Moderne, hochwertige Manuell-Fokus-Objektive
Neue Zeiss-Objektivfamilie 'Milvus' für Canon- und Nikon-DSLR-Kameras
2015-09-10, aktualisiert 2015-09-11 Die neue SLR-Objektivfamilie Zeiss Milvus umfasst sechs Festbrennweiten mit ZE- (Canon-EF) oder ZF.2-Mount (Nikon F) für DSLR-Kameras der Hersteller Canon und Nikon. Die Milvus-Objektivfamilie besitzt einen ausschließlich manuellen Fokus und soll laut Zeiss durch eine hohe und konsistente Abbildungsqualität über alle Brennweiten erfolgen. Zwei der Objektive sind Makro-Objektive. Vier der neuen Milvus-Objektive lösen bestehende Distagon- und Makro-Planar-Objektive ab. (Jan-Markus Rupprecht)
Die neue SLR-Objektivfamilie Zeiss Milvus umfasst zunächst sechs Festbrennweiten mit ZE- oder ZF.2-Mount, so heißen bei Zeiss die Anschlüsse für die Spiegelreflexkameras von Canon bzw. Nikon. Mittels Adapterlösungen können sie natürlich auch an spiegellosen Systemkameras betrieben werden, aber für diese hält Zeiss eigene Objektivserien (Touit und Batis) mit Autofokus bereit. Dass die Canon- und Nikon-Anschlüsse nicht mit Autofokus bedient werden, hat, so hört man hinter vorgehaltener Hand, ausschließlich patent- und lizenz-rechtliche Gründe. Canon und Nikon geben (im Gegensatz zu Fujifilm und Sony) ihre Autofokus-Schnittstelle an nicht-japanische Firmen nicht frei. Schade eigentlich.
Zeiss Milvus Produktfamilie. [Foto: Zeiss]
Zeiss macht aber sozusagen aus der Not eine Tugend und bietet seit Jahren hochklassige Festbrennweitenobjektive mit sanft laufendem, hochpräzisem manuellen Fokus an, dessen Bedienung ein Vergügen ist. Durch den großen Drehradius am Fokus-Ring eignen sich solche Objektive auch besonders gut für Video-Anwendungen, bei denen man normalerweise (zumindest bei semiprofessioneller und professioneller Anwendung) sowieso nicht automatisch fokussiert, um ein Hin- und Herlaufen der Schärfe in der laufenden Aufnahme zu vermeiden. Laut Zeiss erfüllen die Objektive der neuen Milvus-Serie mit ihrer hohen Kontrastwiedergabe und geringem Falschlicht modernste Videostandards wie HDR (High Dynamic Range) und Auflösungen von 6K und mehr und eröffnen für den Benutzer das Feld professioneller Anwendungen im Bereich Video und Cine.
Die Zeiss Milvus Objektivfamilie deckt mit ihren Brennweiten viele für den Fotografen bedeutende Anwendungsbereiche ab, in denen Manuell-Fokus-Objektive ihre Stärken ausspielen. Aktuell werden fünf verschiedene Brennweiten angeboten, eine davon in zwei Lichtstärken und zwei der Objektive sind Makro-Objektive mit einem Abbildungsmaßstab von 1:2. Dies sind die sechs Modelle, die es alle jeweils für Canon und Nikon DSLRs gibt, jeweils mit unverbindlicher Preisempfehlung:
- Zeiss Milvus 21 mm F2.8 (UVP 1.699 €), löst das bisherige Distagon T* 21 mm F2,8 ab
- Zeiss Milvus 35 mm F2 (UVP1.099 €), löst das bisherige Distagon T* 35 mm F2 ab
- Zeiss Milvus 50 mm F2 Makro (UVP 1.199 €), löst das bisherige Makro-Planar T* 50 mm F2 Makro ab
- Zeiss Milvus 50 mm F1,4 (UVP 1.199 €)
- Zeiss Milvus 85 mm F1,4 (UVP 1.799 €)
- Zeiss Milvus 100 mm F2 Makro (UVP 1.699 €), löst das bisherige Makro-Planar T* 100 mm F2 Makro ab
Zeiss Milvus 2,8/21. [Foto: Zeiss]
Zeiss Milvus 2/35. [Foto: Zeiss]
Die sechs Objektive unterstützen besonders gängige Anwendungen, wie zum Beispiel Portrait-, Landschafts- oder Makrofotografie. In den nächsten Jahren wird die Zeiss-Milvus-Objektivfamilie um weitere Modelle erweitert. Der Name der Objektivreihe geht übrigens, wie alle neuen Objektivreihen bei Zeiss, auf einen Vogelnamen zurück. Milvus ist das lateinische Wort für Milan, einer Gattung der Greifvögel innerhalb der Familie der Habichtarten.
Die Zeiss-Milvus-Objektive setzen das schon mit den Zeiss-Otus-Objektiven begonnene moderne Produktdesign fort. Dank griffigem Fokusring ist ein präzises manuelles Fokussieren für hochgenaues Arbeiten möglich. Die robusten Vollmetallgehäuse der Zeiss-Milvus-Objektive fühlen sich super an und sollen einen langjährigen und zuverlässigen Gebrauch sicherstellen, wozu natürlich der Staub- und Spritzwasserschutz beiträgt. Eine robuste Streulichtblende aus Metall ist integraler Bestandteil des Produktdesigns und ist bei allen Zeiss-Milvus-Objektiven im Lieferumfang enthalten.
Zeiss Milvus 2/50 mm. [Foto: Zeiss]
Zeiss Milvus 2/100 mm. [Foto: Zeiss]
Die Zeiss-Milvus-Objektive unterstützen alle wichtigen Betriebsarten der DSLR-Kameras (Zeit-, Blenden-, Programmautomatik oder manuelle Zeit- und Belichtungseinstellung) und übertragen die Objektivdaten an die Kamera (Brennweite, eingestellte Blende etc.), die die Informationen in den EXIF-Daten der Aufnahme speichert.
Die neuen Objektive zeichnen sich laut Zeiss mit ihrem harmonischen Bokeh und einem besonders hohen Grad an Reflexfreiheit dank T*-Anti-Reflexbeschichtung aus. Die weitere Optimierung der Linsenvergütung sorgt auch unter kritischen Lichtsituationen für eine noch geringere Neigung zu Ghosting-, Flare- und Shadingeffekten. Alle Zeiss-Milvus-Objektive verfügen über ein Floating Elements Design, das Abbildungsfehler bei unterschiedlichen Entfernungseinstellungen kompensiert. Dies erfolgt durch das Verändern des axialen Abstands einzelner Linsen oder Linsengruppen voneinander. Die Verstellung des Linsenabstands ist dabei an die Entfernungseinstellung gekoppelt, sodass sich immer die richtige Korrektion ergibt.
Mit den neuen Zeiss-Milvus-Objektiven können auch hochwertige Filmaufnahmen mit weichem und cineastischem Bokeh umgesetzt werden. Alle sechs Zeiss-Milvus-Objektive verfügen über besonders lange Drehwinkel des Fokusrings für präzises Fokussieren. Der komfortable, gummierte Fokusring sorgt für gute Griffigkeit beim Schärfeziehen. Durch die De-Click-Funktion bei den Objektiven mit Nikon-Anschluss können Filmemacher die Blende weich und stufenlos einstellen und somit auch bei wechselnden Lichtverhältnissen professionell arbeiten.
Zeiss Milvus 1,4/50 mm. [Foto: Zeiss]
Zeiss Milvus 1,4/85 mm. [Foto: Zeiss]
Vier Modelle gehen auf bisherige Distagon bzw. Makro-Planar-Objektive zurück (siehe oben), die beiden F1,4-lichtstarken Modelle sind hingegen komplett neu berechnet:
- Das Zeiss Milvus 1.4/50 hat zehn Linsen in acht Gruppen. Das neue 50mm-Objektiv verfügt über ein Linsenelement mit asphärischer Optikfläche und vier Linsen aus Sondergläsern und verwendet das Zeiss Distagon Optikdesign. Damit ist es nach dem Zeiss Otus 1.4/55 das zweite Standardobjektiv, das auf dieses leistungsstarke Optikdesign zurückgreift. Mit dem aufwendigen Zeiss Distagon Optikdesign erzielt es laut Zeiss trotz der hohen Lichtstärke bereits bei Offenblende eine sehr gute Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld. Das Zeiss Milvus 1.4/50 an einer Vollformatkamera entspricht der Perspektive des menschlichen Auges und ist dadurch für vielfältige Anwendungsbereiche geeignet.
- Das kurze Teleobjektiv Zeiss Milvus 1.4/85 besitzt elf Linsen in neun Gruppen im Zeiss Planar Optikdesign. Das Zeiss Milvus 1.4/85 eignet sich vor allem im Bereich der Portraitfotografie. Überall dort, wo das Hauptmotiv freigestellt und schönstes Bokeh in die Bildgestaltung einfließen soll, ist dieses Objektiv unerlässlich. Die rein sphärische optische Konstruktion erzeugt ein harmonisches Bokeh und der hohe Einsatz von sieben Sondergläsern sorgt für extrem geringe chromatische Aberrationen.
Die Zeiss-Milvus-Objektive können ab sofort im Handel vorbestellt werden. Die weltweite Auslieferung an den Fachhandel beginnt im Oktober 2015.