Digitale Plaudertasche
Neue Sanyo Xacti VPC-J1EX klein und verspielt
2003-02-21 Wie in unserer Sondermeldung vom 12. Januar versprochen, sind wir von der Sanyo-Pressekonferenz mit einer Menge an interessanten Informationen über die neue DSC-J1 zurückgekommen. Der 3-Megapixel-Edelmini, der hierzulande Xacti VPC-J1EX heißen wird, zeigt sich in so mancher Hinsicht ziemlich verspielt. (Yvan Boeres)
|
|
Xacti ist dabei kein bayerischer Fluch, sondern setzt sich aus den
englischen Wörtern "exact" und "active" zusammen. Das J in der
Produktbezeichnung steht – laut Sanyo – für "joyful"; was soviel wie
"fröhlich" bedeutet. Und fröhlich plappert die VPC-J1EX auch vor sich hin,
denn sie ist die erste Digitalkamera, die sprechen kann. So teilt einem eine
weibliche Stimme auf Englisch mit, in welchem Modus man sich befindet bzw.
welche Funktion man aufgerufen hat. Das sorgt natürlich für Aufsehen; wer es
lieber konventionell stumm oder diskret mag, kann die Sprachausgabe
glücklicherweise auch ausschalten. Eingeschaltet würde die Stimme einem
z. B. sagen, dass man soeben die Slim-Funktion eingeschaltet hat. Mit dieser
Funktion kann man anhand der 4-Wege-Steuerwippe an der Kamerarückseite (die
"nebenbei" auch zur Navigation durch die Kameramenüs dient) das vor der
Linse befindliche Motiv in die Länge oder in die Höhe ziehen. Wer also mit
seiner Figur nicht zufrieden ist, kann sich von der VPC-J1EX schmeichelhaft
abbilden lassen oder aus einem VW Golf wird bei Bedarf ein flacher
Sportwagen. Weitere Funktionen der ausgefallenen Art gibt es bei der
VPC-J1EX in Form eines so genannten Kosmetik-Filters (sorgt für weiche
Konturen) und eines etwas nützlicheren Lamp-Modus, bei dem die
Lichtempfindlichkeit auf bis zu ISO 1.600 gesteigert wird.
Natürlich kann sich die Xacti VPC-J1EX auch von der seriösen Seite
zeigen. Das Magnesiumgehäuse der Kamera spricht für Robustheit und
Verarbeitungsqualität; innerhalb des Gehäuses steckt modernste Technik. So
zum Beispiel ein quer eingebautes, komplett innen liegendes Zoom-Objektiv.
Das Prinzip ist das gleiche wie bei der Minolta Dimage X/Xi; doch während
bei der Minolta das Objektiv vertikal eingebaut ist, erstreckt sich das
2,8-fach-Zoom (entspr. 37-104 mm/F2,8-3,9 bei KB) der VPC-J1EX horizontal
über die Kamerabreite. Dadurch erhält die Kamera ihre konventionellen
Proportionen (deutlich breiter als hoch). Weil die Optik komplett im
Gehäuse integriert ist, fährt kein Objektivteil beim Zoomen aus der Kamera
heraus und die Kamera ist beim Einschalten sehr schnell betriebsbereit.
Scharf gestellt wird das Objektiv über ein Autofokus-System, wobei man
sich im Super-Makro-Modus dem Motiv sogar bis auf 2 cm nähern kann. Nach
erfolgter Fokussierung nimmt der Auslösevorgang laut Sanyo nur noch 0,05
Sekunden in Anspruch. Danach sollen knapp 1,6 Sekunden vergehen, bis der
Auslöser wieder frei ist; die Wiedergabe (auf Knopfdruck über
Schnellwiedergabe) des gerade aufgenommenen Bildes soll in 0,6 Sekunden
erfolgen. Weitere Zeiten nennt Sanyo für das Zooming (1,5 s) und für den
Einschaltvorgang (1,2 s). Bei der Belichtungsmessung und -steuerung stehen
dem Benutzer verschiedene Messarten (Matrix-/Mehrfeldmessung über 64
Messfelder, mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung), verschiedene
automatische Belichtungsprogramme (Programmautomatik sowie Motivprogramme
für Sport-, Porträt-, Landschafts- und Nacht-Aufnahmen) sowie variable
Lichtempfindlichkeitsstufen (ISO 50-200 automatisch; ISO 50/100/200/400
manuell) zur Verfügung. Der Weißabgleich wird entweder automatisch oder
über die üblichen Voreinstellungen (5 an der Zahl) justiert.
Herzstück der Xacti VPC-J1EX ist ein 3-Megapixel-CCD, der Fotos in
einer klassentypischen Auflösung von 2.048 x 1.536 Bildpunkten oder
interpoliert auf 2.880 x 2.160 Bildpunkte liefert. Eine der Stärken der
VPC-J1EX (und vieler anderer Sanyo-Kameras) ist die Möglichkeit, bis zu
100 Minuten lange Videosequenzen in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) mit 30
Bildern pro Sekunde und mit Ton aufzunehmen. Die VPC-J1EX kann auch als
WebCam eingesetzt zu werden. Als Speichermedium für die Fotos und Videos
dienen SecureDigital- und MultiMedia-Karten, von denen eine SD-Karte mit
16 MByte der Kamera ab Werk beiliegt. Fortgesetzt wird die Liste der
besonderen Ausstattungsmerkmale u. a. durch Hilfserklärungen zu den
einzelnen Kamera-Funktionen bzw. Einstellungen, die auf dem
1,6"-LCD-Farbbildschirm der Kamera angezeigt werden, durch eine in sieben
Farben blinkende Farb-LED zum Signalisieren diverser Kamerazustände (wie
das Einschalten, den Selbstauslöserbetrieb usw.), durch eine
Direktdruck-Funktion mit Epson-Druckern (USB Direct Printing) und durch
die Unterstützung von EXIF 2.2/Print. Eine Funktion zum nachträglichen
Verkleinern der Bilder (Resize-Funktion), ein Wiedergabezoom (mit bis zu
45-facher Vergrößerung), eine Sprachnotiz-Funktion und z. B. eine
Dia-Schau-Funktion sind bei der VPC-J1EX ebenfalls vorhanden. Von den
Anschlüssen her ist die VPC-J1EX mit einer USB-Schnittstelle, einem
Audio-/Videoausgang (Videosignal umschaltbar von PAL auf NTSC) und einem
Anschluss für ein Netzgerät ausgestattet. Letzterer erlaubt die
Stromversorgung im stationären Betrieb über ein Netzteil; sonst sorgt ein
Lithiumionen-Akku (DB-L10 mit 3,7 V und 1.090 mAh) für die Zufuhr von
Energie. Mit einer Akkuladung sollen zwischen 350 und 1.150 Aufnahmen
machbar sein. Die Sanyo Xacti VPC-J1EX kommt im April samt serienmäßigem
Zubehör (u. a. 16 MB-SD-Karte, Akku und Bildverarbeitungssoftware Ulead
Photo Explorer 7.0SE) zu einem Preis von rund 450 EUR in den Handel; als
optionales Zubehör gibt es unter anderem modische Taschen speziell für die
VPC-J1EX. Ein Resümee der wichtigsten Funktionen und Ausstattungsmerkmale
der Sanyo Xacti VPC-J1EX gibt es auf unseren Seiten in Form eines
ausführlichen digitalkamera.de-Datenblattes.