Einigkeit macht stark
Neuer Industriestandard für Digitalfoto-Bilderdienste
2002-06-21 Die International Imaging Industry Association (I3A), der führende Firmen aus der Digital Imaging-Branche angehören, will mit dem Common Picture eXchange Environment (CPXe) die Welt der Digitalfoto-Bilderdienste vereinen.
Das Common Picture eXchange Environment (CPXe) ist auf Initiative der
internationalen Vereinigung der Imaging-Firmen entstanden, um einen
übergreifenden Standard in der digitalen Bild-Dienstleistungbranche zu
schaffen. Diese Initiative stützt auf sich drei Pfeiler: Die Schaffung eines
Netzwerkes, eines globalen Verzeichnisses aller Anbieter und die Erarbeitung von
Industriestandards für Anwendungen und Dienste. Das alles mit dem Ziel,
Anbieter und Anwender näher zu bringen. Durch die Verwendung bestehender und
offener Standards für Internet-Dienste soll CPXe das Rad nicht neu erfinden
müssen und einfach und schnell umzusetzen sein. Die verwendeten Standards sind
unter anderem XML (Extensible Markup Language), SOAP (Simple Object Access
Protocol), WSDL (Web Services Definition Language) und UDDI (Universal
Description, Discovery, Integration).
Für den Otto-Normalverbraucher bedeutet das konkret, dass in Zukunft alles
einheitlicher wird. Unabhängig davon, welche Kamera und welche Dienste er
benutzt, kann er von überall aus Fotoabzüge bestellen und sich diese – wie
gewohnt – nach Hause liefern lassen oder die Abzüge beim Fotohändler
abholen. Egal ob er das von Zuhause, unterwegs (z. B. von einem
Mobiltelefon aus) oder von einem Bildbestellungsterminal macht. Von einer
standardisierten Benutzeroberfläche aus erhält der Verbraucher Zugriff auf das
Netzwerk und entscheidet dort, was mit seinen digitalen Fotos geschehen soll. So
kann er die Bilder an einen Fotobelichtungsdienst schicken und/oder sie zuvor
bei einem Anbieter von virtuellen Fotoalben ablegen bzw. Bilder aus dem
Online-Fotoalbum zur Ausbelichtung geben. Ein Szenario sieht zum Beispiel vor,
dass der Kunde von einem beliebigen Bildbestellungsterminal aus auf sein
Online-Fotoalbum zurückgreift und vom gleichen Terminal aus einen oder mehrere
Foto-Abzüge in Bestellung gibt. Dank Zugriffsmöglichkeit auf ein riesiges
Online-Verzeichnis aller Anbieter (vergleichbar mit den gelben Seiten) kann der
Kunde wählen, mit welchem Dienstleister er zusammenarbeiten möchte. So lassen
sich die Anbieter nach Postleitzahlen sortieren, um z. B. seine Fotoabzüge beim
nächstgelegenen Händler abzuholen.
Auch wenn das CPXe-Netzwerk als uneigennützige und freie Vereinigung
aufgebaut ist, bedeutet das noch lange nicht, dass die Initiative der I3A
ausschließlich uneigennützig ist. Die Schaffung des CPXe-Standards geht
nämlich aus der Feststellung der I3A hervor, dass – trotz explosionsartiger
Verbreitung von Digitalkameras – nur etwa zehn Prozent aller
Digitalkamera-Prints über Dienstleister abgewickelt werden. Klar, dass die
Fotofinishing-Industrie das nicht so auf sich sitzen lassen will und gerne ein
Stück vom (riesigen) Kuchen abhaben will. Zu den "Geburtshelfern" von
CPXe gehören unter anderem Firmen wie Agfa, Canon, Digimarc, Kodak, Fujifilm,
Hewlett-Packard und Olympus. Der CPXe-Standard soll den beteiligten Firmen auch
helfen, unnötige Parallelentwicklungen zu vermeiden und dadurch Kosten zu
sparen. Um Bestandteil des CPXe-Netzwerkes zu werden, brauchen interessierte
Firmen lediglich einer nicht gewinnorientierten Vereinigung beizutreten, dessen
Aufgabe es ist, das Netzwerk zu betreiben und zu unterhalten. Teilnehmende
Firmen bezahlen einen geringfügigen Jahresbeitrag, damit ihre Dienste im
CPXe-Netzwerk aufgelistet werden. Ausführliche Infos für potentielle Partner,
aber auch für den Endkunden gibt es auf der I3A-Homepage.