Neues APS-C-Flaggschiff von Nikon
Nikon bringt D7100 für ambitionierte DSLR-Fotografen
2013-02-21 Mit der D7100 stellt Nikon heute das neue Top-Modell unter den APS-C-Kameras vor. Ihr Herzstück ist ein Bildsensor mit 24,1 Megapixeln, bei dem Nikon erstmals in dieser Kameraklasse auf ein Tiefpassfilter verzichtet. Zudem profitiert die D7100 von einem AF-System mit 51 Messfeldern, das technologisch auf dem Autofokus des Spitzenmodells D4 basiert. Im Vergleich zur Vorgängerin hat Nikon ferner die Ausstattung erweitert, die Bedienung vereinfacht und das Gewicht etwas reduziert. Passend zur Kamera kündigt Nikon zudem den Batteriehandgriff MB-D15 an. Die D7100 wird voraussichtlich ab Mitte März erhältlich sein. (Martin Vieten)
Wachablösung im Hause Nikon: Mit der D7100 kommt der Nachfolger für die D7000 und D300S. Beide Kameras werden jedoch nicht sogleich durch das neue DX-Flaggschiff ersetzt, sondern allmählich abgelöst. Die D7100 kann mit einer Reihe an Innovationen auftrumpfen. Dazu zählt ihr Bildwandler im APS-C-Format (bei Nikon als „DX“ bezeichnet), der mit 24,1 Megapixel sehr hoch auflöst. Erstmals in dieser Kameraklasse verzichtet Nikon beim Bildwandler der D7100 auf einen Tiefpassfilter. Er dient bei herkömmlichen Bildsensoren dazu, Morié zu unterdrücken, reduziert dabei aber gleichzeitig auch die theoretisch mögliche Auflösung. Die D7100 verabschiedet sich nun von dieser bislang beabsichtigten Auflösungsreduzierung und soll so Aufnahmen mit besonderem Detailreichtum und perfekter Schärfe liefern. Wie Stefan Schmitt, Product Manager SLR-System bei Nikon Deutschland, versichert, seien dank der hohen Sensorauflösung der D7100 dennoch bei mehr als 99 Prozent der Aufnahmen keine unerwünschten Moiré-Effekte zu erwarten.
Äußerlich ähnelt die D7100 ihrer Vorgängerin D7000 sehr. Das Gehäuse ist gegen Staub und Schmutz abgedichtet und besteht vorwiegend aus einer leichten aber sehr robusten Magnesiumlegierung. Mit einer Masse von 675 Gramm erweist es sich dennoch als wahres Leichtgewicht und liegt hervorragend in der Hand – wie wir uns im Rahmen der Neuvorstellung überzeugen konnten. Verbessert hat Nikon das Display. Es ist auf eine Diagonale von 3,2 Zoll (acht Zentimeter) angewachsen und basiert auf einer RGBW-Matrix mit über 1,2 Millionen Bildpunkten. Wie bei den professionellen Kameras von Nikon üblich ist der Monitor fest angeschlagen, er lässt sich also weder klappen noch schwenken. Bei der Anzeige des Sucherbildes setzt Nikon auf eine aufwändige Pentaprisma-Konstruktion, das erfreulich helle Sucherbild deckt den Bildausschnitt zu 100 Prozent ab.
Völlig neu ist das Autofokus-Modul, das Nikon der D7100 mit auf den Weg gegeben hat. Es basiert weitgehend auf dem Modul des Top-Models D4. Wie dieses weist es 51 Messfelder auf, von denen 15 im Zentrum als Kreuzsensoren ausgeführt sind. Das mittlere Messfeld ist besonders empfindlich, es arbeitet bereits ab Blendenwert F8. Um unter Mischlicht einen Weißabgleich nach Maß zu ermöglichen, ist die D7100 mit einem neuen Spot-Messfeld ausgestattet – es erlaubt, gezielt eine Bildpartie anzusteuern, auf die der Weißabgleich ausgerichtet werden soll. Neben diesen sehr professionellen Funktionen, wartet die die D7100 auch mit Möglichkeiten auf, die eher aus Ein- und Aufsteiger-Kameras bekannt sind. Dazu zählen etwa diverse Effektmodi, die die Aufnahme verfremden. Ferner bietet die D7100 eine Reihe von Motivprogrammen sowie eine intelligente Vollautomatik, zudem hat sie eine HDR-Automatik an Bord. Sie lässt sich aber auch ganz klassisch als Programm-, Zeit- oder Blendenautomat betreiben.
Die maximale Serienbildrate der D7100 beträgt 7 Bilder/Sekunde (fps), wobei sie das Bild jedoch um den Faktor 1,3 beschneidet; den gesamten Bildausschnitt zeichnet sie mit 6 fps auf. Videos nimmt die D7100 im AVCHD-Format mit maximal 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf, wahlweise mit 50 Halbbildern je Sekunde (50i) oder 30 Vollbildern (30p). Nikon hat die Kamera reichhaltig mit Anschlussmöglichkeiten für externes Zubehör versehen, unter anderem für den Wireless-Transmitter WU-1a, der die Kamera an Smartphones anbindet. Passend zur D7100 hat Nikon zudem den Batteriehandgriff MB-D15 angekündigt, er ist ebenfalls aus einer Magnesiumlegierung gefertigt und abgedichtet. Die Nikon D7100 soll ab Mitte März für rund 1.180 EUR erhältlich sein, als Set wird sie zusammen mit dem Objektiv DX Nikkor 18-105 mm 1:3,5-5,6G ED VR für ca. 1.400 EUR angeboten. Preis und Verfügbarkeit für den Hochformatgriff stehen noch nicht fest.