Kleiner und schärfer: JPEG 2000
Neuer Standard für die Bildbearbeitung
2001-07-24 Seit vier Jahren arbeitet die über hundertköpfige JPEG 2000-Gruppe an einer neuen Version des Grafikstandards, jetzt liegen erste Ergebnisse und Anwendungsbeispiele vor: Bessere Bilder bei höherem Kompressionsfaktor werden dem neuen, robusten Verfahren zum schnellen Durchbruch verhelfen, urteilt das IT-Profimagazin iX in seiner Ausgabe 8/2001. (Public Relations)
Um der immer größer werdenden Bilderflut Herr zu werden, sind effiziente
Kompressionsverfahren zur Speicherung und Übertragung von Grafiken und Bildern
gefragt. Die Überarbeitung des JPEG-Standards verspricht bei höheren
Kompressionsfaktoren eine bessere Bildqualität. Dies ist besonders interessant
für Bilddatenbanken sowie für die professionelle Bildbearbeitung im
wissenschaftlichen und medizinischen Bereich.
Die Industrie will den neuen Standard relativ schnell anwenden und im Laufe
des nächsten Jahres erste Produkte wie digitale Kameras herausbringen. Die
Vorzüge haben jedoch ihren Preis. JPEG 2000 ist etwa zwei- bis dreimal
rechenintensiver als der Vorgänger, was sich auf den Stromverbrauch und die
Reaktionszeit digitaler Kameras und anderer mobiler Geräte nachteilig auswirkt.
iX-Redakteurin Kersten Auel: "JPEG 2000 empfiehlt sich vor allem bei hohen
Kompressionsfaktoren. Ansonsten genügt das bisherige JPEG-Verfahren."
JPEG 2000 basiert auf dem Wavelet-Verfahren. Wavelets wirken wie ein
Tiefpass/Hochpass-Filter und zerlegen den Bildinhalt in zwei Frequenzbereiche.
Jeder Filterdurchlauf erzeugt ein geglättetes Bild mit den niedrigen
Frequenzanteilen sowie ein komplementäres mit den hohen Frequenzen. Beide
Teilbilder, beziehungsweise die erzeugten Wavelet-Koeffizienten, enthalten genau
die halbe Informationsmenge und ergeben zusammengesetzt wieder ein Bild der
Ausgangsgröße. Es gehen also weder Informationen verloren noch entstehen
redundante Daten. Kersten Auel: "Im professionellen Bereich wird sich JPEG 2000 schnell als neuer Standard durchsetzen."