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Neue Möglichkeiten mit Photoshop CS3 und Lightroom

2007-08-11 Photoshop CS3 war kaum auf dem Markt, da lieferte Hersteller Adobe Systems schon ein erstes Update – es bringt wichtige neue Funktionen für den Camera-Raw-Import und für die Bilddatenbank Bridge. Fast gleichzeitig wurde auch das separate Programm Lightroom deutlich nachgebessert. Alle Updates sind für Besitzer der aktuellen Versionen kostenlos. Wir haben die neuen Talente von Photoshop und Lightroom für Sie geprüft und sagen, was dahinter steckt.  (Heico Neumeyer)

Adobe Creative Suite 3 Master Collection [Foto: Adobe] Bei Photoshop CS3 war das Update fast schneller da als die zugrunde liegende Vollversion. Auf englischen Webseiten wurde schon das Update zu Photoshop CS3 gefeiert, während die deutsche CS3-Fassung noch gar nicht im Laden stand. Worum geht’s? Adobe hat sein Camera-Raw-Modul, kurz ACR, von Version 4.0 auf 4.1 verbessert. ACR steckt gleichermaßen in Photoshop wie auch in Lightroom, so dass für beide Programme ein Update ansteht. Darüber hinaus liefert Adobe aber noch weitere Aktualisierungen: Nachgelegt wurde zum Beispiel bei Bridge, der Bilddatenbank aus dem Photoshop-CS3-Paket. Bridge bietet jetzt interessante Möglichkeiten für hierarchisch gestaffelte Stichwörter, außerdem lässt sich die Datenbank-Datei besser steuern. Diesen so genannten Cache kann man nun auch bei Lightroom 1.1 genauer als bisher einrichten.

Prinzipiell kann man die Updates direkt aus dem "Hilfe"-Menü der Programme einspielen. Falls das nicht klappt, besorgt man sich die Update-Dateien aus dem Internet (siehe weiterführende Links).

Die Datenbank von Bridge lässt sich jetzt feiner steuern, so dass sie nicht mehr so viel Plattenplatz belegt [Foto: Heico Neumeyer] Neues bei Bridge: Photoshop-Besitzer bekommen mit dem Update ein deutlich verbessertes Bridge. Bisher produzierte das Programm riesige Datenbank-Dateien, die man praktisch nur durch manuelles Löschen loswurde – auch wenn die einstmals erfassten Ordner längst nicht mehr existierten. Nach dem Update auf Bridge 1.1 stellt der Anwender die maximale Cachegröße selber ein. Geht der Cache auf die Maximalgröße zu, entfernt Bridge eigenständig Miniaturen und Daten von Bildern, die der User länger nicht mehr gesichtet hat. Zudem lässt sich der Cache aus den Voreinstellungen heraus löschen – das gibt massiv Festplatte frei.

Stichwörter lassen sich jetzt beliebig tief hierarchisch staffeln – ein deutlicher Fortschritt gegenüber den bisherigen Stichwortsets. Denkbar ist zum Beispiel dieser Aufbau:

Natur        
- Tier      
    - Haustier    
      - Hunde  
      - Dackel
      - Labrador
- Pflanze
- Blume
- Orchidee
- Sonnenblume
- Cosmea
- Baum
- Eiche
- Nadelbaum
Leute
- Familie
- Inge
-Thomas
- Freunde
- Porträt

Erstmals bietet Bridge hierarchisch gegliederte Stichwörter, die sich auch als Textdatei sichern lassen [Foto: Heico Neumeyer] Dazu ein paar Übungen: Markieren Sie jetzt einige Bilder und klicken auf "Sonnenblume", dann erhalten die gewählten Bilder gleichzeitig die übergeordneten Stichwörter "Blume", "Pflanze" und "Natur". Sie können allerdings die Überschrift "Natur" auch so formatieren, dass sie nicht als Stichwort angewendet wird.

Die komplette Stichwortstruktur lässt sich als schlichte Textdatei speichern und in anderen Bridge-Installationen weiterverwenden. Sie können die Stichwörter auch von vornherein in einem Textprogramm tippen und dann in Bridge laden. Allerdings: Der hierarchisch gestaffelte Zusammenhang der Stichwörter ist innerhalb der Bilddatei zunächst nicht erkennbar, alle Begriffe erscheinen gleichrangig. Auch die Bridge-eigene Filterpalette zeigt alle Stichwörter gleichrangig und nicht etwa in der Art eines Verzeichnisbaums.

Sie können die Stichwörter jedoch zum Beispiel auch so eintragen: "Pflanze|Blume|Sonnenblume". Je nach Voreinstellung erkennen weitere Bridge-2.1-Installationen, dass Sie hier eine Stichwort-Hierarchie weitergeben. Andere Bildprogramme halten den Eintrag freilich für einen einzigen langen Begriff mit Sonderzeichen; die Suche nur nach "Sonnenblume" scheitert dann eventuell.

Nach dem Update liefern Lightroom 1.1 und der Raw-Dialog von Photoshop CS3 eine stark verbesserte Scharfzeichnung [Foto: Heico Neumeyer]

Bessere Bildbearbeitung: Das Raw-Modul von Photoshop CS3 liefert nach dem Update eine verfeinerte Bildbearbeitung, und diese Änderungen finden sich 1:1 auch im Update zu Lightroom wieder. Besonders wichtig: Erstmals gibt es eine ausgefeilte Scharfzeichnung mit nicht weniger als vier Reglern. Besonders interessant ist der "Maskieren"-Regler: Er schließt homogene, flächige Bildbereiche komplett von der Scharfzeichnung aus. Klickt man den Regler mit gedrückter Alt-Taste an, sieht man in einer Schwarzweiß-Maske, welche Bildzonen aktuell noch geschärft werden. Ebenfalls in Richtung Scharfzeichnung geht der neue Regler "Klarheit": Er stellt nur Mitteltöne scharf, eine sehr dezente und doch wirkungsvolle Aufwertung.

Chromatische Aberrationen – also Farbsäume in Gegenlichtzonen – lassen sich noch gezielter bekämpfen: So reduzieren ACR 4.1 und Lightroom 1.1 lila Ränder um Wasserspiegelungen herum mit zwei verschiedenen Intensitäten unabhängig von sonstigen CA-Fehlern. In den Tests wirken die Ergebnisse aber teils zu schwach, dann wieder schlucken sie zu viel Farbsättigung.

Die Sprühdose von Lightroom verteilt jetzt nicht nur Stichwörter, sondern auch Sternewertungen oder komplette Metadatensätze [Foto: Heico Neumeyer] Speicherverwaltung bei Lightroom: Lightroom bietet in Version 1.1 noch mehr Verbesserungen. So werden Tondateien erkannt, die zu einzelnen Bildern gehören. Wer Raw und JPEG im Doppelpack speichert, kann die JPEG-Variante als "Filialdokument" der Raw-Datei mit verwalten, ohne dass sie angezeigt wird. Ähnlich wie bei Bridge belegen auch die Lightroom-Datenbanken immensen Platz auf der Festplatte. Darum können lassen sich mit Lightroom 1.1 erstmals mehrere Kataloge verwalten und per Klick "optimieren", also kleinrechnen. Allerdings öffnet Lightroom nicht mehr als einen Katalog gleichzeitig.

Die Ordner-Übersichten lassen sich in Lightroom genauer mit den tatsächlichen Bildordnern synchronisieren. Auf einen Blick meldet das Programm neue oder gelöschte Bilder und Ordner. Wer die Metadaten nutzt, freut sich über weitere Funktionen. Während die "Sprühdose“ früher bequem Stichwörter in ein Bild "sprühte", überträgt das Werkzeug nun auch Sterne-Wertungen, komplette IPTC-Metadatensammlungen oder Bildkorrekturvorgaben.

Fazit: Adobe liefert hochwertige Updates sowohl für Photoshop CS3 wie auch für Bridge – die sollte man nicht verpassen. 

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