Kompaktes und leichtes Teleobjektiv dank Beugungslinse

Nikon bringt das AF-S Nikkor 300 mm 1:4E PF ED VR

2015-01-06 Die Brennweite und die Lichtstärke des AF-S Nikkor 300 mm 1:4E PF ED VR sind nicht unbedingt die besten Verkaufsargumente für Nikons neues Festbrennweitenobjektiv für Vollformatkameras. Betrachtet man jedoch das Gewicht von lediglich 755 Gramm und die Abmessungen von 89 mal 147,5 Millimeter, sieht die Sachlage anders aus. Dank einer Beugungslinse nach dem Phasen-Fresnel-Prinzip, die im Objektivname am PF erkennbar ist, spart das AF-S Nikkor 300 mm 1:4E PF ED VR gegenüber einer vergleichbaren Nikon-Linse fast 700 Gramm an Gewicht ein und ist außerdem rund acht Zentimeter kürzer. Das Teleobjektiv eignet sich damit für Sport- und Naturfotografen und macht sich auf Reisen in der Tasche leicht.  (Daniela Schmid)

Die von Nikon entwickelte Beugungslinse nutzt die Lichtbeugung, um chromatische Aberrationen zu kompensieren. Zur Fertigung sind außerdem weniger Linsen erforderlich. Insgesamt kommt das AF-S Nikkor 300 mm 1:4E PF ED VR mit 16 Linsen in zehn Gruppen aus inklusive ED-Glas und einer asphärischen Linse, die unerwünschte Verzeichnungen korrigieren soll. Die Nanokristallvergütung der optischen Elemente minimiert Geisterbilder und Streulicht. Das Frontglas ist außerdem mit einer Fluorvergütung versehen, die das Glas stabiler macht und das Reinigen erleichtert.

Die Lichtstärke von F4 ist gut, es gibt aber Objektive, die lichtstärker sind. Um das zu kompensieren, hat Nikon dem AF-S Nikkor 300 mm 1:4E PF ED VR einen integrierten Bildstabilisator (VR = Vibration Reduction) spendiert. Dieser sorgt bei diffusen Lichtverhältnissen für scharfe Aufnahmen mit um bis zu 4,5 Blendenstufen längeren Belichtungszeiten. Außerdem gibt es einen speziellen VR-Modus Sport, der bei Mitziehern eine bessere Bildkontrolle durch ein stabiles Sucherbild ermöglicht. Bei Serienaufnahmen soll die Auslöseverzögerung so reduziert sein, dass sie der Bildrate bei ausgeschaltetem VR-Modus nahe kommt.

Das AF-S Nikkor 300 mm 1:4E PF ED VR verfügt über drei Fokusmodi: den rein manuellen Modus, Autofokus mit sofortiger manueller Korrekturmöglichkeit (M/A) und den Autofokus mit Priorität, bei dem auch manuell nachgeregelt werden kann, dafür aber der Fokusring deutlicher verdreht werden muss (A/M). Durch einen verbesserten elektronmagnetischen Irisblendenmechanismus konnte die Stabilität im Modus Belichtungsautomatik verbessert werden. Die Belichtung bei hohen Bildraten ist damit laut Nikon konsistenter und präziser. Zu den weiteren herausragenden Eigenschaften zählt Nikon außerdem ein sanftes, natürlich wirkendes Bokeh. Das AF-S Nikkor 300 mm 1:4E PF ED VR ist ab Ende Januar 2015 erhältlich. Für die optischen Neuerungen muss man allerdings einen recht hohen Preis bezahlen. Das Teleobjektiv kostet 2.050 Euro. Im Lieferumfang sind eine Gegenlichtblende HB-73 und der Objektivbeutel CL-M3 enthalten.

Den Nachteil von Lichthöfen um helle, punktuelle Lichtquellen, beispielsweise Scheinwerfer bei Nachtaufnahmen, die durch die Fresnel-Linse verursacht werden, will Nikon auf der Softwareseite mit einem Update des Raw-Konverters Capture NX zumindest mindern. Kameraintern können die Lichthöfe jedoch nicht reduziert werden, auch Fotografen mit einer alten Fujifilm-DSLR mit Nikon-Bajonett bleiben bei der Korrektur außen vor.

Hersteller Nikon
Modell AF-S 300 mm 4 E PF ED VR
Unverbindliche Preisempfehlung 2.049,00 €
Bajonettanschluss Nikon F
Brennweite 300,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F4
Kleinste Blendenöffnung F32
KB-Vollformat ja
Linsensystem 16 Linsen in 10 Gruppen
inkl. ED Linse(n)
Anzahl Blendenlamellen 9
Naheinstellgrenze 1.400 mm
Bildstabilisator vorhanden ja
Autofokus vorhanden ja
Filtergewinde 77 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 89 x 148 mm
Objektivgewicht 755 g

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