Schneller Start für die produktive Bildbearbeitung

Neurapix "Kickstart" erlernt individuelle Presets mit nur 20 Bildern

2023-09-24 Das junge Unternehmen Neurapix aus Göttingen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Fotografen die Möglichkeit zu geben, ein Smart Preset des eigenen Bildbearbeitungsstils mit künstliche Intelligenz (KI) anzulernen. Bislang mussten dazu 500 selbst bearbeitete Fotos auf den Neurapix-Server hochgeladen werden, damit die leistungsstarke KI gewissenhaft zu Werke gehen kann. Das kostet allerdings Zeit und dieses Problem möchte Neurapix mit dem "Kickstart" abmildern.  (Harm-Diercks Gronewold, Jan-Markus Rupprecht)

Mit der Kickstart-Funktion werden nur noch 100 Raw-Dateien eines Shootings/Events in Lightroom ausgewählt und über die Kickstart-Funktion im Neurapix-Plugin analysiert. Dann sucht sich das Plugin 20 Referenzbilder heraus, die die gesamte Bandbreite von Motiven und Belichtungssituationen repräsentiert, z. B. Innen- und Außenaufnahmen und unterschiedliche Motive. Der Upload aller 100 Aufnahmen passiert währenddessen automatisch im Hintergrund, denn hochgeladen wird jeweils nur eine reduzierte Datenmenge und nicht etwas die ganzen Original-Rohdateien. Danach bearbeitet der Anwender die 20 vom Plugin ausgewählten Aufnahmen, bis diese seinen Vorstellungen entsprechen und klickt dann erneut auf "Kickstart". Das gibt dem Neurapix-Server die Anweisung loszulegen, um alle übrigen hochgeladenen Fotos in dem erlernten Smart Preset zu bearbeiten. Das Ergebnis soll, laut Neurapix nur wenige Minuten in Anspruch nehmen.

Darüber hinaus kann man sich entscheiden, ob das Kickstart Basis-Smart-Preset zu einem "vollwertigen" Smart-Preset aufgestockt werden soll. Dabei werden dann auch abschließende Korrekturen an den Bildern nach dem Kickstart-Vorgang in die Erstellung des Presets einbezogen. Neurapix richtet sich mit den Smart-Presets an semi- und professionell arbeitende Fotografen, die schnell stilistisch konstante Bildbearbeitungen benötigen.

Neurapix arbeitet übrigens aktuell ausschließlich mit Raw-Dateien, nicht mit JPEGs. Der Grund hierfür ist nach Angaben der Entwickler, dass zwar die Regler in Lightroom für den Anwender praktisch identisch aussehen, im Hintergrund bei JPEG-Dateien aber etwas ganz anderes machen als bei Raw-Dateien, weil JPEGs sehr viel weniger Entwicklungsspielraum bieten. Neurapix konzentriert sich bislang ganz auf Raw-Dateien, weil die typische Zielgruppe dieser Software überwiegend mit Raw-Dateien arbeitet.

Neurapix bietet drei verschiedene Bezahlmodelle an, die Pay per Use sowie eine Jahres- und Monatsflatrate und verschiedene Zusatzfeatures umfassen. Während die Monats- und Jahresflat zu einer unbegrenzten Anzahl an Bearbeitungen einlädt und mit etwa 95 beziehungsweise mit etwa 60 Euro pro Monat zu Buche schlägt, kostet das "Pay per Use"-Modell etwa 2,4 Cent pro bearbeitetem Bild. Soll das Bild noch begradigt werden, so werden etwa 3,6 Cent pro Bearbeitung fällig.

Das Team von Neurapix ist heute noch auf der Photopia in Halle 1 auf ihrem Stand 232 anzutreffen und demonstriert ihr Photoshop-Plugin und beantwortet Fragen.

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