Virtuelle Bildsensoren
Neues Softwaretool soll CMOS- und CCD-Bildsensoren simulieren
2010-01-17 Zwei Experten auf dem Gebiet des Digital Imaging tun sich zusammen und entwickeln gemeinsam ein Softwaretool, welches die Eigenschaften und das Verhalten von Bildsensoren simulieren soll. Der eine ist hierzulande bestens branchenbekannt: Dietmar Wüller, Gründer und Inhaber der Frechener Firma Image Engineering; der andere genießt weltweiten Ruf als Gründer und Inhaber des im belgischen Bree ansässigen Schulungs- und Beratungscenters auf dem Gebiet von Halbleiter-Systemen für das Digital Imaging ("Solid-State Imaging") namens Harvest Imaging: der Professor und Dr.-Ing. Albert J. P. Theuwissen. Die neue Software soll Herstellern von Kameras und Systemintegratoren helfen, für unterschiedliche Anwendungen und Einsätze die jeweils bestgeeigneten Bildsensoren zu finden. (Jan-Gert Hagemeyer)
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Dietmar Wüller, CEO und CTO des unabhängigen Testlabors für Bildaufnahmesysteme Image Engineering im nordrhein-westfälischen Städtchen Frechen, zu dem Plan: "Dieses Tool wird ein Meilenstein für alle Hersteller von Kameras und anderen Aufnahmesystemen sein, denn sie können die gewünschten und benötigten Bildsensoren und ihre jeweiligen Spezifikationen simulieren. Es spart den Produzenten viel Zeit und Geld, erhöht die Produktivität und Produktqualität.“
Wie er die internationale Fachwelt in einer Presse-Erklärung vom 8. Januar 2010 wissen lässt, gehen die charakteristischen Sensordaten wie Bildgeometrie, Quantenausbeute, Dunkelstrom, Temperatur und andere in die Simulation durch die neue Software mit ein. Es werde ein virtueller Sensor mit den genannten Charakteristika erstellt, der mit ebenfalls virtuellen Photonen belichtet wird. Auf diese Weise wird eine tatsächliche Aufnahme mit diesem Sensor perfekt simuliert. Dieses Bild soll dann aussagestarke visuelle Informationen über die einzelnen Parameter sowie über die finale Bildqualität des Sensors liefern. Das neue Verfahren wird einen wesentlichen Fortschritt in der Anpassung von Bildsensoren an die jeweiligen Einsatzgebiete in Produkten bedeuten. Bisher nämlich muss diese Anpassung durch Versuche erfahrener Systemintegratoren bewerkstelligt werden. "Das neue Softwaretool hingegen wird die Eigenschaften der Bildsensoren perfekt simulieren, ohne dass tatsächliche Bildsensoren vorhanden sein müssen,“ fasst Albert Theuwissen, CEO des belgischen Kooperationspartners Harvest Imaging, einen weiteren wesentlichen Vorteil zusammen. Sein (nach dem legendären Neil-Young-Rocksong "Harvest" benanntes) Unternehmen befasst sich seit 2007 international mit der Beratung von Ingenieuren der Fotobranche, etwa bei der Spezifizierung von Kameras und Sensoren, und der Vermittlung von technischem Know-how im Bereich der digitalen Fotografie.
Image Engineering andererseits ist seit 1997 weltweit als herstellerunabhängiges Testlabor für Bildaufnahmesysteme wie Digital- und Videokameras tätig. Es testet Digitalkameras für Fotomagazine und Kamerahersteller nach DIN- und ISO-Standards, ebenso Mobiltelefone, Camcorder, Fernsehkameras, Scanner und weitere Produktgruppen. Außerdem ist Image Engineering marktführender Hersteller von Testequipment für digitale Bildprodukte und hat bisher mehr als 260 verschiedene Testcharts für die Anwendung im Foto-, Video- und Broadcastbereich entwickelt. Daneben beteiligt sich Image Engineering bei einer Vielzahl von Standardisierungsverfahren, unter anderem ISO TC42 (Photography), SMPTE (Society of Motion Picture and Television Engineers), CPIQ (Cell Phone Image Quality) und EMVA (European Machine Vision Association).
Beide Unternehmen sind daher zuversichtlich, dass ihre Sensor-Simulation dazu beitragen wird, verbindliche technische Spezifikationen für Bildsensoren zu entwickeln und diese zu standardisieren. Das neue, noch namenlose Softwaretool zur Simulation von Bildsensoren soll im Laufe des Jahres 2010 verfügbar und durch Image Engineering und dessen weltweite Vertriebspartner exklusiv vermarktet werden.