Firmware-"Marathon"
Neue Firmware für Canon EOS 5D und EOS-1D Mark II N verfügbar
2005-12-20 Kurz vor Weihnachten nimmt die Frequenz, mit der die diversen Kamerahersteller neue Firmware-Versionen für ihre Kameras veröffentlichen, schlagartig zu. Was schon von einigen unserer Foren-Teilnehmer als clevere bis lästige PR-Aktionen angesehen wird, dürfte nichtsdestotrotz die Besitzer der jeweiligen Kameras erfreuen, da mit jeder neuen Firmware kleine Fehlfunktionen ausgebügelt und/oder neue Funktionen eingeführt werden. Die jüngste Update-Aktion kommt dabei von Canon und betrifft die digitalen Spiegelreflexkameramodelle EOS 5D und EOS-1D Mark II N. (Yvan Boeres)
Die
brandneue Firmware für die EOS 5D trägt die Versionsnummer 1.0.3 und
verbessert die Kamera in vier Punkten. Zuerst wurde sich eines Phänomens
angenommen, das bei hochkant aufgenommenen Bildern zur Erzeugung anormal
großer Bilddateien (1,7 GByte) führte, wenn die automatische
Bildausrichtungsfunktion eingeschaltet war. Dann wurde die Helligkeit des
LC-Farbbildschirms an der Kamerarückseite erhöht, um dessen Leserlichkeit im
Freien zu verbessern. Ein weiterer Fehler, der mit der neuen Firmware
behoben wird, betrifft die Belichtungsreihen-Automatik. Bei früheren
Firmware-Versionen konnte die auch als Bracketing-Modus bekannte Funktion
nach der ersten Aufnahme nicht mehr korrekt funktionieren, wenn sie zusammen
mit dem Selbstauslöser benutzt wurde und auf eine ausgehende Belichtungszeit
von 1 Sekunde eingestellt war. Nach dem Firmware-Update müsste die
Bracketing-Funktion wieder normal funktionieren. Zu guter Letzt wurden noch
Fehler bei der Menüanzeige in schwedischer Sprache bzw. Schrift korrigiert;
die neue Firmware nimmt hier die nötigen Verbesserungen vor.
Die EOS-1D Mark II N bekommt ebenfalls eine neue Firmware. Sie trägt in der
aktuellsten Ausgabe die Versionsnummer 1.0.2 und widmet sich drei
unterschiedlichen Verbesserungspunkten. Punkt 1 betrifft die
Bildnummerierung. Die konnte bei früheren Firmwareversionen durcheinander
geraten, wenn die CompactFlash-Speicherkarte bei der Aufnahme von Bildern im
BULB-Langzeitbelichtungsmodus im laufenden Betrieb gewechselt wurde. Punkt 2
bewirkt das Gleiche wie bei der EOS 5D: Die Helligkeit des LCDs wird für
Außenaufnahmen optimiert. Punkt 3 ist wiederum eine "Rechtschreibkorrektur",
wobei im Falle der EOS-1D Mark II N keine schwedische, sondern russische
Textanzeigen berichtigt werden.
Die
Update-Prozedur erfordert – wie bei so vielen Digitalkameras – keine
besonderen technischen Kenntnisse. Es genügt, die unten angegebene Seite
(siehe weiterführende Links) aufzurufen, bei der man in englischer Sprache
alle nötigen Informationen zum Update bekommt. Nachdem man die
Update-Anleitung und die Lizenzvereinbarung durch Anklicken der
Bestätigungs-Schaltfläche explizit zur Kenntnis genommen hat, wird man zur
eigentlichen Download-Seite weitergeleitet. Dort lädt man sich die für sein
Betriebssystem passende Update-Datei herunter und dekomprimiert diese durch
einen Doppelklick auf das Programmsymbol. Dabei entsteht die eigentliche
Firmware-Datei (mit den Dateinamen 5d000103.fir bei der EOS 5D und
1D2N0102.BIN bei der EOS-1D Mark II N), die man entweder über ein externes
Kartenlaufwerk oder über die Kamera-Computer-Anbindung via USB in das
Hauptverzeichnis einer CompactFlash-Speicherkarte kopiert. Nach Einlegen der
Speicherkarte schaltet man die Kamera ein und sucht im Einstellungsmenü
(Setup) den entsprechenden Punkt zum Update der Firmware auf. Das Update
beginnt, sobald der Benutzer sein Okay dazu gibt.
Es sei wie immer darauf hingewiesen, dass das Update in Eigenregie
ausschließlich auf eigene Verantwortung erfolgt – auch unter Einhaltung der
üblichen Vorsichtsmaßnahmen (Update nur im Netzbetrieb oder mit voll
geladenem Akku). Canon empfiehlt, das Update auch ohne aufgesetztes Objektiv
vorzunehmen. Eine Unterbrechung der Stromversorgung, z. B. wegen eines
erschöpften Akkus, kann im schlimmsten Fall zu einem Totalausfall der Kamera
führen, bei dem dann nur noch der Kundenservice des Herstellers als letzte
Hoffnung für eine schnelle Kameragenesung bleibt. Wem die ganze Sache zu
heikel ist und wer sich nicht traut, diese – nicht ganz risikofreie –
Operation selbst durchzuführen, sollte die Firmware nur bei wirklichem
Bedarf wechseln oder das Update von einem Händler bzw. von einer
Canon-Servicestelle vornehmen lassen.