Fließband-Arbeit

Neue Firmware 1.14 für Ricoh Caplio GX100 erschienen

2007-05-29 Bei Ricoh, wo Firmware-Updates in einem Takt erscheinen, der fast auf Fließbandarbeit schließen lässt, sind die Softwareentwickler wohl gut beschäftigt, und während man an der Firmware zukünftiger Kameras herumfeilt, hat man "ganz nebenbei" wohl auch noch Zeit, sich der Firmware bestehender Digitalkameras aus dem hauseigenen Verkaufsprogramm zu widmen. Heute ist einmal wieder die GX100 an der Reihe, überarbeiteten Programmcode zu bekommen; die neue Firmware trägt die Versionsnummer 1.14 und nimmt sich mehrerer kleiner "Bugs" an.  (Yvan Boeres)

Ricoh Caplio GX100 [Foto: Ricoh]Auf der Liste der Neuigkeiten ist als erstes der Punkt "Verbesserung der Genauigkeit des Autofokus" angeführt. Dann wurden drei Fehlfunktionen korrigiert, die sich auf die Bildschirmanzeige beziehen. So entstehen beim Umschalten des Fokussiermodus mit der Funktionstaste (sofern die AF/MF-Einstellung der Fn-Taste zugewiesen wurde) keine Lücken mehr im Gitternetz (dieses kann über die Display-Taste auf dem Bildschirm eingeblendet werden), es erscheint beim Einschalten der Kamera auch nicht mehr die Meldung "Aufnahmeeinstellungen wurden geändert", wenn diese sich im Motivprogramm für Landschaftsaufnahmen befindet, und zeigt eine mit AAA/Micro-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) beladene GX100 im AF-Mehrfeldbetrieb nicht mehr ständig eine große AF-Messfeldmarkierung an (vor dem Update wurden nur bei Verwendung des Lithiumionenakkus DB-60 auch einzelne AF-Messfelder angezeigt). Nicht reproduzieren konnten wir einen Fehler, der mit der neuen Firmware verbessert wird und die Kamera bisher dazu brachte, beim Wechsel des Aufnahmemodus spontan vom Spot-AF-Modus in den AF-Betrieb mit mehreren Messfeldern zu wechseln, wenn man sich zuvor unter den Benutzereinstellungen (MY1 oder MY2) eigentlich auf den Spot-AF-Modus festgelegt hatte. Nachvollziehbarer ist da die – ebenfalls behobene – z. T. fehlerhafte Speicherung der Aufnahmedaten (u. a. Belichtungskorrekturwert) in den DNG-Dateien (dem von der GX100 unterstützten RAW-Format); die neue Firmware bringt es auch tatsächlich fertig, dass die Entzerrungsfunktion ("Schräg-Korrektur" bei den Motivprogrammen und im Wiedergabemodus) besser funktioniert. Zu guter Letzt wurde noch "das Maß der angewandten Bildkorrektur bei Langzeitbelichtungsaufnahmen" neu festgelegt. Ob mit der Bildkorrektur nun ein Eingriff in die Belichtung, eine stärkere/schwächere Rauschunterdrückung oder noch etwas anderes damit gemeint ist, geht nicht klar aus der Beschreibung von Ricoh hervor und lässt sich auch schwer im Selbstversuch herausfinden, aber Langzeitbelichtungsspezialisten werden u. U. schon den feinen Unterschied im Bildresultat zu erkennen vermögen.

Der Update-Vorgang erfolgt nach gewohntem Ricoh-Prozedere unter Beachtung der üblichen Sicherheitsvorkehrungen. Zunächst sollte man prüfen, ob man nicht schon die neue Firmware auf seiner Kamera hat, wobei die Wahrscheinlichkeit dafür eher gering ist, wenn man zu den Wenigen gehört, die bereits eine GX100 ihr Eigen nennen können. Den aktuellen Stand bekommt man angezeigt, indem man die Kamera ausschaltet, das zentrale Einstellrad auf das Kamerasymbol (Videoaufnahme) stellt und die GX100 mit niedergehaltener Wiedergabe- und Makro-Taste (Steuertaste unten) einschaltet. Es sollte daraufhin auf dem LCD-Bildschirm eine – etwas kryptische – Status-Zeile erscheinen. Von Bedeutung ist allein die erste Zeile. Wird unter "Main:" die aktuelle Firmware-Version angegeben, ist die Kamera schon auf dem neuesten Stand, und das Firmware-Update ist überflüssig. Andernfalls kann man das Firmware-Update durchführen.

Dazu lädt man zuerst das Firmware-Update auf seinen Rechner und entpackt die zu seinem Betriebssystem passende Datei (GX100-114.EXE für Windows-Rechner und GX100-114.HQX für Macintosh-Computer) durch einen Doppelklick auf das – mikrowellenherdähnliche – Programmsymbol. Beim Ausführen wird ein neuer Ordner mit dem Namen "Caplio GX100 Update" angelegt. Die in diesem Ordner befindlichen Firmware-Dateien slaunch3 und slaunch7 kopiert man dann am besten mittels eines Kartenlaufwerks in das Hauptverzeichnis einer frisch formatierten SD/SDHC-Karte. Alternativ kann man die Kamera auch über das USB-Kabel mit dem Rechner verbinden und die Datei FirmUpdate.exe ausführen, die dasselbe bezweckt. Bevor man jetzt zum Firmware-Update selbst übergeht, sollte man sich noch vergewissern, dass die Kamerabatterien ganz voll sind, oder die Kamera während des Update-Vorgangs über ein Netzteil mit Strom versorgen. Bricht nämlich der Update-Vorgang wegen zu schwacher Batterien ab, kann das zu ernsten Komplikationen führen und im Extremfall die Kamera vollständig unbrauchbar machen. Das Update erfolgt also ausschließlich auf eigene Verantwortung. Wer sich nicht traut, diese – nicht ganz risikofreie – Operation selbst durchzuführen, sollte die Firmware nur dann wechseln, wenn man wirklich Verwendung dafür hat bzw. die beschriebenen Probleme an der Kamera auftreten, oder das Update von einem Händler bzw. einer Ricoh-Servicestelle vornehmen lassen.

Sind alle Vorbereitungs- und Vorsichtsmaßnahmen getroffen, kann das Update stattfinden. Hierfür schiebt man die "präparierte" Speicherkarte in die ausgeschaltete Kamera. Dann stellt man wieder das Haupt-Einstellrad auf Videoaufnahme. Diesmal hält man die Wiedergabetaste und die Mode-Taste (Steuertaste oben) zum Einschalten gleichzeitig gedrückt. Hat man seine Finger erfolgreich verrenkt, erscheint eine Meldung auf dem LCD-Bildschirm ("Execute?"), die dazu auffordert, den Start des Update-Vorgangs zu bestätigen. Diese Frage beantwortet man mit "Yes". Daraufhin meldet die Kamera zuerst, dass sie die neue Firmware überprüft ("Checking Rewrite File"). Hat die Kamera nichts zu beanstanden, geht der eigentliche Update-Vorgang los ("Rewriting Program"). Während der gesamten Zeit des Updates blinken die grüne und die rote LED neben dem Sucher abwechselnd; man sollte sich nicht davon verwirren lassen. Der Vorgang darf keinesfalls unterbrochen werden. Nach abgeschlossenem Update-Vorgang kann man mit der am Anfang des Artikels beschriebenen Methode noch überprüfen, ob das Update erfolgreich war und die neue Version angezeigt wird; ist dies der Fall, sollte die Firmware der Kamera auf dem neuesten Stand sein.

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