12 Bilder pro Sekunde mit 42 Megapixeln
Neues SLT-Flaggschiff Sony Alpha 99 II enthüllt
2016-09-19 Lange mussten Fans der SLT-Technologie von Sony auf ein Nachfolgemodell der Alpha 99 warten. Nun ist es mit der Sony Alpha 99 II soweit. Wie zu erwarten kommt der rückwärtig belichtete Vollformat-CMOS-Sensor mit 42 Megapixeln Auflösung zum Einsatz, der auch 4K-Videos liefert. Zudem bekommt die Alpha 99 II den Autofokus der Alpha 77 II verpasst, ein etwas ungewöhnlicher Innovationsweg von unten nach oben. Beeindruckend sind die zwölf Serienbilder pro Sekunde bei voller Auflösung inklusive AF- und AE-Nachführung, die dank der SLT-Technologie und eines neu entwickelten Verschlusses überhaupt erst ermöglicht wird. (Benjamin Kirchheim)
Die Sony Alpha 99 II besitzt einen 79- sowie einen 399-Punkt-Autofokus und kann dank SLT-Technologie bei 12 Serienbildern pro Sekunde den Autofokus nachführen. [Foto: Sony]
In der neuen Sony Alpha 99 II kommt der aus der Alpha 7R II bekannte rückwärtig belichtete Vollformat-CMOS-Sensor mit 42,4 Megapixeln Auflösung und Kupferleitungen zum Einsatz. [Foto: Sony]
Der rückwärtige Bildschirm der Sony Alpha 99 II lässt sich flexibel bewegen. Der 0,78-fach vergrößernde Sucher bringt es auf 2,36 Millionen Bildpunkte Auflösung. [Foto: Sony]
Auf der Oberseite besitzt die Sony Alpha 99 II ein klassisches Informationsdisplay. [Foto: Sony]
In der Alpha 99 II vereint Sony die besten Technologien aus der SLT-A77 II und der Alpha-7-II-Familie und setzt sogar noch einen oben drauf. Den CMOS-Bildsensor mit 42 Megapixeln im Vollformat kennt man bereits aus der Alpha 7R II. Er nutzt nicht nur die rückwärtig belichtete Technologie für eine bessere Lichtausbeute, sondern auch Kupferleitungen statt herkömmlichen Aluminiumleitungen, was erst die hohe Geschwindigkeit ermöglicht. Zur Bildstabilisierung auf fünf Achsen ist dieser Sensor beweglich gelagert, sodass jedes angesetzte Objektiv von bis zu 4,5 Blendenstufen längeren Belichtungszeiten als ohne Bildstabilisator profitiert. Der Stabilisator ist übrigens auch während Videoaufnahmen voll funktionsfähig. Diese erfolgen maximal in 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde, eine Premiere in den A-Mount-Kameras.
Dank der SLT-Technologie mit ihrem teildurchlässigen Spiegel wird der Strahlengang geteilt. Ein Großteil des Lichts fällt durch den feststehenden, teildurchlässigen Spiegel auf den Bildsensor, Ein kleiner Teil des Lichts wird jedoch auf das Phasen-Autofokus-modul umgelenkt, das mit 79 Autofokuspunkten arbeitet und bei bis zu -4 EV arbeiten kann. Hinzu kommen 399 auf dem Bildsensor integrierte Phasen-AF-Punkte, die einen deutlich größeren Bildbereich abdecken, und natürlich der Kontrast-AF- Dank der SLT-technologie steht auch während Serienaufnahmen der schnelle Phasen-Autofokus zur Verfügung, der dadurch das Motiv verfolgen und stets im Fokus halten kann. Trotz der 42,4 Megapixel hohen Auflösung sind zwölf Serienbilder pro Sekunde möglich. Extra dafür hat Sony einen neuen mechanischen Verschluss entwickelt, der zudem mit 300.000 Auslösungen äußerst langlebig ist. Die kürzeste Verschlusszeit liegt bei 1/8.000 Sekunde, die Blitzsynchronisationszeit bei 1/250 Sekunde. Die hohe Serienbildrate hält die Kamera im Übrigen für 54 Raw-Aufnahmen durch.
Das robuste Gehäuse ist aus einer Magnesiumlegierung gefertigt und gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Zudem konnte Sony das Gehäuse der Alpha 99 II auf die Abmessungen der Alpha 77 II schrumpfen, was die Portabilität erhöht. Der Griff soll dennoch sehr ergonomisch sein. Der rückwärtige Bildschirm besitzt sehr flexible Gelenke und lässt sich somit aus allen erdenklichen Perspektiven verwenden. Das 7,5 Zentimeter große Display löst 1,23 Millionen Bildpunkte auf, es handelt sich jedoch nicht um einen Touchscreen. Auf Wunsch kann der Bildschirm zum Schutz verkehrt herum an die Kamera geklappt werden. Der elektronische Sucher löst 2,36 Millionen Bildpunkte auf und bietet eine 0,78-fache Vergrößerung. Zusätzlich verfügt die Alpha 99 II über ein Infodisplay auf der Kameraoberseite.
Das Gehäuse der Sony Alpha 99 II besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt. [Foto: Sony]
Die Sony Alpha 99 II verfügt über zahlreiche Schnittstellen, etwa einen Mikrofoneingang, einen Kopfhörerausgang, USB oder 4K-HDMI. Drahtlos kann dank NFC, WLAN und Bluetooth kommuniziert werden. [Foto: Sony]
Das im Vergleich zum Vorgängermodell kompaktere Gehäuse der Sony Alpha 99 II besitzt einen ergonomischen Handgriff. Das seitlich angebrachte Kartenfach nimmt zwei Karten des Typs SD oder MemoryStick auf. [Foto: Sony]
Im Speicherkartenschacht finden zwei Speicherkarten jeweils des Typs SD oder MemoryStick Platz. Der Anwender kann auf Wunsch beispielsweise Raw- und JPEG-Aufnahmen getrennt voneinander speichern. Das neu entwickelte Benutzerinterface soll ein stark verbessertes, übersichtlicheres Menü bieten. Dem neuen Front-Multikontroller können zudem verschiedene Funktionen zugewiesen werden, beispielsweise um die Blende oder ISO-Empfindlichkeit zu kontrollieren. Auch die PC-Fernsteuerung (Tethered Shooting) will Sony verbessert haben.
Zu den zahlreichen Anschlüssen zählen etwa der Mikrofoneingang, ein Kopfhöherausgang, eine 4K-HDMI-Schnittstelle, der Blitz-Synchronanschluss, der DC-Stromeingang und natürlich USB. Auch ein Hochformatgriff kann angeschlossen werden. Zudem ist die Alpha 99 II mit NFC, WLAN und Bluetooth 4.2 LE zur drahtlosen Kommunikation ausgestattet und kann via App fernbedient werden oder die Bilder auf ein Smartphone oder Tablet übertragen. Mit PlayMemories Apps, die teils kostenlos, teils kostenpflichtig erhältlich sind, lässt sich zudem die Kamerafunktionalität erweitern. Im November 2016 soll die Sony Alpha 99 II zu einem Preis von 3.600 Euro auf den Markt kommen.