1er-System jetzt mit drei Kameralinien
Nikon bringt 1 J3 und 1 S1 auf den Markt
2013-01-08 Nikon erweitert das 1er-System auf drei Kameralinien. Die neue 1 J3 löst die 1 J2 ab und bringt neue Technologien der 1 V2 in die J-Serie. Die S-Serie bildet die neue Einsteigerlinie, wobei die 1 S1 weitgehend auf der 1 J2 basiert, jedoch ein kompakteres Gehäuse bietet. Auch die 1 J3 ist sichtbar geschrumpft. Sie zeichnet sich vor allem durch ihre hohe Geschwindigkeit bei Serienbilder sowie dem Autofokus aus. (Benjamin Kirchheim)
Die Nikon 1 J3 soll mit 101 x 60,5 x 28,8 Millimeter sogar das kleinste Gehäuse der Welt besitzen, jedenfalls unter den Systemkameras mit einer Sensorgröße ab 1", wie sie im 1-System zum Einsatz kommt. Das geschrumpfte Gehäuse bietet eine Aluminiumschale und auch die Farbpalette hat Nikon überarbeitet. Herzstück ist der 14,2 Megapixel auflösende CMOS-Sensor im CX-Format, wie Nikon die Ein-Zoll-Sensorgröße nennt, die 13,2 x 8,8 Millimeter misst. Der neue Sensor löst nicht nur höher auf als das Zehn-Megapixel-Modell, sondern erlaubt während Filmaufnahmen nun beispielsweise die gleichzeitige Aufnahme eines Fotos bei voller Ausnutzung des Sensorformats, der Bildausschnitt ist also nicht mehr auf 16:9 begrenzt wie noch bei der 1 J2. Die 1 J3 trumpft vor allem mit ihrer hohen Geschwindigkeit auf. Der Autofokus arbeitet wahlweise mit 73 auf dem Sensor integrierten Phasenmesssensoren oder mit 135 Kontrastmessfeldern, letztere kommen etwa bei wenig Licht zum Einsatz. Welche Messsensoren die 1 J3 verwendet, entscheidet allein die Automatik.
Überhaupt bietet die J3 zusammen mit der schnellen Serienbildrate viele automatische Funktionen, die den Fotografenalltag erleichtern sollen. Mit Autofokusnachführung wird eine Serienbildrate von 15 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung erreicht, ohne Autofokusnachführung sind es sogar 60 Bilder pro Sekunde. Die hohe Serienbildrate nutzt etwa der Smart Photo Selector. Die Kamera nimmt beim Drücken des Auslösers 20 Fotos auf, wählt daraus die besten (bis zu fünf Stück) aus. Im Modus Live-Zeitlupe werden 20 Fotos gepuffert und der Fotograf kann anschließend in Ruhe den besten Moment heraussuchen und genau dieses Foto speichern, die anderen werden verworfen. Filme nimmt die 1 J3 in Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln auf, bei der Bildwiederholrate hat man die Wahl zwischen 30p, 60i und 60p. Highspeed-Aufnahmen mit 400 Bildern pro Sekunde sind in einer Auflösung von 640 x 240 Pixel möglich, 1.200 Bilder pro Sekunde bei 320 x 120 Pixel. Sowohl bei Foto- als auch bei Filmaufnahmen kann der Anwender Blende und Belichtungszeit auf Wunsch vorgeben, es stehen also neben einer Programmautomatik auch eine Zeitautomatik, Blendenautomatik sowie eine manuelle Belichtungssteuerung zur Verfügung.
Anfang Februar 2013 soll die Nikon 1 J3 in den Farben Weiß, Schwarz, Silber, Rot und Beige erhältlich sein. Das Set mit dem 1 Nikkor VR 10-30 mm soll in allen fünf Farben, wobei auch das Objektiv die Gehäusefarbe besitzt, knapp 650 EUR kosten. Das Doppelset mit 10-30 und 1 Nikkor VR 30-110 mm soll es dagegen nur in Schwarz geben, der Preis liegt bei knapp 800 EUR. Neu ist das Unterwassergehäuse WP-N2, das zu beiden Kameras samt 10-30-Millimeter-Objektiv kompatibel ist. Ab Mitte Februar 2013 soll es für knapp 800 EUR erhältlich sein. Ebenfalls interessant: Der WLAN-Adapter WU-1b passt an die USB-Schnittstelle beider 1-Modelle und ermöglicht das drahtlose Übertragen von Fotos an mobile Geräte sowie die Steuerung der Kamera mit einer App.
Die Nikon 1 S1 unterscheidet sich nur unwesentlich von der 1 J3. Sie besitzt ein minimal größeres Gehäuse und den "alten" zehn Megapixel auflösenden Bildsensor der 1 J1. Das bedeutet, dass die 1 S1 beim Smart Photo Selector sowie der Live-Zeitlupe nur jeweils 15 statt 20 Bilder aufzeichnet und dass man während Filmaufnahmen nur acht Megapixel auflösende Fotos im 16:9-Format simultan aufnehmen kann. Die Farbpalette der 1 S1, die ein hochwertiges Kunststoffgehäuse besitzt, reicht von Weiß über Schwarz, Pink und Rot bis hin zu Khaki. Das Set mit dem 1 Nikkor 11-27,5 soll knapp 520 EUR kosten, wobei das Objektiv ebenfalls in Kamerafarbe gehalten ist. Ein Doppelzoomset mit dem 11-27,5 sowie dem 1 Nikkor VR 30-110 mm soll in Schwar und Weiß zu einem Preis von knapp 690 EUR angeboten werden. Die Marktverfügbarkeit gibt Nikon mit Anfang Februar 2013 an.