Acht auf einen Streich
Nikon P7100, AW100, S4150, S6150, S6200, S8200, S100 und S1200pj
2011-08-24 Nikon stellt eine Woche vor Beginn der IFA in Berlin acht neue kompakte Coolpix-Kameras vom Einsteigergerät S4150 bis hin zur Highend-Kompakten P7100 vor. Mit der AW100 ist erstmals eine wasserdichte Digitalkamera von Nikon dabei – eine Marktnische, die der japanische Hersteller bisher nicht bediente. Eine der drei Farbvarianten der AW100 trägt ein Gehäusekleid in Flecktarn-Farben, auch als Camouflage bekannt; genau das Richtige für Jäger und Angler. (Benjamin Kirchheim)
Bei den beiden Modellen Coolpix S4150 und S6150 handelt es sich um alte Bekannte: Im Prinzip sind es die S4100 und S6100, die vor einem halben Jahr angekündigt und nach dem Erdbeben und Tsunami in Japan vor etwa drei Monaten wieder abgekündigt wurden (siehe weiterführende Links). Gegenüber den Vorgängermodellen verwenden die S4150 und S6150 lediglich andere Bildschirme, sonst sind die technischen Daten gleich geblieben. Bei der S4150 handelt es sich um eine Variante der beliebten S3100, einem Bestseller von Nikon, wobei die S4150 aber einen Touchscreen besitzt. Sie zoomt optisch fünffach von umgerechnet 28 bis 140 Millimeter und der CCD-Bildsensor löst 14 Megapixel auf. Mit einer Gehäusedicke von knapp unter zwei Zentimetern und lediglich 128 Gramm betriebsbereitem Gewicht eignet sie sich als ständiger Begleiter für den Fotoeinsteiger. Videos können in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) aufgenommen werden. Die S4150 stellt sich dank vieler Automatiken weitgehend von alleine auf das Fotomotiv ein. Bequem bedienen lässt sie sich über den rückwärtigen Touchscreen, der 7,5 Zentimeter (drei Zoll) in der Diagonale misst und 460.000 Bildpunkte auflöst. Durch einfaches Antippen lässt sich auf ein Motivdetail scharf stellen, Filtereffekte wie selektive Farbe oder Schwarzweiß sind ebenfalls intuitiv einstellbar. Bereits Anfang September 2011 soll die Coolpix S4150 in den Farben Schwarz, Silber, Bronze, Violett und Rot für knapp 150 EUR erhältlich sein.
Die S6150 besitzt ebenfalls einen Touchscreen, kann die S4150 aber beim optischen Zoom und bei der Auflösung übertrumpfen: Ihr Siebenfachzoom reicht von umgerechnet 28 bis 198 Millimeter Brennweite und verfügt über einen optischen Bildstabilisator. Der 1/2,3 Zoll kleine CCD-Bildsensor löst 16 Megapixel auf. Der Touchscreen ist wie bei der S4150 7,5 Zentimeter groß und löst 460.000 Bildpunkte auf. Filmaufnahmen in HD-Auflösung können über eine eigene Taste jederzeit gestartet werden. Die kamerainterne Bildbearbeitung umfasst unter anderem Funktionen wie "Schnelle Bearbeitung", "Weichzeichnung" und "Active D-Lighting", letztere hellt dunkle Bildbereich auf, um mehr Details sichtbar zu machen. Die S6150 soll ebenfalls Anfang September 2011 in fünf Farben erhältlich sein: Violett, Schwarz, Rot, Pink und Silber. Ihr Preis soll bei rund 170 EUR liegen.
Mit der S6200 bekommt die S6150 eine größere Schwester an die Seite gestellt, die über ein optisches Zenhfachzoom von umgerechnet 25 bis 250 Millimeter Brennweite verfügt. Ihr CCD-Bildsensor löst 16 Megapixel auf. Der optische Bildstabilisator soll Verwackelungen minimieren, die Bewegungserkennung hilft, bei bewegten Motiven die Belichtungszeit automatisch zu verkürzen, damit das Motiv nicht verwischt. Einige Spezialeffekte wie "nostalgisches Sepia" oder "Weichzeichnung" stehen bereits während der Aufnahme zur Verfügung, Effekte wie "Stern", "Fisheye" oder "Miniatur" lassen sich im Wiedergabemodus auf bereits aufgenommene Foto anwenden. Videos nimmt die S6200 in HD-Auflösung mit Stereoton auf. Der LCD-Bildschirm misst 6,9 Zentimeter (2,7 Zoll) in der Diagonmalen und löst 230.000 Bildpunkte auf. Ab Mitte September 2011 soll die Coolpix S6200 in den sechs Farben Weiß, Rot, Schwarz, Blau, Silber und Pink zu einem Preis von knapp 200 EUR erhältlich sein.
Mit der Coolpix S8200 richtet sich Nikon schon an etwas anspruchsvollere Hobbyfotografen. Das optische 14-fach-Zoom reicht von umgerechnet 25 bis 350 Millimeter Brennweite, der 16-Megapixel-Sensor ist in rückwärtig belichteter CMOS-Technologie aufgebaut, wodurch der Chip lichtempfindlicher sein soll als ein CCD. Außerdem ist er schneller, liefert bei Filmaufnahmen eine FullHD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel. Der Ton wird selbstverständlich in Stereo aufgenommen. Nikon hebt darüber hinaus die schnellen Reaktionszeiten hervor: Kurze Einschaltzeit, schneller Autofokus und eine hohe Aufnahmegeschwindigkeit sollen die S8200 auszeichnen. Selbstverständlich verfügt sie über eine Motivautomatik, Gesichtserkennung, Bewegungserkennung, einen optischen Bildstabilisator, Filtereffekte etc. Auch der Bildschirm weiß mit einer Diagonalen von 7,5 Zentimeter (drei Zoll) und einer VGA-Auflösung von 921.000 Bildpunkten zu überzeugen. In den vier Farben Weiß, Rot, Schwarz und Silber soll die S8200 ab Mitte September 2011 zu einem Preis von 300 EUR erhältlich sein.
Ganz anderen Ansprüchen soll die Coolpix AW100 gerecht werden: Ihr "All Weather" (AW) Gehäuse trotzt den Naturgewalten wie Wasser, Sand, Staub und Frost. Temperaturen bis -10 °C machen der Kamera genauso wenig aus wie ein Tauchgang auf maximal zehn Meter Tiefe. Auch ein Sturz aus bis zu 1,5 Meter Höhe steckt die AW100 schadlos weg. Das integrierte GPS sorgt für die Verortung der Fotos, auch Tracks können aufgezeichnet werden und eine Weltkarte ist ebenfalls, mit Ausnahme weniger Gebiete, integriert. Dem GPS zur Seite steht ein elektronischer Kompass. Auch fotografisch weiß die AW100 mit moderner Technik zu überzeugen: Der rückwärtig belichtete CMOS-Sensor löst 16 Megapixel auf, das optische Fünffachzoom mit Bildstabilisator deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 28 bis 140 Millimeter ab. Darüber hinaus verfügt die Kamera auch über digitale Technologien zur Reduzierung von Verwackelungen. Videos lassen sich in FullHD-Auflösung mit Stereoton aufzeichnen und der rückwärtige Bildschirm löst bei einer Diagonalen von 7,5 Zentimeter (drei Zoll) 460.000 Bildpunkte auf. Die Easy-Panorama-Funktion nimmt bei einem Schwenk wahlweise ein 180°- oder 360°-Panorama auf. Für Unterwasseraufnahmen gibt es ein spezielles Aufnahmeprogramm, das den automatischen Weißabgleich anpasst. Auch eine Einhandbedienung mit Handschuhen ist möglich: Bei gedrückter Action-Control-Taste lässt sich die Kamera durch Vor- und Zurückschwenken bedienen. Ab Mitte September 2011 soll die Coolpix AW100 in den Farben Camouflage, Schwarz und Orange zu einem Preis von knapp 350 EUR erhältlich sein.
Die neue Nikon Coolpix P7100 richtet sich an den High-End-Kompaktkamerakäufer. Die am Vorgängermodell verübte Kritik hat Nikon sich zu Herzen genommen und die Kamera nur in einigen Details verbessert: So verfügt sie nun über einen Schwenkbildschirm, der sich nach oben und unten klappen lässt. Er misst 7,5 Zentimeter in der Diagonale und löst feine 921.000 Bildpunkte auf. Eine weitere Verbesserung ist ein drittes Bedienrad, das sich an der Kameravorderseite befindet. Es ergänzt das rückwärtige Daumenrad sowie das Rad an der Vier-Wege-Wippe. Geblieben ist der optische Sucher, womit sich die P7100 von den meisten Konkurrenzmodellen abhebt. Das optische 7,1-fach-Zoom reicht von umgerechnet 28 bis 200 Millimeter Brennweite und ist optisch bildstabilisiert. Der optische Aufbau verfügt über zwei ED-Glaselemente zur Reduzierung von chromatischen Aberrationen, der einschwenkbare Graufilter ermöglicht eine flexiblere Belichtungsgestaltung. Die P7100 zeichnet sich außerdem durch den Systemblitzschuh und die Möglichkeit einer vollständig manuellen Bedienung aus – wer möchte, kann aber auch die Motivautomatik mit Gesichtserkennung verwenden. Selbst Effekte wie "Cross-Entwicklung" oder etwa "selektive Farbe" gehören zum Ausstattungsumfang der P7100. Zur guten Bildqualität soll nicht nur das hochwertige Objektiv, sondern auch der mit 1/1,7" relativ große und mit 10 Megapixeln moderat auflösende Sensor beitragen. Die gegenüber beispielsweise einem 16-Megapixelsensor mit 1/2,3" recht großen Pixel sorgen für ein rauschfreieres Bild und einen höheren Dynamikumfang. Alternativ zu JPEG lassen sich die Bilder auch im RAW-Format speichern, um sie später am Computer besser bearbeiten zu können. Darüber hinaus hat Nikon vor allem die Reaktionszeiten der Kamera verbessert, die P7100 soll nun schnell sein: Einschaltzeit, Auslöseverzögerung und Fokussierdauer sollen sich gegenüber der P7000 deutlich verkürzt haben. HD-Videoaufzeichnung mit 24 Bildern pro Sekunde und Verwendbarkeit des optischen Zooms während der Aufnahme und eine HDMI-Schnittstelle mit CEC-Unterstützung runden die Funktionalität der Coolpix ab. Die P7100 soll ab Mitte September 2011 zu einem Preis von etwa 550 EUR in Schwarz erhältlich sein.
Wer es lieber etwas stylischer mag und nicht so gerne zu einem Brocken wie der P7100 greift, findet vielleicht an der Coolpix S100 Gefallen. Sie ist lediglich 18,1 Millimeter flach und verfügt über einen mechanischen Schieber an der Vorderseite, der Objektiv, Blitz und Stereomikrofon im ausgeschalteten Zustand schützt. Bedient wird die S100 über den 8,7 Zentimeter (3,5 Zoll) großen OLED-Bildschirm mit 820.000 Bildpunkten Auflösung, der die gesamte Kamerarückseite einnimmt. Dank Multitouch-Steuerung können, wie bei modernen Smartphones, mehrere Finger gleichzeitig zur Bedienung verwendet werden. Das optische Fünffachzoom verschwindet durch seine Periskopbauweise komplett im Gehäuse, verfügt aber dennoch über einen optischen Bildstabilisator. Von umgerechnet 28 bis 140 Millimeter Brennweite reicht der Zoombereich. Der rückwärtig Belichtete CMOS-Bildsensor mit 16 Megapixeln Auflösung ist besonders lichtempfindlich und zeichnet neben Foto auch FullHD-Videos auf. Neben dem optischen Bildstabilisator als Verwackelungsminimierung sorgt eine Bewegungserkennung dafür, dass schnelle Motive nicht verwischen. Aufnahmen von 180°- oder 360°-Panoramen stellen die S100 genauso wenig vor ein Problem wie 3D-Fotos, letztere können allerdings nur via HDMI auf einem 3D-Fernseher dreidimensional betrachtet werden, nicht auf dem OLED-Bildschirm der Kamera, der sich nur für zweidimentionale Darstellung eignet. Ab Anfang September 2011 soll die Coolpix S100 in den Farben Schwarz, Pink und Rot zu einem Preis von kanpp 270 EUR im Handel erhältlich sein.
Die achte und damit letzte Neuvorstellung von Nikon ist die S1200pj. Sie zeichnet sich vor allem durch den integrierten Projektor aus, mit dessen Hilfe sich Fotos in großem Format an der Wand betrachten lassen. Die Bilddiagonale beträgt dabei je nach Abstand 26 Zentimeter bis maximal 1,5 Meter. Der DLP-Projektor erreicht eine Helligkeit von lediglich 20 Lumen, den Präsentationsraum sollte man also entsprechend abdunkeln. Die Auflösung des Projektors beträgt 640 x 480 Pixel, entspricht also VGA. Neu ist die Möglichkeit, die Kamera an ein iPhone, iPad oder iPod anzuschließen, das passende Kabel liegt ihr bei. Damit kann man den Projektor auch direkt vom Apple-Gerät aus ansteuern und sich beispielsweise einen Film oder eine Diashow ansehen oder im Internet surfen. Der Anschluss eines PCs ist ebenfalls möglich. Bei voll geladenem Akku beträgt die Projektionsdauer allerdings lediglich eine Stunde. Eine Infrarotfernbedienung ist optional als Zubehör erhältlich.
Die Coolpix S1200pj taugt aber auch als Fotoapparat: Der CCD-Sensor löst 14 Megapixel auf und kann auch Videos in 720paufnehmen. Das optische Fünffachzoom reicht von umgerechnet 28 bis 140 Millimeter Brennweite und verfügt über einen Bildstabilisator. Der rückwärtige Bildschirm misst 7,5 Zentimeter (drei Zoll) in der Diagonalen und löst 460.000 Bildpunkte auf. Motivautomatik und diverse Effektmodi gehören ebenfalls zur Ausstattung. Für knapp 430 EUR soll die Coolpix S1200pj ab Mitte September 2011 in den Farben Schwarz und Pink erhältlich sein.
Alle achte Neuvorstellungen werden von einem Lithium-Ionen-Akku mit Strom versorgt und speichern ihre Bilder auf SD/SDHC/ und SDXC-Speicherkarten.