Zum Valentinstag
Neue Lumix-Modelle DMC-TZ1 und DMC-FX01 von Panasonic
2006-02-14 Zwischen all den Liebeserklärungen zum Valentinstag gibt es auch noch Platz für ein paar Kameraankündigungen, und einer der Hersteller, der das "Fest der Liebe" als willkommene Gelegenheit gesehen hat, um neue Kameramodelle vorzustellen, ist die Firma Panasonic. Von den Japanern gibt es also keinen Blumenstrauß und keine Schachtel Pralinen, sondern zwei neue Kompaktdigitalkameras aus der Lumix-Serie mit den Bezeichnungen DMC-FX01 und DMC-TZ1. Doch auch sie werden bei so manchem (vor allem bei den Technikbegeisterten) das Herz höher schlagen lassen. (Yvan Boeres)
Ob
Panasonic mit der DMC-TZ1 die Herzen der Käufer im Sturm erobern wird,
bleibt abzuwarten, aber technologisch ist sie schon ein kleines Prachtstück.
Denn eine halbwegs lichtstarke (F2,8-4,2) 10-fach-Zoomoptik (entspr. 35-350
mm bei Kleinbild) samt optischem Bildstabilisator (Panasonic O.I.S.) in
einem nur 112 x 58,1 x 40,2 mm kompakten Gehäuse unterzubringen, ist eine
Leistung, die bisher keinem anderen Hersteller gelungen ist. Die einzige
Superzoom-Kamera, die noch kompakter ist und ebenfalls über einen
Bildstabilisator verfügt, ist die Ricoh Caplio R3 – doch die hat "nur" ein
7,1-fach-Zoom. Panasonic bedient sich bei der DMC-TZ1 desselben Tricks wie
etliche Anbieter von Ultraflachkameras: Das Linsensystem ist intern
"angewinkelt" bzw. hat eine ähnliche Bauweise wie ein Periskop (siehe Bild).
Ganz neu ist hingegen der Trick mit dem AF-Linearantrieb. Während in den
Objektiven anderer Kameras Teile des Linsensystems bei der Fokussierung eine
spiralförmige bzw. drehende Bewegung machen, wird bei der DMC-TZ1 die für
die Fokussierung zuständige Linsengruppe einfach nach vorne oder nach hinten
"geschoben". Das soll – laut Panasonic – einen Geschwindigkeitsvorteil
bringen (vom Einschalten bis zur Aufnahme sollen z. B. nur 0,95 s vergehen),
der sich besonders bei der kontinuierlichen Fokussierung (=
Schärfenachführung) zur Verfolgung bewegter Motive bemerkbar machen soll.
Weitere Vorteile sollen eine geringere Geräuschentwicklung beim Fokussieren
und indirekt die Möglichkeit des Zoomens während der Videoaufnahme sein
(wobei das einige Digitalkameras auch mit konventioneller Technik schaffen).
Die
unterschiedlichen Auflösungsangaben in unserem Datenblatt (siehe
weiterführende Links) sind wohlgemerkt kein Fehler. Die DMC-TZ1 besitzt
einen 6,37-Megapixel-Sensor (1/2,5"-RGB-CCD), hat aber eine effektive
Auflösung von rund 5 Millionen Pixeln (max. Bildgröße von 2.560 x 1.920
Bildpunkten) und wird auch als 5-Megapixel-Kamera verkauft. Die zusätzlichen
Pixel dienen wohl zur Kompensierung des leichten Qualitätsverlustes, der
durch das "Knicksystem" in der Optik (ein kleines Prisma lenkt den
Strahlengang um 90° um), entsteht. Ebenfalls zur Qualitätssteigerung dient
die separate Behandlung des Farb- und Helligkeitsrauschens. Man darf also
gespannt sein, wie die DMC-TZ1 in Tests bezüglich der Bildqualität (und auch
der Geschwindigkeit) abschneiden wird. Die Kamera richtet sich übrigens –
der Vorstellung von Panasonic zufolge – vornehmlich an Reisende. Das soll
nicht nur der Name verdeutlichen (das TZ im Produktnamen steht für "Travelers
Zoom"), sondern auch einige der Sonderfunktionen. So bietet die DMC-TZ1
unter anderem ein Motivprogramm namens "Luftaufnahmen" (für Fotos aus dem
Flugzeugfenster), ein Programm für Unterwasseraufnahmen (auf diese
Voreinstellung kommen wir später in dieser Meldung zurück), eine
Weltzeit-Uhr (für 74 Orte in der ganzen Welt) und eine Funktion mit dem
Namen "Reisedatum" an (die nach einmal eingestelltem Abreisedatum die
Reisetage zählt und auf Wunsch auf dem Bild festhält). 13,4 Megabyte an
internem Speicher dienen als "Reserve", falls die – optional erhältliche –
SD/MMC-Karte einmal voll sein sollte, und der um 20% reduzierte
Stromverbrauch (im Signalprozessor-Vergleich) sorgt dafür, dass mit einer
Akkuladung um die 250 Aufnahmen möglich sind.
Panasonics
zweites Valentinstagsgeschenk ist die DMC-FX01. Das neue Lumix-Modell will
besonders "stylisch" sein, aber interessanter als das Design ist die
Anfangsbrennweite von 28 mm (entspr. KB bei einer Lichtstärke von F2,8). Der
Zoombereich erstreckt sich bis zu einer Brennweite von umgerechnet 102 mm;
die Lichtstärke nimmt mit zunehmender Brennweite ab und endet bei F5,6. Wie
es sich schon fast für eine Lumix-Kamera gehört, ziert der Name Leica das so
genannte DC-Vario-Elmarit, und ein optischer Bildstabilisator (Panasonic
O.I.S.) ist auch mit an Bord. Der 1/2,5"-CCD im Inneren der DMC-FX01 besitzt
eine Netto-Auflösung von 6 Megapixeln (6,37 MP Brutto) und liefert
JPEG-Bilder mit einer maximalen Bildgröße von 2.816 x 2.112 Bildpunkten.
Dabei gibt es – wie bei der DMC-TZ1 und anderen Lumix-Modellen – weitere
Auflösungsstufen für die unterschiedlichsten Bildformate (Seitenverhältnis
von 4:3, 3:2 und 16:9) sowie einen Videomodus mit Wide-Option (848 x 480
Pixel) und den üblichen Leistungsmerkmalen (VGA/QVGA-Auflösung,
Bildwiederholrate von wahlweise 30 oder 10 Bildern/s, Ton, keine feste
Begrenzung der Aufnahmezeit); die Bildspeicherung erfolgt hier
ausschließlich auf SD/MMC-Karten.
An dieser Stelle wollen wir – der Vermeidung von ständigen Wiederholungen
zuliebe – die DMC-FX01 und DMC-TZ1 gemeinsam abhandeln: Als
Signalverarbeitungsprozessor kommen bei der DMC-FX01 die "Venus Engine Plus"
(u. a. von der DMC-FX9 her bekannt) und bei der DMC-TZ1 die brandneue "Venus
Engine III" zum Einsatz, die sich auch beide zutrauen, die
Lichtempfindlichkeit im Hochempfindlichkeitsmodus bis auf ISO 1.600 durch
Pixelbündelung (was sich natürlich vermindernd auf die Auflösung auswirkt)
zu erhöhen. Der Hochempfindlichkeitsmodus ist Teil der umfangreichen
Motivprogrammsammlung (15 bzw. 18 Voreinstellungen für die
unterschiedlichsten Aufnahmesituationen), zu der auch solche typischen
Panasonic-Programme wie Baby 1+2 (optimale Bildeinstellungen für Baby-Fotos
mit getrennter Altersberechnung für 2 Kinder), Sternenhimmel (für
Langzeitbelichtungsaufnahmen mit 15, 30 oder 60 s) oder "schöne Haut"
gehören. Ebenfalls mit dabei ist ein Programm für Unterwasseraufnahmen –
passend zu dem als optionales Zubehör erhältlichem Unterwassergehäuse
DMW-MCFX01E bzw. DMW-MCTZ1E (40 m wasserdicht). Der 2,5"-LCD der beiden
Kameras kann per Knopfdruck aufgehellt (die Power-LCD-Funktion erhöht die
Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung auf 140%) oder – z. B. bei
Überkopf-Aufnahmen – aus einer extremen Schräglage heraus abgelesen werden (High-Angle-Funktion
zur Neuausrichtung der Flüssigkristallmoleküle). Weitere gemeinsame
Panasonic-"Spezialitäten" gibt u. a. in Form der Extra-Optikzoom-Funktion
(eine ausführliche und exakte Beschreibung dieser Zoomerweiterungsfunktion
finden unsere Leser im unten verlinkten digitalkamera.de-Test der Lumix
DMC-FZ30), eines Serienbildmodus ohne feste Bildzahl-Limitierung (maßgebend
ist die Schnelligkeit und Kapazität der verwendeten Speicherkarte) und eines
Mehrpunkt-Autofokus mit teils zuschaltbarem Hochgeschwindigkeitsmodus. Die
mit einem Lithiumionenakku (Typ CGA-S005 mit 3,7 V bei 1.150 mAh)
funktionierende DMC-FX01 kommt im März (2006) und in verschiedenen
Gehäusefarben (Silber, Mattschwarz, Nachtblau) zu einem offiziellen
Listenpreis von knapp 430 EUR auf den Markt, während die DMC-TZ1 sich des
CGA-S007-Akkus (3,7 V bei 1.000 mAh) bedient und ebenfalls für rund 430 EUR
(UVP) im April in den Gehäusefarben Schwarz oder Silber in den Handel kommt.
Weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung der zwei
Panasonic-Neuheiten finden unsere Leser – wie gewohnt – im entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblatt.