R3-light
Neue Ricoh Caplio R30 ohne CCD-Shift und mit 5,7-fach-Zoom
2006-01-10 Etwas zoomschwächer und verwacklungsfreudiger, aber dafür um rund 100 EUR günstiger als die Ricoh Caplio R3 ist deren kleine Schwester Caplio R30, die heute offiziell von Ricoh vorgestellt wurde. Wer also auf ein bisschen Zoom und auf die Bildstabilisierung per CCD-Shift verzichten kann, findet in Form der Ricoh-Neuheit eine preisgünstigere Alternative zur Caplio R3, die sonst mit dem gleichen Funktions- und Ausstattungsumfang sowie mit den gleichen technischen Finessen aufwartet. Auch solchen wie die Zoom-Makro- oder die Entzerrungsfunktion. (Yvan Boeres)
Böse
Zungen würden die neue Ricoh Caplio R30 auch als "abgespeckte" Version der
Caplio R3 bezeichnen. Tatsache ist, dass sich beide Kameras sowohl äußerlich
als auch von den "inneren Werten" her kaum voneinander unterscheiden. So
sorgt außerdem ein ausgeklügeltes Schwenksystem dafür, dass Teile des
optischen Systems beim Ausschalten der Kamera bzw. beim Einfahren des
Objektivs aus dem Strahlengang herausgeschwenkt werden und die Kamera so
sehr flach gehalten werden konnte. Sind die zwei beweglichen Linsengruppen
in "Parkposition", beträgt die Gehäusetiefe nur 2,6 cm. Nur hat Ricoh in der
Caplio R30 ein zoomschwächeres Objektiv eingebaut; durchfuhr die Caplio R3
noch einen Brennweitenbereich von umgerechnet 28 bis 200 Millimetern
(7,1-facher Zoomfaktor), muss sich die jüngere Schwester mit einem
Brennweitenbereich von 28 bis 160 Millimetern bzw. mit einem 5,7-fachen
Zoomfaktor begnügen. Die Lichtstärke bleibt unverändert bei F3,3 bis F4,8,
je nach eingestellter Brennweite.
Die Caplio R3 und R30 teilen sich auch den gleichen Bildwandler. Während der
1/2,5"-CCD mit einer Nettoauflösung von 5,13 MBytes aber bei der Caplio R3
zur Kompensierung von Verwacklungen bewegt werden konnte, ist er bei der
neuen Caplio R30 fest angebracht. Ohne kameraseitigen "Verwacklungsschutz"
ist das Risiko unscharfer Aufnahmen größer. Da ist man stärker auf eine
ruhige Hand, früher auf ein Stativ und/oder eher auf höhere
Empfindlichkeiten angewiesen. Zum Glück hat sich am
Empfindlichkeitsstufen-Aufgebot nichts geändert, und man kann nach wie vor
auf ISO-Stufen von 64 bis 800 (letzteres immer noch bei verringerter
Auflösung) zurückgreifen.
Sonst haben die zwei Caplio-Modelle auch nur Gemeinsamkeiten. Dazu zählen u.
a. die Zoom-Makro-Funktion, der Mehrpunkt-Autofokus mit Messfeldvorwahl und
1-cm-Nahgrenze im Makro-Modus, die Entzerrungsfunktion, die "Smooth Image
Engine" (Ricoh-eigener Signalverarbeitungsprozessor), der 2,5"-Farb-LCD, der
Lithiumionenakku, die schnellen Reaktionszeiten – und vieles mehr. Abgesehen
von den Objektivdaten und der Beschreibung des CCD-Shift-Bildstabilisators
treffen praktisch alle in der Beschreibung der Caplio R3 (siehe
digitalkamera.de-Meldung vom 14.09.2005) gemachten Angaben auch auf die neue
Caplio R30 zu. Detailunterschiede gibt es nur bei der Größe des eingebauten
Speichers (28 statt 26 MByte), bei der Akkulaufzeit und bei einigen
objektivbezogenen Daten (z. B. Nahgrenze im Tele-Bereich). Ergänzend oder
alternativ zum R3-Artikel gibt es noch das ausführliche
digitalkamera.de-Datenblatt zur neuen Caplio R30, das stichpunktartig alles
Wissenswerte über Technik, Funktion und Ausstattung des jüngsten
Ricoh-Modells enthält. Die Ricoh Caplio R30 kommt bereits gegen Ende dieses
Monates zu einem offiziellen Listenpreis von rund 300 EUR in den Handel.