Allwettergehäuse oder als so genanntes "Sports Pack" anzusehen). Die Kameras
selbst kommen ab März (2006) in den Handel und kosten rund 230 EUR (DSC-W30)
respektive 280 EUR (DSC-W50).