"Large" oder "Light"?
Neue *ist DL von Pentax im Detail
2005-06-02 Gestern schon haben wir in einer digitalkamera.de-Sondermeldung auf das neue digitale Spiegelreflexkameramodell *ist DL von Pentax aufmerksam gemacht, das (wohl aus Versehen) einen Tag zu früh von Pentax Schweden auf seinen Seiten präsentiert wurde. Ob das L im Namenszusatz für "Large" im Bezug auf die Größe des LCDs oder für "Light" im Zusammenhang mit dem Kameragewicht steht, ist nicht bekannt. Tatsache ist aber, dass die *ist DL trotz größerem LC-Bildschirm im Vergleich zum bereits erhältlichen Schwestermodell *ist DS um gut hundert Gramm leichter ist. Hier folgt die ausführliche Vorstellung der Pentax *ist DL. (Yvan Boeres)
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Kommt bei der *ist DL dasselbe
SAFOX-VIII-Autofokusmodul wie bei den großen Schwestern *ist D und *ist DS
zum Einsatz, wurden 8 von den bisher 11 verfügbaren AF-Feldern
"ausgeschaltet". So kann der Autofokus der *ist DL nur noch Motive erfassen,
die sich in der Bildmitte oder links und rechts davon befinden; auf Wunsch
kann man mit der Spot-AF-Funktion auch die seitlichen Messfelder
deaktivieren und die Scharfstellung ausschließlich auf der Bildmitte
vornehmen lassen. Pixel wurden bei der *ist DL nicht eingespart. Beim CCD
findet man nach wie vor 6,1 Millionen Pixelelemente vor und die Auflösung
des Farbmonitors an der Kamerarückseite ist mit 210.000 die gleiche wie bei
der *ist DS. Dafür ist aber die Bildschirmdiagonale des LCDs von 2 auf 2,5"
angewachsen. Jetzt direkt mit den anderen Empfindlichkeitseinstellungen
aufrufbar, ist die automatische
Empfindlichkeitsanpassung. Musste man bei der *ist DS noch einen Ausflug ins
Setup-Menü der Kamera machen, um die Funktion zu aktivieren, hat Pentax
die ISO-Automatik und die manuellen Empfindlichkeitsstufen in einem Menü
zusammen gefasst. Die automatische Anpassung der Empfindlichkeit ist
übrigens ein Feature, das bei Kompaktdigitalkameras
schon längere Zeit zur Standardausstattung gehört, sich aber bei digitalen
Spiegelreflexkameras (und hauptsächlich in der Einsteigerklasse) erst
langsam durchsetzt. Ebenfalls von den Kompaktdigitalkameras hat man sich die
Motivprogrammautomatik abgeguckt, die selbständig das geeignete
Motivprogramm entsprechend der Situation auswählt. Diese Funktion gibt es
aber auch schon bei der *ist DS. Weitere Detailunterschiede zwischen der
*ist DL und der *ist DS gibt es bei der Sucherbildvergrößerung (0,85- statt
0,95-fach), bei der Leistungsfähigkeit des Signalprozessors (der im
Serienbildmodus nur noch 5 statt 8 Bilder in Folge bearbeiten kann), bei den AF-Betriebsarten (es kann nun manuell zwischen der Einzelbildfokussierung
und der Schärfenachführung gewählt werden) und der Blitzsynchronisation (der
Highspeed-Modus fällt bei der *ist DL weg).
Ansonsten steht die *ist DL der *ist DS in Sachen Funktionsumfang,
Ausstattung, Einstellungs- und Erweiterungsmöglichkeiten in kaum etwas nach.
Wie bei dieser kann man auch bei der *ist DL auf verschiedene
Belichtungsprogramme (Programmautomatik, Zeit- und Blendenautomatik,
manuelle Belichtungssteuerung, Motivprogramme), eine Abblendtaste, SD-Karten
als Speichermedium, einen eingebauten Miniaturblitz, eine
PictBridge-kompatible USB-2.0-Schnittstelle, diverse Filtereffekte (S/W,
Sepia, Weichzeichner, Verzerrungseffekt), eine Weltzeituhr-Funktion, die
Speicherung im RAW-Format, eine Belichtungsreihenfunktion, eine
Serienbildfunktion mit 2,8 Bildern pro Sekunde und eine drahtlose
Fernauslösemöglichkeit zurückgreifen. Die Menüs sind nun – zusätzlich zu den
bereits vorhandenen Menüsprachen – auch in Schwedisch oder Niederländisch
anzeigbar; die Stromversorgung erfolgt nach wie vor über vier handelsübliche
AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) bzw. über zwei
CR-V3-Lithium-Einwegzellen. Alle Details zu Funktion, Technik und
Ausstattung der Pentax *ist DL gibt es in Kurzform, schön übersichtlich auch
im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt nachzulesen. Die Frage aller
Fragen natürlich zum Schluss: Was kostet der Spaß? Mit einem Gehäusepreis
von rund 800 EUR (UVP bei der Markteinführung Mitte Juli) positioniert sich
die *ist DL zwischen der Nikon D50 und der Canon EOS 350D. Das Stühlerücken
in der DSLR-Einsteigerklasse geht also fröhlich weiter, und Konica Minolta
hat auch schon seine Absicht angekündigt, in diesem Marktsegment mitspielen
zu wollen.