Auf das Wesentliche beschränkt
Neue spiegellose Systemkamera Leica T mit zwei Objektiven vorgestellt
2014-04-24 Leica stampft mit der T (Typ 701) ein eigenes spiegelloses Kamerasystem mit APS-C-Sensor aus dem Boden. Die DSLM mit 16,5 Megapixeln Auflösung besitzt ein schlichtes aber edles Design, das an eine Sony NEX erinnert. Geradezu puristisch hat Leica die T auf das Wesentliche reduziert, geht aber mit der Videofunktion, dem Autofokus und einer Bedienung mit Touchscreen moderne Wege. Zwar gibt es vorerst nur zwei Objektive, aber über 20 M-Objektive lassen sich adaptieren. Weitere T-Objektive, ein 11-23mm Weitwinkelzoom und ein 55-135mm Telezoom sind zur Photokina 2014 geplant. (Benjamin Kirchheim)
Die neue spiegellose Systemkamera Leica T (Typ 701) besitzt einen 16,5 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor. [Foto: Leica]
Die Leica T (Typ 701) ist sehr schlicht und minimalistisch gehalten, sie erinnert ein wenig an eine Sony NEX. Zum Start gibt es neben dem 18-56mm Standardzoom (28-85 mm KB) auch eine F2 lichtstarke 23mm Festbrennweite (35 mm KB). [Foto: Leica]
Die Leica T ist in Silber oder, wie hier gezeigt, in Schwarz erhältlich. [Foto: Leica]
Die schwarze Variante hat einen silbernen Kontrastring am Objektivbajonett. [Foto: Leica]
Das minimalistische Design greift auch bei den Bedienelementen. [Foto: Leica]
Die Silikon-Trageriemen werden nahezu unsichtbar in das Kameragehäuse eingerastet. Zum montieren und demontieren benötigt man ein kleines, mitgeliefertes Stiftwerkzeug. In verriegeltem Zustand hält die Mechanik bombenfest. [Foto: Leica]
Das Aluminiumgehäuse der Leica T (Typ 701) wird aus einem Block gefräst. [Foto: Leica]
Für das Design der Kamera hat sich Leica wieder einen Partner aus dem Automobilbau mit ins Boot geholt, in diesem Fall Audi Design. Klare Linien und glatte Oberflächen kennzeichnen das schlichte Design der Leica T (Typ 701). Das solide Gehäuse der Kamera "Made in Germany" wird aus nur einem Block Aluminium gefertigt. Das merkt man auch dem ordentlichen Gewicht von fast 400 Gramm ohne Objektiv an, mit 134 x 69 x 33 Millimeter ist die Kamera breit, aber flach. Mit der Auflösung von knapp über 16 Megapixeln auf einem APS-C großen CMOS-Sensor will Leica die ideale Lösung für die kompakte Kameraklasse gefunden haben.
Neue Wege geht Leica bei der Bedienung. Das puristische Design bezieht sich nämlich auch auf eine Reduzierung der Bedienknöpfe. Lediglich zwei Einstellräder, nebeneinander angeordnet wie bei der Sony NEX-7 besitzt die T neben dem Auslöser sowie der Videoaufnahmetaste. Die Bedienung erfolgt im Wesentlichen über den 3,7 Zoll (ca. 9,4 Zentimeter) großen Touchscreen, der mit 1,3 Millionen Bildpunkten (854 x 480 Pixel) sehr fein auflöst. Darüber hinaus lässt sich bei der Leica T ein eigenes Menü mit den bevorzugten Befehlen belegen, das so genannte "MyCamera-Menü".
Eine weitere Premiere in einer Systemkamera von Leica feiert das eingebaute WLAN. Darüber lassen sich Fotos und Videos auf Smartphones, Tablets und Computer übertragen, eine spezielle App erlaubt die Fernsteuerung der Aufnahmeparameter der Kamera, auch ein Livebild wird übertragen. Die eingebaute Videofunktion speichert im MP4-Format bei 30 Bildern pro Sekunde eine maximale Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD). Die Leica T verfügt über einen 16 GByte großen internen Speicher, der sich mittels SD/SDHC/SDXC-Speicherkarte erweitern lässt.
Das Leica Vario-Elmar-T 1:3,5-5,6/18-56 mm ASPH. ist das Standardobjektiv der T. [Foto: Leica]
Als zweites Objektiv kommt das Leica Summicron-T 1:2/23 mm ASPH. zusammen mit der T auf den Markt. [Foto: Leica]
Zur Photokina 2014 folgt das Leica Super-Vario-Elmar-T 1:3,5-4,5/11-23 mm ASPH. als Weitwinkelzoom. [Foto: Leica]
Das Teleobjektiv Leica Vario-Elmar-T 1:3,5-4,5/55-135 mm ASPH. soll ebenfalls auf der Photokina 2014 vorgestellt werden. [Foto: Leica]
Zwar besitzt die T keinen Sucher, dieser lässt sich aber über den Blitzschuh nachrüsten. Praktischerweise verfügt der schwenkbare elektronische Aufstecksucher auch über ein eingebautes GPS, so dass damit Geotagging der Fotos möglich ist. Ebenfalls neu ist ein Aufsteckblitz mit Schwenkreflektor. Er besitzt eine Leitzahl von 26 und eine praktische Videoleuchte. Ebenfalls als Zubehör verfügbar ist ein T-Adapter, der eine Abtastung für 6-bit-codierte M-Objektive besitzt. Wer seine M-Objektive noch nicht bei Leica hat codieren lassen, sollte dies also nachholen, damit Funktionen wie die Belichtungsmessung, die Zeitautomatik sowie die manuelle Steuerung in vollem Umfang unterstützt werden. Weiteres passendes Zubehör zur Leica T gibt es in Form eines anclipbaren Trageriemens, einer Trageschlaufe, einer Ledertasche, einem erweiterbaren Kratzschutz für das Gehäuse (T-Snap und T-Flap) sowie einem Lederholster und einem Lederprotektor. Das Zubehör ist in den Farben Gelb, Orange, Schwarz und Weiß erhältlich, so dass der Käufer die Kamera farblich gestalten kann.
Das Leica T System startet mit dem Standardzoom Leica Vario-Elmar-T 1:3,5-5,6/18-56 mm ASPH. sowie der Reportage-Festbrennweite Leica Summicron-T 1:2/23 mm ASPH. Das Standardzoom deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 28 bis 85 Millimeter ab, während der Bildwinkel der Festbrennweite dem eines Kleinbildobjektivs mit 35 Millimeter entspricht. Die Objektive sollen Leica-typisch eine hohe Abbildungsleistung besitzen. Zur Photokina 2014 plant Leica die Vorstellung des Weitwinkelzooms Super-Vario-Elmar-T 1:3,5-4,5/11-23 mm ASPH. (17-35 mm KB) sowie des Vario-Elmar-T 1:3,5-4,5/55-135 mm ASPH. (etwa 85-200 mm KB).
Ab 26. Mai 2014 soll die Leica T (Typ 701) zu einem Preis von 1.500 EUR im Fotofachhandel erhältlich sein. Das Leica Vario-Elmar-T 1:3,5-5,6/18-56 mm ASPH kommt auf 1.450 EUR und das Summicron-T 1:2/23 mm ASPH. auf 1.600 EUR. Auch das Zubehör soll ab Markteinführung der Kamera verfügbar sein. Zum Lieferumfang der Leica T gehört übrigens wie gewohnt die aktuelle Version von Adobe Photoshop Lightroom für Windows und Mac OS, um beispielsweise die Raw-Dateien der T (DNG-Format) am Computer entwickeln zu können.