Paralleluniversum
Nikon bringt neue Coolpix-Modelle L1, L101, P1, P2, S3 und S4
2005-09-01 Pünktlich zum Auftakt der Internationalen Funkausstellung in Berlin (auch wenn die IFA ihre Pforten für das Publikum erst morgen öffnet, findet heute schon die zeremonielle Eröffnungsfeier statt) präsentiert die Firma Nikon jene Neuheiten, die sie auf ihrem Stand den Messebesuchern präsentieren will. Und obwohl die offizielle Vorstellung der Coolpix L1, Coolpix L101, Coolpix P1, Coolpix P2, Coolpix S3 und Coolpix S4 vier Tage auf die Ankündigung diverser Olympus-Neuheiten folgt, gibt es einige Parallelen zwischen der Nikon- und der Olympus-Produkteinführung. (Yvan Boeres)
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Wie schon in der Einleitung zu dieser Meldung angedeutet, dreht sich auch
bei Nikon alles um Kompaktdigitalkameras (Prosumer-Kameras ausgeschlossen,
wie leider schon fast üblich in der Branche). Schließlich ist die IFA ja
auch keine richtige Fachmesse, sondern eher eine Publikumsmesse, wo neue
digitale Spiegelreflexkameramodelle ein bisschen Fehl am Platz wären. Eine
weitere Gemeinsamkeit mit den Olympus-Neuvorstellungen besteht darin, dass
Nikon ebenfalls sein "Line-Up" neu gestaltet bzw. neue Namenskonventionen
einführt. Fortan teilt sich die Coolpix-Familie in drei Klassen auf: die
L-Serie, die P-Serie und die S-Serie.
Die unterste Preis-/Ausstattungskategorie soll die L-Serie (L steht für
"Life") repräsentieren. Die Coolpix-Modelle dieser Reihe wollen besonders
leicht und einfach zu bedienen sein. Die beiden ersten Vertreter der L-Serie
sind die Coolpix L1 und die – bis auf die Gehäusefarbe – baugleiche Coolpix L101.
Für knapp 300 EUR bekommt man eine gut ausgestattete Kamera. Dafür sprechen
u. a. die Auflösung von 6,2 Megapixeln, die 5-fach-Zoomoptik
(38-190 mm/F2,8-5,0 entspr. Kleinbild), der 2,5" große LC-Farbbildschirm,
der eingebaute 10-MByte-Speicher (über SD-Karten erweiterbar) und die
PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle. Auch funktionsmäßig
haben die beiden neuen Coolpix-Modelle Einiges zu bieten. Besonders
hervorzuheben wären da die Funktion zur elektronischen Erkennung und
Retusche roter Augen, der eng damit verbundene Porträt-Autofokus (bei dem
über Gesichtserkennungs-Techniken die Scharfstellung automatisch auf die
Augen fotografierter Personen vorgenommen wird) und die D-Lighting-Funktion
zur elektronischen Aufhellung dunkler Bildteile. Eine Weltzeituhr-Funktion
mit Zeitzonen-Auswahl, eine Hilfe-Taste zur Erklärung ausgewählter
Menüpunkte per Knopfdruck, 15 Motivprogramme (inkl. 4 so genannter
"Motivassistenten"), ein Serienbildmodus, die Videoaufnahme im VGA-Format
(in dieser Auflösung allerdings nur mit 15 Bildern pro Sekunde) und mit Ton
sowie die Nikon-typische BSS-Funktion (zur automatischen Auswahl des
technisch besten Bildes unter einer Aufnahmereihe) runden die Ausstattung
der neuen Coolpix L1/L101 ab. Die Stromversorgung erfolgt über zwei
handelsübliche AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus); weitere
Angaben zu Technik, Funktion und Ausstattung der Coolpix L1/L101 findet man
– wie gewohnt – in den entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern. Die
zwei neuen Coolpix-Modelle der L-Serie kommen voraussichtlich gegen Ende
dieses Monates (September 2005) auf den Markt.
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Der eigentliche Clou dieser Nikon-Ankündigung ist aber die CoolpixP1 bzw.
Coolpix P2 (das "P" steht für "Performance"). Die ab Ende September in zwei
Ausführungen (als P1 mit 8 Megapixeln und internem 32-MByte-Speicher oder
als P2 mit 5 Megapixeln und eingebautem 16-MByte-Speicher) erhältliche
Kamera ist die erste WLAN/WiFi-fähige Kompaktdigitalkamera. Besserwisser
werden zwar einwenden, dass es mit der Kodak EasyShare One bereits eine
solche Kamera gibt, aber bei der Kodak-Kamera muss diese Funktion erst mit
einer als Zubehör erhältlichen Spezialkarte im SD-Card-Format nachgerüstet
werden. Bei der Coolpix P1/P2 ist das Funkmodul hingegen fest eingebaut.
Unterstützt werden die WLAN-Standards bzw. -Geschwindigkeitsklassen
IEEE802.11b (11 Mbit/s) und IEEE802.11g (54 Mbit/s). Dadurch lassen sich
Bilder mit theoretisch 1,3 bis 6,7 MByte pro Sekunde drahtlos zu einem
gleichermaßen ausgestatteten Computer (Laptop/Notebook, PDA, Smartphone,
Desktop-Rechner o. ä.) übertragen. Dank weltweiter Verbreitung so genannter
"Hotspots" kann man prinzipiell von überall aus seine Bilder verschicken.
Einzige Voraussetzung ist, dass die Gegenstelle entsprechend eingerichtet
ist. Die von Nikon mitgelieferte Software soll die Konfiguration des WLAN/WiFi-Betriebs
sehr einfach gestalten bzw. weitgehend automatisieren. Aus
Sicherheitsgründen nimmt die Kamera aber nur mit WLAN/WiFi-Gegenstellen
Kontakt auf, die auf diesem Wege mit einem passenden User-Profil
eingerichtet wurden. Demnach ist die direkte Kontaktaufnahme mit einem WLAN/WiFi-Hotspot
nicht ohne Weiteres möglich. Neben der Bildübertragung (entweder direkt nach
der Aufnahme oder auf Befehl) ist auch eine Steuerung der Kamera vom
Computer aus, ein Bilddatenabgleich zwischen Kamera und Computer oder eine
zeitgesteuerte Übertragung möglich. Nikon bietet als Zubehör sogar einen
Drucker- und Fernseh-Adapter an, so dass man auch drahtlos Bilder auf einem
beliebigen PictBridge-kompatiblen Drucker ausdrucken oder auf einem
Fernsehgerät (oder Beamer u. ä.) präsentieren kann. Da das Funken von
Bildern aber stark an der Akkukapazität nagt, sollte man vorzugsweise einen
Ersatzakku dabei haben oder auf das optional erhältliche Netzteil
zurückgreifen. Im Normalbetrieb sind mit einer Ladung des Lithiumionenakkus
EN-EL8 um die 180 Aufnahmen (gemäß CIPA-Standardtestverfahren) möglich.
Die übrige Ausstattung der Coolpix P1/P2 kann sich auch sehen lassen. Zu
den Ausstattungsmerkmalen gehören u. a. ein Metallgehäuse (in zwei
Farbausführungen bei der P1), eine 3,5-fach-Zoomoptik (36-126 mm/F2,7-5,2
entspr. KB), eine PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle und
ein LC-Farbmonitor mit einer Bildschirmdiagonale von 2,5" (bei 110.000 Bildpunkten. Über den weiter oben beschriebenen Funktionsumfang der
L-Modelle (z. B. Rot-Augen-Erkennung und -Retusche, D-Lighting, Porträt-Autofokus,
Hilfe-Taste) hinaus bietet die Coolpix P1/P2 noch eine Zeit- und
Blendenautomatik, die elektronische Bildstabilisierung im Videomodus (wo
VGA-Aufnahmen auch mit 30 Bildern/s gestattet sind), eine
Intervallaufnahme-Funktion, erweiterte Serienbild- und Selbstauslöser-Modi,
wie auch die Blitzsynchronisation auf den 2. Verschlussvorhang (sofern man
bei Kompaktdigitalkameras von einem Verschlussvorhang reden kann). Der
Auslieferungsbeginn der Coolpix P1 bzw. Coolpix P2 soll noch vor Ende des
Monates (September 2005) stattfinden; weitere Details zur Coolpix P1/P2
finden sich in den dazugehörigen digitalkamera.de-Datenblättern.
Natürlich darf auch bei der Nikon-Ankündigung keine Modellpflege fehlen.
So folgt der Coolpix S1 und Coolpix S2 nun die Coolpix S3, die sich in
Design und Technik sehr stark an der Coolpix S1 orientiert. Das Top-Modell
der S-Klasse (S steht für "Style") weist einen 6-Megapixel-CCD, einen 2,5"
großen LC-Farbbildschirm mit 110.000 Bildpunkten, eine PictBridge-kompatible
USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, einen eingebauten 12-MByte-Speicher (über
SD-Karten erweiterbar), einen EN-EL9-Lithiumionenakku und eine innen
liegende 3-fach-Zoomoptik (35-105 mm/F3,0-5,4 entspr. KB) in
periskopähnlicher Bauweise auf. Funktionsseitig gibt es keine großen
Unterschiede zwischen der Coolpix S3 und ihren Schwestern der P- und
L-Klasse; auch sie kann rote Augen selbstständig erkennen und retuschieren,
dunkle Bildpartien aufhellen, gezielt auf die Augen von Personen scharf
stellen, die beste Aufnahme aus einer Bildserie auswählen (BSS) und die
Uhrzeit für eine andere Zeitzone anzeigen. Bei den Videoaufnahmen muss sie
sich aber mit einer Bildwiederholrate von maximal 15 Bildern pro Sekunde
begnügen, während immerhin eine Auflösung von bis zu 640 x 480 Bildpunkten
einstellbar ist. Das Filmen erfolgt mit Ton, wahlweise mit
Einzel-Fokussierung oder Schärfenachführung und ohne feste Zeitbegrenzung.
Sprachnotizen, Motivassistenten, mehrere Menüsprachen und mindestens ebenso
viele Motivprogramme gehören – wie bei den neuen Coolpix-Modellen schon fast
gewohnt – zum Standard-Repertoire der Coolpix S3. Extra zu notieren wäre,
dass die Coolpix S3 dank ihrer weitgehenden Baugleichheit mit der Coolpix S1
auch deren Zubehör verwenden kann. Dazu gehört u. a. das mitgelieferte
Kameradock Cool-Station MV-11/MV-11B, aber auch das optional erhältliche
Unterwassergehäuse WP-C5. Passend dazu gibt es in der üppigen
Motivprogrammsammlung der Coolpix S3 eine adäquate Voreinstellung. Kosten
soll die Coolpix S3 zirka 380 EUR, wenn sie gegen Ende des Monats (September 2005) die Lagerhallen von Nikon verlässt. Auch für sie halten wir ein
ausführliches digitalkamera.de-Datenblatt bereit, das parallel zu dieser
Meldung frei geschaltet wurde.
Mit der Coolpix S4 feiert das Drehgelenkkamera-Konzept sein Comeback.
Genau wie der legendäre Phönix taucht diese Konstruktion bei Nikon immer
wieder aus der Versenkung auf, wenn man es schon tot geglaubt hat, und man
kann sich eigentlich nur darüber freuen. Im Vergleich zu früheren
Drehgelenk-Kameras aus der Coolpix-Familie (900er-Serie, Coolpix
2500/3500/4500, Coolpix SQ) ist die neue Coolpix S4 nicht nur z. T.
kompakter, sondern vor allem auch zoomstärker. So steckt im 111,5 x 68,5 x
37 mm kleinen Metallgehäuse eine stattliche 10-fach-Zoomoptik mit einem
Brennweitenbereich von 38 bis 380 Millimetern (KB-äquivalent) und einer
durchgehenden Lichtstärke von F3,5. Trotz ihrer Kompaktheit wird die Coolpix S4 mit handelsüblichen AA/Mignon-Zellen (2 Einweg-Batterien oder Akkus)
betrieben, kann – wie alle anderen Nikon-Neuheiten aus dieser Meldung auch –
auf 4 cm hinab fokussieren und leistet sich sogar den Luxus eines 2,5"
großen LC-Farbbildschirms (mit 110.000 Pixeln). Die übrige Ausstattung und
der Funktionsumfang gleichen im überwiegenden Maße denen der Coolpix S3. Das
gilt auch für den USB-Anschluss, die Ausrüstung mit eingebautem Speicher und
die Sonderfunktionen (z. B. Rot-Augen-Erkennung und -Retusche, D-Lighting,
Porträt-Autofokus, BSS, Videomodus). Nur auf ein Kameradock und die
Unterwassertauglichkeit (Schutzgehäuse, passende Motivprogramme) muss die
Coolpix S4 verzichten; eine Übersicht der meisten Charakteristiken und
Möglichkeiten der kleinen Schwenkobjektiv- bzw. Drehgelenk-Kamera liefert
das dazugehörige digitalkamera.de-Datenblatt. Die Nikon Coolpix S4 gibt sich
gegen Monatsende (September 2005) für eine "Gage" von rund 400 EUR die Ehre.